Leuchtender Advent 2018 - Zweites Fenster

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Zum zwölften Mal werden in Ensdorf am Klostergebäude an der Hauptstraße links vom Torbogen während der Vorweihnachtszeit Fenster zum „Leuchtenden Advent“ eröffnet. Nachdem der Chor „DJK Spezial“ den Anfang gemacht hatte, folgte am 2. Adventsonntag der Katholische Frauenbund mit „Licht ist Hoffnung“. Am 3. Adventsonntag öffnen um 17 Uhr die Kommunionkinder das dritte Fenster.

Mit dem Lied „Wir sagen euch an, den lieben Advent“, gespielt von Theresa Staufer auf der Querflöte, eröffnete bei strömenden Regen der Katholische Frauenbund ihr „Leuchtende Advent-Fenster“. „Mache dich auf, werde Licht, denn das Licht und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir!“ zitierte Johanna Breitkopf Jesaia 60 Vers 1. und Karin Scharl betonte; „Wir wollen uns aufmachen, ‚aufmachen’ für den Herrn. Wir wollen Licht sein, wollen dir gehören und für dich leuchten in dieser Welt, Tu dein Werk an uns, komm und zieh uns in deine Gegenwart, weihe uns in  deine Pläne ein, lasse Zeichen und Wunder folgen.“

Johanna Breitkopf erzählte die Geschichte von einem kleinen kläglich brennenden Licht, das von einem vorbeikommenden kleinen Jungen ausgeblasen werden wollt. Dem, widersprach dieses, sonst sei es ja dunkel, kalt, man friere, forderte dagegen auf. „Setz dich zu mir, dann kannst du dich ein bisschen wärmen! Viele weitere Lichter könnten die ganze Welt und die Herzen der Menschen erwärmen.“ „Ein Menschenherz kann man doch nicht erwärmen“, antwortete der Junge, der zu Hause weggelaufen war und meinte, dorthin nicht mehr zurückzukönnen, weil er seine Mutter bestohlen hatte und diese ihn wohl nicht mehr lieben würde. Weitere Lichter ermunterten ihn aber zurückzukehren. Die Mutter nahm den Sohn in die Arme und drückte ihn fest. „Die vier Kerzen waren fast abgebrannt. Sie flackerten noch einmal und meinten; Wenn wir auch noch so klein sind, zusammen haben wir doch ein Herz erwärmen können.“ Dann erloschen sie.

„Zünden wir unser Kerze an, die Herzen erwärmen und Frieden finden. Ein Einzelner kann nicht den Frieden bewirken. Aber wenn alle ein Zeichen des Friedens geben, dann wird Weihnachten überall sein!“ betonte Johanna Breitkopf und forderte alle auf, sich die Hände zum Friedensgruß  zu reichen.

Gemeinsam gesungen wurde „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke. Mein Licht. Christus meine Zuversicht, auf dich vertraue ich und fürchte mich nicht“ und „Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar, so werd ich jeden Tag mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr …“.

„Wie aber können wir Licht werden? fragte Karin Scharl. „Sicher ist es gut zu wissen, dass eine brennende Flamme sich verzehrt und alles von sich gibt, um es in Hitze und Licht zu verwandeln. Ein anderer Aspekt ist ebenso wichtig: Gott möchte uns zu Lichtern machen“ Wir können zwar etwas dazutun, indem wir unsern Willen ihm unterstellen und mitarbeiten, aber wir können uns nicht selbst zu Licht machen. Das Einzige, das uns zu Lichtern macht, ist die Gemeinschaft mit Gott selber.