Jakobi-Kirchweih 2019 - Baum austanzen

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Petrus hielt seine schützende Hand über die Ensdorfer Jakobi-Kirchweih. Nachts goss es in Strömen, dann noch mal kurz vor dem Austanzen des 29 Meter langen Kirwabaumes durch die 14 feschen Kirwapaare am Sonntag schien wieder die Sonne vom weißblauen Himmel. Ob dies am Kloster, der Freiwillige Feuerwehr oder den Kirwapaaren lag, weiß niemand genau.

Nach dem feierlichen Kirchweih-Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus konnten die Kirwapaare „Oh, Kirwa lou niat nou!“ singen. Zum anschließenden Frühschoppen im Festzelt spielte die „Blaskapelle Ensdorf“ unter Leitung von Hubert Haller auf. Nach einem kräftigen Kirchweihessen wurde von den Kirwapaaren traditionell der Kirwabaum ausgetanzt. Eine durchaus durstige Angelegenheit! Dem konnte abgeholfen werden. Mit dem Ruf „der Rausch loust nouch!“ wurde immer wieder nicht nur aus dem geschmückten Kirwakrug getrunken.

Einstudiert  hatten die Tänze „Sternpolka“ und „S’ Mühlradl“, „Siebenschritt“, „Krebspolka“, einen Bayrischer und einen Plattler und einen Walzer Kati Linsmeier und Kathl Donhauser. Musikalisch begleitet wurden die Kirwapaare dabei sie von „Saba z’dreckat“ den vier jungen Riedenern Johannes Haas am Cajon, Theresa Weinfurtner auf ihrer Quetschn, von Philipp Haas auf der Gitarre Louis Weigert mit dem Tenorharn, „der „besten Kirwamusi“. Die reife tänzerische Leistung – von Juchzern und den Fragen nach der besten Kirwa, den schönsten Kirwamoidln und feschesten Kirwaboum sowie dem „best natürlich gewachsenen Kirwabaum“ und „wer hot des schöjnste Kirwawetter?“ unterbrochen – „Mir ham’s natürlich!“ – wurde von vielen Besuchern und Schaulustigen beklatscht.

„Saba z’dreckat““ sorgten auch für die musikalische Begleitung bei den sinnigen und hintersinnigen Gstanzln, mit denen die Kirwapaare vor allem das Geschehen in Ensdorf „aufs Korn“ nahmen. „Vorn an der Kinderkripp’n homs umanand g’messen. A Bushalte stell homs baut, an Spiagel owa vergess’n!“ „Ohne an Dietz sei Bäckerei, dou is halt recht trist, weil jeder die Semmel, Brezn und Spitzel vermisst.“ „Die Hoffnung af an Edeka ham wir scho aufge’m. Deswegn gibt’s bei der Karin wos’d brauchst zum Leb’n!“

Als neues „Oberkirwapaar“ wurde Laura Braun und Wastl Kölbl ausgetanzt und  warf gleich viele Süßigkeiten unter das Volk, den Kindern zur Freude.

Am späteren Sonntagnachmittag und -abend dann sorgte „Saba z’dreckat“ weiter für Stimmung und Tanzmusik im Kirwa-Festzelt. Vereinzelt sah man sogar Tänzer!