Mitgliederversammlung des Naturpark Hirschwald 2018

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Bei der Mitgliederversammlung des Naturpark Hirschwald e. V. wies Vorsitzender Bürgermeister Markus Dollacker darauf hin, dass nach zehn Jahren die Handlungsfelder und Ma0nahmen überprüft werden sollten. Er betonte, dass der Statur „Naturpark“ eine dauerhafte Förderkulisse bilde, die interkommunale Zusammenarbeit im Handlungsfeld „nachhaltige Regionalentwicklung“ ein besonderer Bereich sei. Als Beispiele nannte er Seniorenmosaik, Breitbandausbau, Gewässerentwicklungskonzept und Archivpflege.

Dann ging er ausführlich in seinem Bericht auf das Thema „Infozentrum Naturpark Hirschwald“ ein und bedauerte, dass über den Standort in den Kommunalparlamenten keine Einigung erzielt werden konnte, obwohl Waldhaus wegen seiner zentralen Lage, seinem Bekanntheitsgrad, seiner Synergieeffekte mit bestehenden Einrichtungen von der Vorstandschaft mehrheitlich bevorzugt worden wäre. Deshalb sei das Thema zurückgestellt worden. „Am Informationszentrum hängt nicht der Naturpark, aber es wäre ein zukunftsweisendes Erkennungsmerkmal“, betonte der Vorsitzende. Er berichtete, dass für die 19 Bayerischen Naturparke der Dachverband „Naturparkverband Bayern e. V.“ gegründet wurde, dem man beigetreten sei. Erfreulich ist die Erhöhung der Naturparkförderung durch den Landtag. Der Naturpark Hirschwald Hirschwald bekam 2016 als Grundförderung noch 10000 Euro, 2017 bereits 30000 Euro und ab 2018 jährlich 40000 Euro. „Der gesamte Fördertopf des Freistaates Bayern für Maßnahmen im Naturpark und Landschaftspflege wurde verdoppelt, verbunden damit auch eine Steigerung der Aufgaben“, so Dollacker. Vom Bezirk Oberpfalz erhält der Naturpark Hirschwald eine jährliche Förderung von 1127 Euro.

Eine neu eingestellte Bürokraftfrau wird die Geschäftstelle unterstützen und das Seniorenmosaik bei Abrechnungen. Vorsitzender Markus Dollacker lobte die „großartige Leistung von Geschäftsstellenleiterin Isabel Lautenschlager und Barbara Hernes vom Seniorenmosaik, die mit Herzblut voll in ihren Aufgaben“ stehen.

Geschäftsführerin Isabel Lautenschlager berichtete von der 4. Hirschwald-Olympiade, dem Kinderfest in Amberg, dem Workshp der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald af dem Mariahilfberg, dem Seminar für Lehramtsanwärter, dem Besuch des Umweltmobil an der Grundschule Rieden, von ihr geführten Wanderungen von Gruppen, z. B. Pfingstwanderung, von Senioren aus Ursensollen, des Oberpfälzer WEaldvereins Amberg, des Evangelischen Bildungswerkes, dem „Pilot“ Kunstwanderstationen für Kstler Senioren. Weitere Angebote gab es durch die zertifizierten Natur- und Landschaftsführerinnen Reisch und Baier sowie Fotograf Raum. „Besonders interessant und gut angekommen wurde das Pilzseminar mit Herbert Baumanis“, betonte die Geschäftsführerin zum Bereich Umweltbildung und Erholungsfunktion.

Zum Punkt Regionalentwicklung und Kooperationen verwies sie auf ihre Mitarbeit beim Nachhaltigkeitsprozess des Landkreises als Leiterin einer Arbeitsgruppe, Klausur und als stellvertretendes Mitglied beim Nachhaltigkeits-Rat, der Mitgestaltung des Ausflugsprogramms für die Jubiläumsveranstaltung der Partnerschaft mit Frankreich, wo das Fledermaushaus in Hohenburg und der Kühlertag in Ebermannsdorf besucht wurde, Teilnahme am Kreisberatungsausschuss Landwirtschaft des Bayer. Bauernverbandes und des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, an der Infoveranstaltung „Barockregion Bayern-Böhmen“ sowie der Teilnahme am Wettbewerb „100 Genussorte Bayern“ mit dem Thema „Wild“,  am Input für die Infotafeln des „Infopoints Biodiversität“ Amberg. Vorträge hielt Isabel Lautenschlager beim Zukunftskongress der Zukunftsakademie Amber,  und bei der Infoveranstaltung „Wildlebensraum“. Der Naturpark Hirschwald beteiligte sich am Tage der Regionen in Ensdorf und an Koordinationsaufgaben beim LEADER-Projekt „Erfassung der (historischen) Kulturlandschaft“.

Neue Förderprojekte nach den Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinien sind ab 2018 Der Arten- und Naturschutz. Neue Drucksachen zum Naturpark Hirschwald, eine Broschüre zu den Kunstwanderstationen sowie z. T. Beschilderungen. Lautenschlager verwies auf  Bestellung oder Download von Prospekten im Webshop, das Angebot für den Landkreis-Flyer  „Gruppenreisen“ sowie Adventsflyer. „Deutlich erhöht hat sich die Nachfrage durch die Wiederholung des Beitrag über den Naturpark Hirschwald in der Sendung ‚Zwischen Spessart und Karwendel’ im Bayerischen Fernsehen Ende März“, wusste Geschäftsführerin Isabel Lautenschlager zu berichten. Angeschafft wurde ein Klassensatz Westen „Naturpark Entdecker“, die auch von anderen Gruppen ausgeliehen werden können.

