Neues Gerätehaus fast fertiggestellt

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„34 Feuerwehrdienstleistende, darunter vier Damen, hat momentan die Ensdorfer Feuerwehr“, verkündete Kommandant Hans Singer bei der Dienst- und Jahreshauptversammlung im Fürstensaal. „Im Jahr 2008 wurden 20 Übungen mit rund 340 Übungsstunden absolviert.“

Zur Dienst- und Jahreshauptversammlung begrüßten er und Feuerwehrvereinsvorsitzender Richard Reiser neben vielen Mitglieder und Aktiven 1. Bürgermeister Markus Dollacker mit einigen Gemeinderäten, 2. Bürgermeister Karl Roppert, Ehrenkommandant Karl Sperl, Pfarrer Pater Hermann Sturm und Klosterdirektor Pater Georg Matt , KBI Hubert Blödt, KBM Kreisjugendwart und stellvertretenden Kommandanten Hubert Haller, stellvertretende Kreisjugendwartin, Frauenbeauftragte des Landkreises und Kommandantin der Feuerwehr Diebis Cornelia Bäuml.

„Im vergangenen Jahr wurde die Ensdorfer Wehr zu 29 Einsätzen mit 274 Einsatzstunden gerufen“, berichtete Kommandant Hans Singer. 2001 waren es 18 Einsätze, 34 in 2002, 39 in 2003, 55 in 2004, 29 in 2005, 46 Einsätze im Jahr 2006 Einsätze und 30 Einsätze im Jahr 2007. In seiner „Amtszeit“ seit 2001 waren insgesamt 280 Einsätze mit 3377 Einsatzstunden zu vermelden. „Eine Menge Holz!“ Die 29 Einsätze im abgelaufenen Jahr verteilten sich auf drei Brände, zwei Fehlalarme und 24 Technische Hilfeleistungen.  

Schwierigkeiten, so Kommandant Singer, gebe es nach wie vor, um tagsüber zwischen 7 und 17 Uhr die Alarmstärke zu erreichen. „Durch intensive Schulung der Feuerwehr Wolfsbach in der technischen Hilfeleistung und im Atemschutz entspannte sich die Lage schon einigermaßen.

Der Bereich Funk und Beleuchtung wird von OLM Werner Kammerer geleitet. Er wartet und prüft alle Funkgeräte und Meldeempfänger, Beleuchtungs- und andere elektrischen Geräte wie Euroblitzer und Handscheinwerfer, entlastet so spürbar die Arbeit des Gerätewartes.

Kommandant Singer berichtete über Kommandantentagungen auf Kreis- und Bezirksebene und den Besuch von Seminaren verschiedenster Art sowie monatliche Gruppenführerbesprechungen. Die SMS-Alarmierung hat sich mittlerweile bewährt. Die Truppmann-/Truppführerausbildung steht vor dem Abschluss (30.1. in Thanheim). Vier Plätze sind für den Funklehrgang gebucht. Die Funkübungen starten am 3.3., wobei Ensdorf Ausrichter ist. Sieben Teilnehmer wurden für den landkreisweiten Maschinistenlehrgang gemeldet. „Vom 3. bis 6. September  findet als großes Event in Amberg der Deutsche Jugendfeuerwehrtag statt“, informierte Kommandant Singer. Außerdem wird in diesem Jahr das neue Feuerwehrgerätehaus in Ensdorf eingeweiht, wofür die Ensdorfer Feuerwehrkameraden bisher 10600 freiwillige Arbeitstunden geleistet haben. Erste Gespräche über die Ersatzbeschaffung für das LF 8 werden nötig.

Kommandant Singer dankte abschließend allen aktiven Feuerwehrleuten für ihre Leistung und ihren Einsatz sowie den Firmen, welche die Arbeit der Ensdorfer FFW gesponsert haben. Sein Dank galt auch Bürgermeister und Gemeinderat, der Gemeindeverwaltung und den Mitarbeitern des Bauhofes, dem Feuerwehrverein und den Feuerwehr-Führungskräften des Landkreises. 

Zur Feuerwehrfrau bzw. zum Feuerwehrmann wurden Verena Harrer, Tanja Malik, Martin Schlehuber und Cosmin Singer ernannt. 

Gerätewart Christian Hammer berichtete, dass mit dem LF8 764 Kilometer gefahren wurden, davon 86 Kilometer bei Einsätzen, mit dem neuen Mehrzweckfahrzeug (Vorausrüstwagen) wurden 2401 Kilometer zurückgelegt, 137 bei Einsätzen. Elektrogeräte, Schläuche (33 C- und 34 B-Schläuche), Sicherheitsgurte, Fangleinen und technische Ausrüstung wie Anhängeleiter, Spreitzer und Rettungsschere sowie Hochdrucklöschgerät wurden der vorgeschriebenen jährlichen Prüfung unterzogen. Neu beschafft wurden persönliche Schutzausrüstungen. Die aktive wehr bezahlte selbst Werkzeuge im Wert von 180 Euro.

