Gemeinderatssitzung im Dezember

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„Bei zehn Gemeinderatssitzungen im laufenden Jahr wurden 74 Beschlusstagesordnungspunkte gefasst“, informierte Bürgermeister Markus Dollacker zu Beginn der letzten Sitzung des Gremiums in diesem Jahr am Donnerstag. 77 Prozent davon, nämlich 57, wurden einstimmig entschieden.

Anschließend berichtete Rektor Siegfried Seeliger von der Volksschule Ensdorf ausführlich über Personal, Ausstattung, Angebot und Aktivitäten der Hauptschule Ensdorf. Aktuelle besuchen 121 Schülerinnen und Schüler die Klassen 5 bis 9. Die beiden 5. Klassen mit je 17 Schülern haben die Lehramtanwärter T. Bauer und A. Staples als Klassenlehrer, die 6. Klasse mit 24 Schülern leitet Lehrer Karl Senft, die 7. mit 24 Schülern Lehrer Wolfgang Weich, die 8. mit 19 Schülern Lehrer Josef Neiß und die 9. Klasse mit 20 Schülern Lehrerin Helga Gadl. Im musisch-technischen Bereich unterrichten die Fachlehrerinnen A. Hirsch und S. Sommer, im hauswirtschaftlich-sozialen Bereich A. Krammer, G. Dominik und K. Böhm. Lehrer ohne Klassenführung sind Fachlehrerin M. Helfer, für kath. Religion Thomas Peter, für evangelische Religion Pfarrer Karl Eberius. Ferner Lehrer K Walter und Rektor Siegfried Seeliger.

Die Hauptschule Ensdorf verfügt über sechs Klassenräume „+“, einen Werk-/WtG-Raum, einen kombinierten Musik-/Kunstraum, einen PC-Raum, zwei Gruppenräume für die Offene Ganztagsschule, die große Aula und zwei Pausenhöfe, eine Sporthalle, Allwetter-, und Rasenplatz, Laufbahn und Hochsprunganlage, eine neuwertige Schulküche. Besonders stolz darauf ist Rektor Seeliger, dass jede Klasse mit Laptop, Beamer und Internetanschluss ausgestattet ist.

Angeboten werden an der Hauptschule Ensdorf die Arbeitsgemeinschaft Maschinenschreiben (5./6. Klasse), AG Umwelt (Es läuft ein Antrag als „Umweltschule“ zertifiziert zu werden und auf Einrichtung einer Solartankstelle), AG Erste Hilfe (9. Klasse), AG ECDL für den Erwerb des europäischen Computerführerscheins wofür die Hauptschule Ensdorf auch Prüfzentrum ist), AG Praxis zur vertieften Berufsorientierung, AG Orff/Chor die Lernschiene modulare Förderung. Die angebotenen Praxisfächer für die Klassen 7 bis 9 umfassen die Bereiche Wirt-schaft, Technik und Soziales. Das Konzept „vertiefte Berufsorientierung“ sieht für die 5. Klassen die Arbeitsgemeinschaften Technik, Umwelt und Zeitung vor, für 5./6. Finger-Tastschreiben (Maschinenschreiben) sowie für die 6. Klasse ein Schnupperpraktikum am Arbeitsplatz der Eltern. In der 7. Klasse gibt es ein Orientierungspraktikum mit dem Kolping-Bildungswerk Schwandorf sowie Elterninfos, in der 8. Klasse Praktika, Praxistage sowie die AG Praxis, für 8./9. Berufsvorbereitungstage, Bewerbertraining und europäischen Computerführerschein ECDL. In der 9. Klasse werden ein Arbeitsmarktseminar und Praktika durchgeführt, Bewerbertraining „Mantrace“ sowie individualisiert Job Preparation (Berufsvorbereitung). „Ziel der vertieften Berufsorientierung ist“, so Rektor Seeliger, „die passende Ausbildung, der ‚richtige’ Beruf.“

Ferner werden an der Hauptschule Ensdorf angeboten: Sportarbeitsgemeinschaft Leichtathletik, Sportwettkämpfe, das Tutorenmodell Ganztagsschule mit Hausaufgabenbetreuung, Sportmöglichkeit und möglicher Mittagsverpflegung im Kloster. Zwei Gruppen der Offenen Ganztagsschule bestehen zurzeit. Die Offene Ganztagsschule ist übrigens kostenlos, nur für das Mittagessen muss bezahlt werden. Neu ist der Internetauftritt der Hauptschule Ensdorf, worüber die MZ bereits berichtet hat. Ebenfalls umfangreich berichtet hat die „Mittelbayerische Zeitung“ über die Projektwoche Klima und Umwelt.

