Pfarrfamiliennachmittag 2018

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Beim bunten Pfarrfamiliennachmittag füllten trotz herrlichsten Frühlingswetters viele Besucher den Theatersaal des Klosters bis zum letzten Platz. Pfarrgemeinderatssprecherin Agnes Graf und Pfarrgemeinderat Richard List führten durch das informative Programm des kurzweiligen Nachmittags.

Die „Übler Buam“ Moritz. Marco und Louis aus Wolfsbach spielten gleich zu Beginn – und nicht nur da - zünftig auf.  Dann begrüßte Pfarrer Pater Hermann Sturm die vielen Gäste und freute sich über den vollen Theatersaal und auf das bunte Programm. „Nicht nur das Beten hält die Pfarrei zusammen, sondern auch das Freuen und Lachen“, meinte Pfarrgemeinderatssprecherin Agnes Graf. Richard List begrüßte besonders Bürgermeister Markus Dollacker mit Gemeinderäten. Er informierte über „personelle Veränderungen“ in der Pfarrei. Nach 60 Jahren Mesnerdienst hörte Georg Hafenbradl gesundheitsbedingt auf. Vorgestellt wurde das neue „Mesnerteam“ Marianne und Konrad Riedl sowie Beate und Josef Staufer. Agnes Graf berichtete über die Änderungen im „Boden-Personal“ durch die Pfarrgemeinderatswahlen. Die ausgeschiedenen Mitglieder Anja Rost, Josef Singer und Maria Trettenbach wurden mit Dankurkunden und Präsenten verabschiedet, die neuen Inge Roidl, Petra Schimmelpfennig und Josef Staufer vorgestellt. Ganz wichtige Arbeitsplätze seien noch frei, erklärte sie: „Gottesdienstbesucher!“ Viele Sitzplätze mit „verbesserten Bedingungen“ (Sitzheizung) seien frei. List informierte, dass 15 Kinder am 22. April die Erstkommunion empfangen, am Freitag vor Pfingsten (18. Mai) 16 gefirmt werden (zehn aus Ensdorf, zwei aus Wolfsbach und vier aus Thanheim).

„Eine neue Erntekrone muss her für unsere renovierte Kirche!“ erklärte der Obst- und Gartenbauverein, der szenisch und zusammen mit den Besuchern auch musikalisch seine Arbeit mit dem Lied „Im Märzen der Bauer …“ vorstellte. Martin Sollfrank machte dabei zugleich Werbung für den Männergesangverein und den Kirchenchor.

„Am 8. Oktober konnten wir unsere Pfarrkirche St. Jakobus mit der Weihe des neuen Volksaltars zum 300-jährigen Weihejubiläum wieder beziehen“, berichtete Kirchenpfleger Johann Fink. „Der Kostenrahmen von 3,060 Millionen Euro wurde nicht nur eingehalten, sondern sogar unterschreiten, denn die Renovierungskosten belaufen sich auf etwa 3,0 Millionen Euro. Wir haben durch das Anzapfen aller möglichen Fördertöpfe (Diözese, Bayer. Landesamt für Denkmalpflege Entschädigungsfond, Bayer. Landesamt für Denkmalpflege Bundesmittel, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bayer. Landesstiftung) eine sehr gute Finanzierung hinbekommen.“ Viele Helfer erbrachten in 860 Arbeitsstunden 9000 Euro Eigenleistungen. Fast 250000 Euro verblieben an Eigenmitteln. „Sämtliche zugesagten Fördermittel sind bereits angekommen“, freut sich der Kirchenpfleger. „Um die wohl größte Baumaßnahme unserer Pfarrei durchführen zu können, waren wir auf die Mithilfe der Pfarrangehörigen angewiesen. Dies zeigte sich vor allem bei der großherzigen Unterstützung in Form von Spenden in Höhe von insgesamt 157299,64 Euro. Dafür allen ein herzliches Vergelt’s Gott!“

Vor der Pause, in der es „Herzhaftes“ und Getränke gab – Erlös natürlich für die Pfarrkirche - zeigte Marianne Beer vom Pfarrgemeinderat „Bilder-Schmankerl“ von der „neuen“ Pfarrkirche in einem „Vorher-Nachher-Vergleich“. Danach holten die Ensdorfer Pfadfinder Pfarrer Pater Hermann Sturm, Bürgermeister Markus Dollacker und Pfarrgemeinderatssprecherin Agnes Graf auf die Bühne. Sie mussten beim„Hochzeitsspiel“ geheime Fragen des Publikums erraten. Die drei „Übler Boum“ Moritz, Marco und Louis spielten zwischenzeitlich und in der Pause immer wieder zur Unterhaltung mit Gitarre, Cajon, Akkordeon und Gesang.  

Nachdem Kirchenpfleger Johann Fink über die Finanzen der Pfarrei gesprochen hatte, berichtete Pfarrer Pater Hermann Sturm über die Seelsorge in der Pfarrei. Man stehe in einer schwierigen Zeit von der Volkskirche zur Entscheidungskirche, vor vielen Fragen wie es weiter gehen solle. Er betonte, dass er eine lebendige Gemeinde wolle. Kirche sei Sache gemeinsamen Handelns. Zur Kirche gehörten alle, die bereit sind mitzuarbeiten. „Kirche ist immer offen nach innen und außen.“ Er ging auf die Situation der heutigen Gesellschaft ein, „die sich größtenteils von Gott, Glauben und Kirche verabschiedet habe“. Die Folgen spüre man in der Kirche vor allem in der immer weiter sinkenden Zahl der Gottessdienstbesucher. Weiter macht er sich Sorge um die Weitergabe des Glaubens. Weitergeben könne man aber nur, was man selbst habe. „Wie geht es in unserer Gemeinde in Zukunft weiter?“ fragte Pfarrer Sturm. „Wir haben unsere Kirche für viel Geld renoviert. Für uns oder für die fremden Besucher und Bewunderer? Womit füllen wir die Bänke? Oder kommt eine Zeit des Sinneswandels, einer religiösen Neuorientierung? Gott sei Dank gebe es auch gute ermunternde Seiten: Treue Gottesdienstbesucher, engagierte Leute und viele junge Familien, die fest im Glauben verwurzelt seien. Er dankte allen, die Kirche gestalten und bei den vielen Angeboten der Pfarrei mitmachen mit einem herzlichen Vergelt’s Gott.

Das gemeinsam gesungene Lied „Kein schöner Land“ beendete den gelungenen bunten und auch informativen Nachmittag der Pfarrfamilie.