„17 Atemschutzgeräteträger, davon sechs Kameraden der FFW Wolfsbach sind derzeit einsatzbereit“, berichtete Atemschutzwart Michael Ott. Im Rahmen der Brandschutzwoche wurde eine Belastungsprüfung bei der Firma „Wondrak Industrieberatung“ durchgeführt. Eine Belastungsübung im Rahmen der Atemschutz-Einsätze gab es im vergangenen Jahr keine, nur Rauchmelder-Fehlalarme. Fast alle eingeteilten Atemschutzgeräteträger nahmen an Wiederholungsübungen in Amberg teil. Zwei neue Geräteträger der FFW Wolfsbach wurden ausgebildet. Im September gehen drei weitere Mann der FFW Wolfsbach auf den Grundlehrgang. Fünf der 17 Geräteträger müssen sich heuer der G-26 Untersuchung unterziehen. 

Zum Jahresende hatte die Ensdorfer Jugendfeuerwehr neun Mitglieder, drei weibliche und sechs männliche. Im Lauf des Jahres 2008 waren zwei Neuzugänge zu verzeichnen. Die Ausbildung erfolgte durch Thilo Freiherr von Hanstein, Jugendwart Dominik Kaluza, Tanja Malik und Wolfgang Reiser. 2369 Übungsstunden sind angefallen, zusätzlich 1192 Stunden für die Ausbilder. Hinzu kamen 1065 Vorbereitungsstunden. Kaluza berichtete in einer Beamer-Show über Jugendwartschulung, Punktlehrgang des Landkreises, die Vorführung zur Deutschen Jugendspange, die Bayernausscheidung, wobei Ensdorf mit Platz neun die beste Jugendwehr der Oberpfalz wurde. Zwei gemischte Gruppen erwarben die Deutsche Jugendspange. Alle legten den Wissenstest ab. Als erste im Landkreis legten Johanna Dollacker, Cosmin Singer und Christoph Staufer die Jugendflamme ab. Beim Internationalen Jugendfeuerwehrwettbewerb in Österreich wurde sehr erfolgreich teilgenommen. Die Ensdorfer, verstärkt durch die Wolfsbacher erreichten Platz 7 bei Bronze und Platz 3 bei Silber! Dafür durften sie sich bei einem Empfang im Rathaus in das Goldene Buch der Gemeinde eintragen. Besucht wurde das THW in Amberg. Das Johannisfeuer wurde vergangenes Jahr „verspätet“ entzündet. Teilgenommen haben die Ensdorfer Jugendfeuerwehrler am Landkreiszeltlager, an einem Eventabend der Wolfsbacher Feuerwehr und am Hallenfußball-Turnier in Ursensollen. Außerdem regelten den Verkehr beim Martinszug und beim Eggenbergfest.

„Wenn man über Jahrzehnte aktiven Dienst bei der Feuerwehr leistet, zu jeder Zeit und bei jedem Wetter, dann ist das schon was Besonderes“, betonte KBI Hubert Blödt. „Wenn man das über 25 Jahre tut, ist das eine tolle Leistung, die auch belohnt werden soll.“ Dafür überreichte er an Kommandant Hans Singer und Feuerwehrkamerad Karl Schmid das Bayerische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Er übermittelte dazu auch die Glückwünsche von KBR Franz Iberer und Landrat Richard Reisinger.

KBI Hubert Blödt lobte die „hervorragende Jugendarbeit“ der Ensdorfer Wehr. „Seinesgleichen muss man im Landkreis suchen“, betonte er. Dann gab er einen kurzen Rückblick über die Arbeit der Landkreiswehren, erklärte, dass die Probleme der Tagesalarmsituation landesweit besehen, erinnerte an die Aktion Rauchmelder, dankte für den Einsatz für die gute Sache durch die Ensdorfer Feuerwehr. „Verein und aktive Wehr gemeinsam ist die gute Mischung, die ’s macht!“

„Dienstherr“ Bürgermeister Markus Dollacker lobte ebenfalls die großartige Leistung der Ensdorfer, auch beim Neubau des Gerätehauses. „Euere Arbeitsleistung von fast 11000 Stunden ist eine supertolle Leistung! Ein herzliches vergelt’s Gott dafür!“ Die Segnung des neuen Hauses stehe zwar noch aus, sie sei aber wichtig, damit alle weiterhin geschützt werden und keine Unfälle passieren. Die aktive Wehr handle nach dem Motto: „Wir rennen da rein, wo andere raus laufen, helfen denen, die in Not geraten sind.“ Er dankte allen aktiv Feuerwehr-dienstleistenden, besonders den Geräte-, Funk- und Jugendwarten sowie den Atemschutzträgern, und dem Feuerwehrverein und lobte die gute Zusammenarbeit mit anderen Wehren und die hervorragende Ausbildung. Die Gemeinde stelle den Großteil der Feuerwehrgeräte zu Verfügung, damit die Feuerwehrkameraden die notwendige Hilfe ausführen können. Dem Verein galt sein Dank für die Unterstützung beim Bau des neuen Gerätehauses. „Die Einrichtung von Unterrichtsräumen, Küche und Verwaltungszimmer hätte die Gemeinde nicht mehr stemmen können“, betonte er, überreichte einen Scheck und wünschte möglichst wenige und wenn, dann unfallfreie Einsätze. „Da ich jetzt viel in Ensdorf bin, werde ich mich aktiv in die Feuerwehr einbringen“, versprach der Bürgermeister.

