So schnell, besser nicht!

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„So schnell, besser nicht!“ so lautete recht übereinstimmend das Urteil, das sieben „Probe- Mütter“ der Abschlussklasse an der VS Ensdorf nach einem ereignisreichen und anstrengenden Wochenende fällten.

 Bereits im Jahr zuvor hatten die damaligen 9.-Kläßlerinnen von ganz ähnlichen Erfahrungen berichtet – doch das genügte den angehenden Absolventinnen nicht: Sie wollten sich ihr eigenes Urteil bilden und am eigenen Leib verspüren, wie anstrengend die Pflege eines „Säuglings“ sein kann. Ausgestattet mit Säuglingspuppen durch die Organisation Donum Vitae, und entsprechend vorbereitet durch Hannelore Wehner- Meister aus der Amberger Beratungsstelle, hatten sie von Freitag bis Montag „ihr“ Baby zu versorgen. Ganz wie im richtigen Leben reagieren die Püppchen dabei nur auf die Zuwendungen seitens der entsprechend gechippten Pflegemütter: Ein Abschieben an andere Familienmitglieder zu Hause, schnell mal mit den Freunden weggehen – das war an diesem Wochenende nicht drin! Im Gegensatz zum ersten Durchgang im letzten Schuljahr fanden sich diesmal gleich sieben mutige Jungmütter, die ganz allein die Verantwortung für so einen kleinen Schreihals übernahmen: mutig, aber auch anstrengend und fordernd!

Bei der Übergabe am Montagvormittag war dann auch die eine oder andere geplagte Leihmama ganz froh, dass sie Frau Wehner–Meister wieder von ihrer Aufgabe entband. Trotzdem dankten die Mädchen ihrem Religionspädagogen Thomas Peter, der Schule und ihrer Klassleiterin Lehrerin Helga Gradl und natürlich Donum Vitae, namentlich Frau Wehner- Meister, dass ihnen dieses Erleben als Basis einer späteren „bewussten Elternschaft“ ermöglicht wurde.

Aussagen:

  • Das Elternpraktikum war in jedem Fall eine interessante Erfahrung, weil man sich immer und jederzeit kümmern musste.
  • Es war mal was ganz Neues, mit dem Baby. Man muss echt Verantwortung übernehmen!
  • Es war interessant, aber anstrengend: weil man musste immer erst herausfinden, was das Baby wirklich will.
  • Ich fand das Wochenende mit dem Baby sehr schön. Dass man in der Nacht ab und zu aufstehen muss, hat mir nicht viel ausgemacht. Es war eine tolle Erfahrung und ich würde noch einmal so ein Praktikum machen wollen.
  • Das Elternpraktikum war in jedem Fall eine anstrengende Erfahrung. In der Nacht musste man öfter aufstehen und das Baby füttern und Windeln wechseln. Aber es hat einem auch Freude gemacht. Man kann sehen, ob man dafür überhaupt bereit ist und ob man das alles alleine schaffen würde.