Als Schulprofil der Hauptschule Ensdorf gibt Rektor Seeliger aus: lebendig lernen (verschiedene Arbeitsweisen und –techniken fördern dadurch die Selbständigkeit; strukturierter und abwechslungsreicher Unterricht, wo der Einzelne und sein Lernweg beachtet wird; sinnvolle Wiederholung und Übung und deshalb zuverlässige Erledigung der Hausaufgaben; motivierte und freundliche Atmosphäre ist wichtig. Aber: auch Leistung muss erlaubt sein!). Gemeinschaft erleben (gemeinsame Erlebnisse und Projekte, kooperieren mit Experten und Einrichtungen, Mitarbeit der Eltern und des Elternbeirates. Wir in der Volksschule Ensdorf arbeiten alle in einem Team, von der Reinigungskraft bis zur Schulleitung). Verantwortlich handeln (Wir gehen mit uns, anderen und unserer Umwelt verantwortlich um; wir helfen und unterstützen einander und beachten die Hausordnung).

Einstimmig empfahl am Donnerstagabend der Gemeinderat dem Schulverband Ensdorf die Gründung eines Schulverbundes „Unteres Vilstal“ zu einer Mittelschule zusammen mit der Hauptschule Kümmersbruck. Endgültig entschieden wird darüber in der Schulverbandssitzung am 14. Januar.

„Vieles spricht für einen Schulverband Kümmersbruck-Ensdorf“, betonte der Rektor der Hauptschule Ensdorf, Siegfried Seeliger. Er nannte: Demographische Entwicklung, gewachsene Verbindung durch den „M-Zug“, Erhalt und Erweiterung des Angebots, Lehrerstundenzuweisung an den Schulverbund, Erhaltung des Status quo bis auf weiteres sowie „offenes Visier“, heißt: „Wir sind Juniorpartner, kein Bauernopfer. Wir sind eine gut bestallte Schule, bei uns sind die Schüler gut aufgehoben.“

Zunächst wird sich im Schulbetrieb wohl kaum etwas ändern. Auf mittlere Sicht könnte sich aber ergeben, dass etwa Schüler des Zweiges Wirtschaft an einem Tag oder einem Nachmittag in Kümmersbruck unterrichtet werden. Andererseits können Schüler aus Ebermannsdorf oder Kümmersbruck in den Zweigen Soziales und Technik zum fachlichen Unterricht nach Ensdorf kommen. Ziel ist jedenfalls, die Bereiche Technik und Soziales in Ensdorf zu halten.

Bürgermeister Markus Dollacker plädierte für eine „Mittelschule Unteres Vilstal“, bestehend aus den Hauptschulen der Schulverbände Ensdorf und Kümmersbruck. „Beide sind sich einig, dass sie nur gemeinsam etwas bewegen. Wie es in zehn Jahren aussieht, weiß niemand. Der Schulverbund Mittelschule ist die einzige Möglichkeit, unsere Schule in Qualität und Lehrerstundenzahl zu sichern, denn der Schulverbund Kümmersbruck, Ebermannsdorf, Ensdorf, Rieden verfügt über deutlich mehr als die geforderte Schülerzahl und zusammen mit Kümmersbruck über alle geforderten Qualitätsmerkmale wie Offene Ganztagsschule, M-Zug, differenzierte Berufvorbereitung und vertiefte Berufsorientierung usw.“, so der Bürgermeister. „Es wird ein gegenseitiges Geben und Nehmen, eine Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe. Es gibt keine echte andere Alternative!“ betonte er. 

So gab es nur kurze kleinere Anmerkungen von Seiten der Gemeinderäte bevor dem Schulverband Ensdorf einstimmig empfohlen wurde, in seiner Sitzung am 14. Januar sich für die Gründung eines Schulverbundes „Unteres Vilstal“ zu einer Mittelschule zu entscheiden.

Ebenfalls einstimmig entschied sich der Gemeinderat für den Abschluss eines Stromnetznutzungsvertrages mit der E.ON Bayern AG als Folge der Rahmenverträge des Bayerischen Gemeindetages für die Stromlieferung ab dem 1. Januar 2010. In diesem Zusammenhang gab Bürgermeister Dollacker bekannt, dass der von der E.ON an die Gemeinde gelieferte Strom künftig zu 50 Prozent aus Wasserkraft gewonnen wird und die Firma im Rathaus einen „intelligenten“ Stromzähler installiert hat.

Die Kindergartenabrechnung für das Jahr 2008/2009 ergab erfreulicherweise ein Defizit von „nur“ 6966 Euro, wovon die Gemeinde vertragsgemäß 80 Prozent oder 5573 Euro zu tragen hat. Im Haushalt hatte man mit 20000 Euro gerechnet. Gleichzeitig rechnet allerdings der Kindergarten-Haushalt für 2009/2010 mit einem Defizit von 26453 Euro, wonach die Gemeinde dann 21162 Euro zu tragen hätte.

Der Bürgermeister informierte ferner darüber, dass mit den neuen Leuchtmitteln für die Straßenbeleuchtung 55 Prozent Strom eingespart werden. Mit der Umrüstung und der Reinigung der Straßenlaternen wird noch vor Weihnachten begonnen.