25 Jahre Haus der Begegnung

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Vor 90 Jahren wagten die Salesianer Don Boscos, in Ensdorf das ehemalige Benediktinerkloster zu übernehmen, hier das Noviziat einzurichten. Junge Männer haben sich bis 1967 hier in das salesianische Ordensleben einführen lassen und in der ehemaligen Klosterkirche die ersten zeitlichen Gelübde abgelegt. Seit 1920 gedenken die Salesianer in Ensdorf jedes Jahr am letzten Sonntag im Januar feierlich des Todestages ihres Ordensgründers, des hl. Don Bosco.

Am vergangenen Sonntag umrahmte die Gruppe „Canto Vero“ aus Kallmünz mit neuen geistlichen Liedern musikalisch den Festgottesdienst, den Diözesanjugendpfarrer Domvikar Thomas Pinzer in Konzelebration mit sechs Salesianerpatres feierte.

Was wissen wir von der Lebenswelt unserer Kinder und Jugendlichen, ihren Ängsten, ihrer Angst, im Leben zu kurz zu kommen, im Leben nicht mithalten zu können, zu schwach, zu dumm, zu hässlich zu sein für diese Welt, nicht standhalten zu können in der Welt der Erwachsenen? fragte der Jugendpfarrer in seiner Predigt. Ein Bild des Vertrauens werde immer wieder in der Bibel gezeichnet. „Aus der Tiefe der Angst zu neuem Vertrauen.“ Gott selber ist der Hirte, der sich um seine Schafe sorgt, ihnen nachgeht, ihre Angst nimmt, ihnen Geborgenheit und Heimat schenken möchte. „Geborgenheit und Heimat schenken. Das war auch das Anliegen von Johannes Bosco, der bereits im Alter von neun Jahren eine Vision gehabt haben soll, in der ihm aufgetragen wurde, die Jugend zu seinen Freunden zu machen mit Liebe, Milde und Güte.“

„Diesem Auftrag“, so der Prediger, „ist Johannes Bosco sein Leben lang treu geblieben. Jungen Menschen ist er wie ein guter Hirte begegnet, mit Liebe, Milde und Güte. Er hat ihnen Heimat und Geborgenheit gegeben, die Angst nicht willkommen zu sein. Die Jugendlichen spürten: Bei Don Bosco sind wir willkommen und auch bei Gott sind wir willkommen. Diesen Auftrag ihres Gründers haben die Nachfolgerinnen und Nachfolger Don Boscos nicht vergessen. Das große Werk on Boscos lebt von den vielen Menschen, die nach seinem Vorbild leben und handeln und jungen Menschen mit Milde, Güte und Liebe begegnen.“

Seit 25 Jahren haben im Haus der Begegnung in Ensdorf junge Menschen immer wieder Heimat, Geborgenheit und Begegnungen erleben dürfen. Begegnungen mit anderen, auch Begegnungen mit Gott. Der Jugendpfarrer sieht hierin einen „wichtigen Kooperationspartner für die katholische Jugendarbeit in der Diözese Regensburg“. Er selbst ist mit dem Haus der Begegnung besonders verbunden, weil er hier als junger Kaplan „erste Schritte in der Jugendarbeit“ tun durfte, hier seine ersten „Tage der Orientierung“ stattfanden, seine „ersten Gehversuche“ als Stadtjugendseelsorger und BDKJ-Seelsorger von Amberg. „Haus der Begegnung – der Name ist auch zugleich Programm. Hier ist Raum für Begegnungen untereinander und mit Gott. Hier ist Raum für Heimat und Geborgenheit, für Begegnung in Liebe, Milde und Güte. Ich danke allen, die Verantwortung für dieses Haus tragen oder einst getragen haben und wünsche weiterhin ein gutes, segensreiches Wirken zum Wohle unserer Jugend“, schloss Diözesanjugendpfarrer Thomas Pinzer seine Predigt.

In den Fürbitten wurde darum gebetet, dass Gott die Gläubigen mit Freundlichkeit im Umgang mit den Menschen erfüllen, alle Lehrer und Erzieher jungen Menschen aufgeschlossen begegnen, dass junge Menschen, die keinen Halt haben, Seelsorger finden mögen, denen sie vertrauen. Dass unter uns die Fröhlichkeit des heiligen Don Bosco verbreitet wird.