Leuchtender Advent - viertes Fenster

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Zum vierten Mal wurden heuer am Klostergebäude an der Hauptstraße links vom Torbogen während der Vorweihnachtszeit Fenster zum Motto „Leuchtender Advent“ eröffnet. Nach der DJK-Mutter-Kind-Gruppe, dem Katholischen Frauenbund und den Ensdorfer Ministranten öffneten am vierten Adventsonntag die Ensdorfer Pfadfinder ihr Fenster. Ihr Thema: „Friedenslicht – Licht bringt Frieden“.

Wie jedes Jahr machen sich die Pfadfinder am dritten Adventsonntag auf nach Regensburg, um das Friedenslicht in Empfang zu nehmen. Licht ist das weihnachtliche Symbol schlechthin. Mit dem Entzünden und Weitergeben des Friedenslichtes erinnern sie an die weihnachtliche Botschaft und an unseren Auftrag, den Frieden unter den Menschen zu verwirklichen.

Die Sonne und der Wind stritten sich darüber, wer von ihnen der Stärkere sei, begann der erste Text, den die Pfadfinder bei der Eröffnung des Fensters vorlasen. Ergebnis des Streites: „Güte und Freundlichkeit sind immer stärker als Kraft und Gewalt!“

„An einem stillen Adventsabend hatte ich mit einigen Freunden eine kleine Kerze angezündet, und wir fühlten uns wohl, denn diese strahlte viel Wärme und Geborgenheit aus“, beginnt der zweite Text. „Schweigend schauten wir eine ganze Weile in ihr wunderschönes Licht. Und mir kam der Gedanke: Herr, lass mich wie diese Kerze sein für alle, die im Dunkeln sind ohne Hoffnung, ohne Zukunft, ohne Glück, ohne Sinn. Herr, lass mich wie diese Kerze sein und Geborgenheit schenken für alle, die heimatlos sind, ohne einen lieben Menschen, ohne Vertrauen, ohne Wärme, ohne Frieden. Herr, lass mich brennen wie eine Kerze für alle, die aufgezehrt sind, ohne Freude, ohne Beachtung, ohne Dank, ohne geleuchtet und gewärmt zu haben. Herr, ich bitte dich: mach mich an, entzünde mich und lass mich Kerzesein und brennen.“ Dann wurde das Friedenslicht an alle Anwesenden weitergegeben, damit sie es in ihre Familien tragen. „Das Friedenslicht ist kein magisches Zeichen, das den Frieden herbeizaubern kann“, betonen die Pfadfinder. „Es erinnert uns vielmehr an unsere Pflicht, uns für den Frieden einzusetzen.“  

Der dritte Text handelte von einem, der mit bunten Kreiden aus warmen und kalten Farben malte. Er hatte kein Rot für die Wunden, kein Schwarz für weinende Kinder, kein Weiß für die Toten, kein Gelb für den heißen Sand. Er hatte aber Orange für die Lebensfreude, Grün für Knospen und Ströme. Er hatte auch Blau für den leuchtenden Himmel und Rosa für friedliche Träume. Also setzte er sich hin und malte FRIEDEN.

Die Wünsche der Ensdorfer Pfadfinder für uns alle: „Ich wünsche dir Augen, die die kleinen Dinge des Alltags wahrnehmen und ins rechte Licht rücken; Ohren, die die Schwingungen und Untertöne im Gespräch mit anderen aufnehmen; Hände, die nicht lange überlegen, ob sie helfen und gut sein sollen; zur rechten Zeit das richtige Wort; ein liebendes Herz, von dem du dich leiten lässt; Freude, Liebe, Glück, Zuversicht, Gelassenheit, Demut. Ich wünsche dir Güte – Eigenschaften, die dich das werden lassen, was in dir angelegt ist, jeden Tag ein wenig mehr, denn Wachstum braucht Frieden. Ich wünsche dir genügend Erholung und ausreichend Schlaf; Arbeit, die Freude macht; Menschen, die dich mögen und bejahen und dir Mut machen; aber auch Menschen, die dich bestätigen und anregen; dir Vorbild sein können, dir weiterhelfen, wenn du traurig bist, müde und erschöpft. All das wünschen wir euch mit dem Friedensgruß.“

Die Fenster „Leuchtender Advent“ werden bis zum 6. Januar täglich von 6 bis 8 Uhr und von 16 bis 22 Uhr beleuchtet.