Für ihren „nicht selbstverständlichen idealistischen christlichen Dienst am Nächsten“ sagte Pfarrer Pater Hermann Sturm ein herzliches vergelt’s Gott, lobte die bewundernswerte respektable Leistung von Feuerwehrverein und aktiver Wehr.

Jahresrückblick des Feuerwehrvereins

„Nach zwei Austritten, vier Todesfällen und zwölf Neuaufnahmen zählt der Feuerwehrverein Ensdorf 320 Mitglieder und vier Ehrenmitglieder“, erklärte Vorsitzender Richard Reiser bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag im neuen Feuerwehrgerätehaus. Die verstorbenen Mitglieder  ehrte die Versammlung in einer Gedenkminute.

In seinem Rückblick erinnerte Reiser an Rosenmontagsball, Knackwurstfest, Florianstag in Mendorferbuch, Johannisfeuer der Jugendfeuerwehr, die von der Feuerwehr ausgerichtete Jakobi-Kirwa, Eggenbergfest und Helferfest mit Ehrung von zehn Mitgliedern für langjährige Treue (MZ berichtete). Otto Falter löste Werner Scharl als „Vereinskini“ im Schafkopfen ab. Teilgenommen hat man am 4. Gemeindefest, am Wandertag in Ensdorf, der Fronleichnamsprozession, am Volkstrauertag, der  Christbaumversteigerung der DJK und an den Gründungsfesten der Wehren Thonhausen, Garsdorf und Hiltersdorf. Außerdem hat die Vorstandschaft  fünf Sitzungen abgehalten. Daneben fanden viele kleinere Besprechungen wegen des Neubaus des Gerätehauses statt. Eine Abordnung des Vereins fuhr nach Ensdorf an der Saar zur Einführung des neuen Wehrführers Jürgen Wolfert und der Verabschiedung seines Vorgängers Helmut Engeldinger. Bürgermeister Markus Dollacker gab einen Empfang für die Jugendfeuerwehr und überreichte den Jugendlichen die Gemeindemedaille.

„Am Feuerwehrgerätehaus sind nahezu alle Arbeiten abgeschlossen. Es stehen noch restliche Pflasterarbeiten an“, gab Reiser bekannt.“ Im Namen des Feuerwehrvereins dankte er besonders den „Bau-Organisatoren“ Josef Besenhard und Hubert Haller sowie der Gemeinde für die gute Zusammenarbeit, allen Spendern und Helfern.

„Seit dem Jahr 2005 wurden bisher von der Vereinskasse für das neue Feuerwehrhaus 43390 Euro ausgegeben und fast 11000 freiwillige Arbeitsstunden erbracht“, erklärte Kassier Michael Dollacker, der über die gesunde Finanzlage des Vereins berichtete.  Er dankte namentlich Werner Kammerer für die Hilfe bei der Abrechnung der Vereinsfeste. Die Kassenprüfer Thilo Freiherr von Hanstein und Daniela Dollacker bescheinigten ihm einwandfreie Kassenführung. Die Versammlung entlastete einstimmig die Vorstandschaft.

Bankdirektor Karl Schlagbauer von der Raiffeisenbank Unteres Vilstal überreichte an Vorsitzenden Richard Reiser einen Scheck über 1000 Euro „zur Deckung der Finanzierungslücke bei der Ausstattung des Unterrichtsraumes. Die Jagdgenossenschaft Ensdorf steuerte 2500 Euro bei, die Vorsitzender Hans Fink überreichte.  

Mit dem Feuerwehrmotto „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ beendete Vorsitzender Richard Reiser die gut besuchte Jahreshauptversammlung im Fürstensaal und lud zu einer kleinen Brotzeit ein.

Ehrungen und Ausblick 2009

Beim Kameradschaftsabend wurden Hubert Haller, Josef Kotzbauer, Josef List  und Josef Weigert für 25 Jahre Zugehörigkeit geehrt. Seit 40 Jahren hält August Berschneider und Herbert Faulhaber dem Verein die Treue. Gar 60 Jahre sind Valentin Berschneider, Josef Ferstl sen., Josef Hafenbradl sen. und Josef Hammer sen. dabei.

Bereits jetzt stehen schon folgende Termine für das Jahr 2009 fest: 23. 2. Rosenmontagsball, 10. 5. Florianstag in Ebermannsdorf, 17. 5. 125 Jahre FFW Hahnbach, 14. 6. Knackwurstfest in Ensdorf und 125 Jahre FFW Lintach, 20./21.6. Gemeindefest Ensdorf, 18. bis 20. 7. Jakobi-Kirwa Ensdorf, 20. 9. Eggenbergfest, 17. 10. Vereinskini im Schafkopfen und am  7. 11. Helferfest mit Ehrungen. Der Termin für die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses wurde noch nicht festgelegt.