Kassier Winfried Wenkmann legte den Kassenbericht vor. Die Kassenprüfer Monika Merl und Roland Strehl bescheinigten „einwandfreie und saubere Kassenführung“. Einstimmig entlastete die Mitgliederversammlung die Vorstandschaft. Ursensollens Bürgermeister Franz Mädler dankte dem Vorstands-Team „für ihre hervorragende Arbeit“, regte einen Autoaufkleber „Naturpark Hirschwald“ an und betonte: „Der Naturpark Hirschwald ist eine echte Bereicherung unserer gesamten Region.“ In den Naturparkgemeinden solle gemeinsam und einheitlich mehr publik gemacht werden, was bereits geschehen und was geplant ist.

Als Ausblick für heuer nannte Naturpark-Geschäftsführerin Isabel Lautenschlager u.a.:

Die Kaufland-Klassenfahrt einer 4. Klasse der Dreifaltigkeitsschule Amber vom 7. bis 9. Mai in den Naturpark Hirschwald, den 2. Naturparktag in Amberg am 3. Juni, das Erscheinen des 2. Bandes „Geschichte und Geschichten aus dem Naturork Hirschwald“ in der Reihe „der eisengau“ im Herbst, die Kunstausstellung von Künstekern aus dem Naturpark verbunden mit einem Schulmalwettbewerb am 2.9. im KUBUS in Ursensollen, die Zusammenarbeit mit der Mittelschule Ensdorf, den Flyer zum Thema „Wild“, interkommunale Archivpflege, die 5. Hirschwald-Olympiade. „Eine ganze Reihe von Gruppen haben sich schon für geplante Wanderungen im Naturpark Hirschwald angemeldet“, freut sich die Geschäftsführerin.

Weiter in die Zukunft sind ihre „Wunschvorstellungen: 2019 eine „Genuss- und Erlebnis-Radtour Naturpark Hirschwald“ mit Kooperationspartnern, Teilnahme an der Qualitätsoffensiver des Verbandes Deutscher Naturparke, 2020 evtl. als landkreisweite Aktion das Thema Baroch aufzugreifen, „Klimafreundliches Reisen“ zur Stärkung der Region herauszuarbeiten und zu vermarkten (mit ZEN und Tourismus). Außerdem ist ihr Wunsch, verstärkt den Fokus auf Regionalvermarktung mit der Gewinnung von Partnerbetrieben zu legen.

Seniorenmosaik

„Beratung, Unterstützung und mehr“ hat sich das Seniorenmosaik Naturpark Hirschwald e.V.  auf die Fahnen geschrieben.  Es kümmert sich auch mit vielen Aktionen speziell um ältere Mitbürger der Naturpark-Hirschwald-Gemeinden und basiert auf bürgerschaftlich engagierter Nachbarschaftshilfe.

Projektleiterin Barbara Hernes gab bei der Mitgliederversammlung des Naturpark Hirschwald e.V. bekannt, dass seit 1. Januar auch die Gemeinde Ursensollen beim Seniorenmosaik mit im Boot sitzt, es nun ein Logo gibt und die Homepage unter www.seniorenmosaik.de online ist. Die E-Mail hat sich geändert: info (at) seniorenmosaik (dot) de.

In ihrem Rückblick verwies sie darauf, dass Interesse und Ziel der Arbeit bzw. Tätigkeiten  für das Seniorenmosaik es ist, „möglichst umfassende Hilfe, Unterstützung und Informationen an die Gemeindebürger und ihrer evtl. pflegenden Angehörigen zu geben, damit Senioren möglichst lange in ihrer Umgebung leben können“. Motto: „Dahoum im Alter“. Organisiert und durchgeführt wurden 2017/18 Informationsveranstaltungen zu den Änderungen und Neuerungen des PSG, Informationen zu „Wohnen im Alter“ – barrierefreien Umbaumaßnahmen und Informationen zum Energiespar-Check sowie Kinaesthetics. Informationen zu „Aktiv bleiben durch Unterstützung im Alltag“ gab es bei Seniorenveranstaltungen. Ein geplanter Kurs in „häuslicher Pflege“ musste mangels Teilnehmer ausfallen.

„Alle zwei Wochen bietet auf Anregung des Seniorenmosaiks das Kloster Ensdorf einen gemeinsamen Mittagstisch für Senioren. Es ist geplant, vor dem Mittagessen eine offene Gruppe anzubieten, in dem sich Interessierte treffen können, um sich zu unterhalten oder z.B. gemeinsam Spiele zu machen. In Kümmersbruck gibt es einen Fahrdienst für Senioren durch den Werkhof der Diakonie. Einmal pro Woche auch für Ebermannsdorf und Ensdorf“, berichtete Barbara Hernes. Austauschtreffen fanden statt, auch in der Region mit anderen Nachbarschaftshilfen. Ein „Helfertag“ in Ensdorf dankte ehrenamtlichen Helfern der Seniorenarbeit. Unterschiedliche Themen und Referenten und gemeinsamer Austausch kamen bei 80 Teilnehmern sehr gut an. „Eine Wiederholung ist geplant“, so Hernes. 20 Bayerische Ehrenamtskarten für Helfer wurden beantragt.

Seniorenmosaik war präsent bei „Fit und Aktiv Tag 59 +“ in Amberg. beim Tag der Regionen in Ensdorf, bei Veranstaltungen in den verschiedenen Gemeinden. Im März 2018 fand ein Informationstreffen mit den Seniorenbeauftragten der Gemeinden in Ebermannsdorf statt.

„Zum Thema ‚Alt werden zu Hause’ und den damit verbundenen Anforderungen und Hilfe bzw. Unterstützungsmöglichkeiten nimmt die Nachfrage zur persönlichen Beratung zu“, informierte die Projektleiterin. