Jakobi-Kirchweih 2019 - Baum aufstellen

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Die Feuerwehr Ensdorf hält Traditionen hoch. Nicht nur das Knackwurstfest. Am Wochenende bewies sie und die 14 feschen Kirwapaare der Kirwagemeinschaft, dass man in Ensdorf zünftig und originell Kirwa zu feiern versteht: die traditionelle Jakobi-Kirchweih.

Am Samstag war es tropisch heiß, so  dass die 14 strammen Kirwaburschen und ihren insgesamt 36 Helfer – auch aus Rieden -  gehörig ins Schwitzen kamen als sie den kerzengerade gewachsenen 29 Meter langen Kirwabaum aufstellten, den die Bayerischen Staatsforsten gestiftet hatten. Zuvor hatten sie ihn teilweise geschält und „geringelt“, alle Kirwaburschen , zum Teil auch die Moidln und die Nachbarboum vom „Viehhof’„Kirwa Ensdorf 2019“, das Ensdorfer Wappen, eine Breze, einen Maßkrug, Dirndl und Lederhose eingeschnitzt. Die feschen Kirwamoidln hatten Abende zuvor schon zwei riesige Kränze gebunden und dann den Gipfel mit weißblauen Bändern versehen.

Etwas verspätet hörte man die Juchzer der strammen Kirwaburschen als sie mit einem Traktor die stattliche 29 Meter lange Fichte zum Festplatz transportierten. Begleitet wurde der Zug natürlich von den hübschen Kirwamoidln in ihren feschen Dirndln mit flüssiger Nahrung. „Wer hot Kirwa?“ wurde gerufen. „Mir hom Kirwa! Wer hot die schönsten Kirwamoidln? Mir homs! Wer hot die stärksten Kirwaburschen? Mir homs! Wer hot den längsten und schönsten Kirwabaam? Mir hom an!  „Wia san ma? Guat san ma! Mai, san mia guat!” “Mai liaber, in Ensdorf dou is Kirwa” wurde gesungen und “Drei Dog, drei Dog gehn ma nimmer ham!”

Traditionell wurde dann der Baum heuer von 36 starken Burschen und Männern – auch aus Reiden -an fünf „Goaßn“ und viel „Armschmalz“ in die Senkrechte gebracht. Unterstützt und zur Sicherung war ein Autokran im Einsatz. Wegen der tropischen Temperaturen von weit über 30 Grad eine schweißtreibende Arbeit. Da mussten sich die Kirwaburschen und ihre Helfer mächtig ins Zeug legen. „Mai ham mir an Durscht!“ brauchten sie gar nicht erst zu rufen. Die Kirwamoidln eilten gleich herbei, um mit Gerstensaft dafür zu sorgen,  dass das „Schmalz“ nicht ausging.  

„Auf mein Kommando! San mas? Alle Manna an die Goaßn! Hau-Ruck! Nu an Schub!“ forderte unerbittlich  „Baummeister“ Martin Reiser. Nun ragt jetzt der hoch aufgerichtete  Ensdorfer Kirwabaam nach gut einer Stunde harter Arbeit über das Dorf, das sich zu Recht „Perle des Vilstales“ nennt. Es wehen die weißblauen Bänder von den zwei grünen Kränzen und dem Wipfel. Abends spielte dann  die Band „Grögötz Weißbie““ spielte zünftig  auf. 

Den sonntäglichen Kirchweihgottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus mit Pfarrer Pater Hermann Sturm umrahmte der Kirchenchor Ensdorf. Die Blaskapelle Ensdorf unter Leitung von Hubert Haller spielte anschließend  zum musikalischen Frühschoppen im Festzelt auf, bevor sich die Gäste an Schweinsbraten, Bratwürstln und Grillfisch labten oder Kaffee und selbstgebackenen Kuchen den Vorzug gaben. Nachmittags tanzten die 14 Kirwapaare mit Unterstützung von „“Saba Z’dreckat“ den  den Kirwabaam aus und nahmen mit Gstanzln Geschehnisse der Gemeinde aufs Korn, bevor die Band im Festzelt zum Kirchweihtanz aufspielten. All darüber berichtet die „Mittelbayerische Zeitung““ in ihrer morgigen Ausgabe.

Am heutigern Montag aber ist erst mal ab 14 Uhr zunächst der Seniorennachmittag mit Heimat-Quiz des Heimat. und Kulturverein angesagt, wobei viele Preise zu gewinnen sind.  Zum Kirwaausklang spielt heute Abend ab 20.00 Uhr „Spritztour“ beim „Abend der Vereine, Firmen und Behörden“ auf. Schon gegen 21 Uhr wird der Kirwabaum versteigert. Außerdem gibt es viele tolle Preise bei der Tombola zu gewinnen.