SPD-Gemeinderäte informierten sich in Mittelschule

| Hans Ram | Schule

Masterplan Bayern Digital II nennt sich das Vorhaben der Bayerischen Kultusministeriums, an Bayerns Schulen eine Digitalisierungsoffensive zu starten. Im Gespräch mit der Rektorin der Mittelschule Helga Gradl informierten sich SPD-Gemeinderäte und Vorstandsmitglieder aus Ensdorf, Rieden und Schmidmühlen über die Strategie, mit welcher, so Ensdorfs SPD-Vorsitzender Hans Ram, „die Bayerische Staatsregierung den Freistaat zu einer Leitregion für den digitalen Aufbruch machen will.“

Das Gespräch solle auch zur Vorbereitung auf die Arbeit in den Gemeinderäten dienen. Nach einem Rundgang durch das Schulgebäude stellte im Computerraum Fachlehrerin Anita Hirsch den Masterplan Bayern Digital II vor. Mit ihm sollen neue Maßstäbe für die digitale Bildung gesetzt, digitale Medien und Werkzeuge selbstverständliche Bestandteile des Unterrichts werden. Erstmals werde der Freistaat dafür im Rahmen eines mehrjährigen Förderprogramms den Kommunen feste Zuschüsse zum Sachaufwand zur Verfügung stellen. Die Schulen seien nun angewiesen einen Medien- und Kostenplan zu erstellen. Mit den Worten „Es wird nicht einfach werden“ stieg Rektorin Helga Gradl in die Diskussion ein und gab zu bedenken „unsere Rechner sind sieben Jahre alt. Die Geräte sind auch schnell überholt.“ Neben der Anschaffung sei auch noch Wartung und Pflege zum Umfang der Investition dazu zu rechnen. Für die Übergangszeit wäre nach ihrer Meinung die Lösung mit den Smartphones der Schüler zu beginnen „und wir brauchen WLAN.“ Der Umgang mit digitalen Medien, betonte die Rektorin, komme als vierte Kulturtechnik zu Schreiben, Rechnen und Lesen. „aber die Schülerinnen und Schüler sollen auch noch ein Buch in die Hand nehmen.“ Die Schullandschaft werde sich gewaltig verändern, gab sich SPD-Kreisvorsitzender und Landtagskandidat Uwe Bergmann überzeugt, „aber das Problem ist bei den Gemeinden und in der Bevölkerung noch nicht angekommen.“ Er sehe ein Personalproblem, auch bei der IT-Betreuung, und auch bei der Breitbandversorgung. Er kritisierte, dass alles oft sehr rosarot gesehen werde. „Oft kommt die Staatsregierung mit heißer Luft und die Kommunen müssen es bezahlen“, wies er auf die laufenden Kosten und die Personalfrage hin, betonte aber: „Der Einstieg in Digital II muss kommen, er ist notwendig.“ Ein Medienkonzept der Schule sei Voraussetzung für die Förderung und auch die Lehrer müssten für Digital II aufgeschlossen sein, so Helga Gradl. Auch sehe sie ein durchgehendes Medienkonzept der Schulen für notwendig. Die Rektorin stellte auch ein von den Schülern der Mittelschule erstelltes Projekt mit Internet-Einsatz vor, betonte, unsere Kinder müssen in die digitale Welt eingeführt werden und sie sind gut.“ Schwierig sahen es alle Diskussionsteilnehmer an, auch einen hauptamtlichen IT-Betreuer anzustellen. Hier riet Hans Eichenseer, Gemeinderat in Ensdorf, eine Fachkraft für die Schulen des Unteren Vilstal anzustellen. Hans Ram verwies dabei auch auf das in Bayern verankerte Konnexitätsprinzip „Wer anschafft muss auch zahlen.“