41. Schnupfermeisterschaften

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Seit 41 Jahren besteht der Schnupfer-Club Ensdorf. Am vergangenen Samstag wurden zum 41. Mal die vereinsinternen Schnupfermeisterschaften „ausgeschnupft“. Bis zur letzten „Prise“ spannend machten es die leider nur 17 Teilnehmer.

Vorsitzender Arnold Hiltl legte als erster Teilnehmer beachtliche 3,73 Gramm  vor. Allerdings reichte es wieder einmal nicht  zum Sieg. Seit Jahren schafft ein Mitglied immer die meisten Gramm in seiner Nase unterzubringen. Georg Hiltner war auch heuer nicht zu schlagen. Er siegte ganz knapp mit 3,75 Gramm und siegte zum neunten Mal. Bei den Damen siegte Petra Scharl zum elften  Mal, heuer mit stolzen 4,03 Gramm! Die Trostpreise gingen an Helmut Neumann mit immerhin 1,51 Gramm und an Fanni Schwendner mit 1,39 Gramm.

17 TeilnehmerInnen  traten am Samstag im Vereinslokal Gasthaus Dietz zum Wettkampf um die 41. Schnupfermeisterschaft an den Tisch mit den vorbereiteten „Dusn“: fünf Damen und zwölf Herren. Zuvor schon hatten „Wiegemeister“  Rita Hauer und Michael Scharl unter den strengen Augen von Schiedsrichter Arnold Hiltl die würzigen fünf Gramm „aechten Schmalzer“ auf Hundertstel Gramm genau in die nummerierten Schnupftabakdosen eingewogen. Dann wurde den einzelnen Teilnehmern erst ein „Latz“ umgehängt. Vom Zeitnehmer Gerhard Krause kam das Kommando: „Dose öffnen! Achtung! Fertig! Schnupf!“ Nun hatten die Wettkämpfer exakt 60 Sekunden Zeit, um möglichst viel von dem würzigen „Tubak“ in eines oder beide Nasenlöcher zu stopfen. Dabei wurden verschiedene Techniken angewendet. Die einen schnupften nur mit Zeigefingern, andere mit dem Daumen, wieder andere legten eine Strecke auf den Handrücken. Oder versuchten die Zwei-Nasenloch-Variante.

Nach dem „Stopp!“ nach genau einer Minute reinigte „Bürstlerin“ Rosi Hammer Nase, Hände und eventuellen Bart, denn nur der wirklich im „Riechkolben“ untergebrachte Schmalzler zählt für die Wertung. Deshalb wurden auch Restbestände in der Dose und alles, was auf dem Latz gelandet war, wieder peinlich genau zurück gewogen und von den ursprünglichen fünf Gramm abgezogen.

Mindestens eine weitere Minute musste dann das aromatische schwarzbraune Pulver in der Nase verbleiben, sonst wäre der Teilnehmer gnadenlos disqualifiziert worden. Aber bei den routinierten Club-Schnupfern war dies heuer nicht der Fall. Alle hielten krampfhaft den Atem an, unterdrückten ein Niesen. Dennoch lief wegen des beizigen Geschmacks bzw. Geruchs und des „Nasenkitzels“ manche Träne aus den Augen über die Backe. Erst nach einer Minute nahte die Erlösung und ab ging es zur „Reinigung“, sprich Nasendusche.

Den Siegern winkten Urkunden und genüssliche bzw. dekorative Sachpreise wie eine Gans, eine Ente, ein Presssack, ein Kasten Bier, eine Bienenstich-Torte, Blumenstock und Süßigkeiten. Auch die Letztplatzierten erhielten als Trost kleine Preise.

Die Ergebnisse der 41. Schnupfermeisterschaft

Damen: 1. Siegerin wurde zum elften Mal  Petra Scharl, heuer mit 4,03 Gramm. 2. Rita Hauer mit 2,51 Gramm, 3. Stefanie Scharl mit 2,24 Gramm, 4. Rosi Hammer mit 2,15 Gramm. Der Trostpreis ging an Fanni Schwendner mit 1,39 Gramm.

Herren: 1. Georg Hiltner mit 3,75 Gramm vor Vorsitzendem Arnold Hiltl mit beachtlichen 3,73 Gramm. Die weiteren Plätze: 3. Robert Werner mit 3,10 Gramm, 4. Richie Staufer mit 2,81 Gramm, 5. Manfred Seitz mit 2,80 Gramm, 6. Martin Winterzeller mit 2,66 Gramm, 7. Michael Scharl mit 2,48 Gramm, 8. Johann Wisgickl mit 2,40 Gramm, 9. Gerhard Krause mit 2,25 Gramm, 10. Ludwig Hauer mit 1,99 Gramm, 11. Josef Koller mit 1,55 Gramm. Trostpreisempfänger wurde Helmut Neumann mit 1,51 Gramm.