Gemeinderatssitzung im März

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„Das Ausmaß des Geschehens ist nicht fassbar.“ Mit einer Gedenkminute für die Opfer des „grausamen und grauenvollen Amoklaufs in Winnenden“ eröffnete Bürgermeister Markus Dollacker die Gemeinderatssitzung am Donnerstag. „Das unfassbare Geschehen verschlägt uns zunächst einmal die Sprache. Es ist unfassbar, dass binnen Sekunden Schüler, Lehrer und Passanten in den Tod gerissen wurden durch ein entsetzliches Verbrechen. Die Ohnmacht, das Nicht-Verstehen-Können einer solchen Tat darf nicht zur Resignation führen.“

Anschließend erläuterten Silke Auer und Andrea Rinz von der Zukunftsagentur Plus ausführlich das Leader-Programm REK „Amberg-Sulzbacher Land“, dessen umfassendes Regionalmanagement und die Struktur der LAG, die Handlungsfelder „Heimat, Kultur und NaturerLeben“, Entwicklungsschwerpunkte und –Projekte, die Projektvorschläge für Ensdorf.

Dann nahm der Gemeinderat Kenntnis von der frühzeitigen Unterrichtung der Gemeinde Ursensollen für den vorgezogenen Bebauungsplan „Verbrauchermarkt Ursensollen“ und erhob dagegen keine Einwände. Der Bauantrag von Josef Rost auf Umnutzung der Rinderstallung in ein Schlachthaus wurde einstimmig genehmigt.

Für die Baubetreuung und Bauüberwachung der Sanierung und Instandsetzung des romanischen Stephansturmes wurde der Auftrag bei zwei Gegenstimmen an das Fachplanungsbüro Dipl.-Ing. Georg Roggenhofer in Amberg vergeben. Die Vergütung richtet sich nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure und beträgt 13.500 Euro. Für die Tragwerksplanung/Statik ging der Auftrag einstimmig an das Ing.-Büro Ingenieure Adelmann-Landgraf-Schäfer aus Amberg, das bereits die Befunduntersuchung begleitet hat. Das Honorar beläuft sich auf 22.500 Euro. Bürgermeister Markus Dollacker informierte, dass in der Maisitzung die Bauaufträge vergeben werden sollen, damit im Juni mit der Sanierung begonnen und sie noch heuer abgeschlossen werden kann.

Die Firma Seebauer aus Schwarzhofen erhielt mit dem billigsten Angebot für 64.577 Euro bei einer Gegenstimme den Auftrag für die Erneuerung der Stützmauer in der Wittelsbacherstraße in Ensdorf sowie die Sanierung Hirschwalder Straße. Für heuer ist auch die Erschließung des neuen Baugebietes „Am Hammerberg“ in Wolfsbach vorgesehen. Einstimmig vergab der Gemeinderat den Auftrag für Planung und Baubetreuung an das Ing.-Büro Reuther und Seuß aus Amberg, das bereits die Bauleitplanung erstellt hat.

Geplant war für die Gemeinderatssitzung die Umstellung der gemeindlichen Förderung für die Katholische Pfarrbücherei in eine Pfarr- und Gemeindebücherei. Dieser Tagesordnungspunkt wurde zurückgestellt, weil die Katholische Kirchenstiftung erst noch eine Rücksprache mit der Diözese wünscht.

Für die „kleine Renovierung“ (Generalreinigung und Renovierung) der Orgel in der Pfarrkirche St. Jakobus, die mit 37.000 Euro veranschlagt ist, gewährt die Gemeinde Ensdorf  auf Antrag der Kirchenverwaltung als „kleines Zeichen der Zusammenarbeit“ einen Zuschuss von 500 Euro. Beschluss einstimmig.

„Die Heizungsanlage im Rathaus muss noch dieses Jahr erneuert werden, da die Abgaswerte nicht mehr eingehalten werden können und die Heizungsanlage technisch verbraucht ist“, berichtete Bürgermeister Markus Dollacker. „Anstelle einer eigenen Heizungsanlage bietet sich an, an die bestehende Hackschnitzelheizung des Klosters Ensdorf mittels einer Fernwärmeleitung anzuschließen.“ Das Angebot des Betreibers, Biomasseheizwerk Ensdorf GmbH &Co. KG sieht vor, auf eigene Kosten die Fernwärmeleitung zu verlegen und die Gemeinde Ensdorf einen so genannten „Wärmemengenpreis“ an das Biomasseheizkraftwerk zu entrichten. Dieser beläuft sich auf 55,00 Euro je Megawatt/Stunde zuzüglich Mehrwertsteuer. Umgerechnet in einen fiktiven Heizölpreis beträgt dieser rund 0,49 Euro je Liter Heizöl. „Voraussetzung dieser Lösung ist, dass auch weitere Verbraucher, insbesondere der gemeindliche Teil der Klosteranlage (Wittelsbachersaal) anschließen. Das kath. Pfarramt und der Eigentümer des Ärztehauses sowie die Salesianerdruckerei haben bereits ebenfalls Interesse bekundet, so dass die Lösung voraussichtlich verwirklicht werden kann“, erklärte der Bürgermeister. „Für das Rathaus bedeutet der Anschluss die Einsparung nicht geringer Investitionskosten, da nur der Anschluss an den Wärmetauscher realisiert werden muss. Zudem geht die Fernwärmeleitung nach Ablauf von 15 Jahren in das Eigentum der Gemeinde über (zeitgleich mit dem Übergang des Eigentums der Hackschnitzelheizung an das Kloster Ensdorf).“ Einstimmig stimmte der Gemeinderat dem Anschluss des Rathauses an die Hackschnitzelheizung des Biomasseheizwerkes Ensdorf GmbH & Co. KG zu.

Die DJK Ensdorf plant den Erweiterungsbau ihres Sportheimes. Dafür bietet sich an, das bestehende in die Jahre gekommene Sportheim zu renovieren, vor allem im Hinblick auf eine energetische Sanierung. Die Materialkosten betragen 37.800 Euro. Die Arbeitsleistung erbringen die Mitglieder der DJK selbst. Der Sportverein hat Antrag auf Kostenübernahme durch die Gemeinde gestellt, da er für den Erweiterungsbau (160.000 Euro) erhebliche Mittel aufwenden muss, so dass es ihr nicht möglich ist die Kosten für die Sanierung des „Altbaues“ zu stemmen. Zusätzlich fallen für den Erweiterungsbau Herstellungsbeiträge für die gemeindliche Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsanlage von 5.600 Euro an. „Nachdem die DJK viel für die Jugendarbeit macht und ein Aushängeschild der Gemeinde ist“ (Gemeinderat Johann Bösl) beschloss der Gemeinderat einen Festbetrag von 43.000 Euro für die Sanierung des bestehenden Sportheimgebäudes (Altbau) und die Herstellungsbeiträge des Erweiterungsbaus zu gewähren. Gleichzeitig übernimmt die Gemeinde die Vorfinanzierung des vom Bayerischen Landesportverbandes BLSV zugesagten Zuschusses in Höhe von 40.000 Euro.

Bürgermeister Dollacker gab bekannt, dass die Stationierung eines Defilibrators in der Gemeinde geplant ist. Gemeinderat Werner Scharl mahnte die sicherheitstechnische Untersuchung der Kinderspielplätze und eine Geschwindigkeitsmessung in der Thanheimer Straße an.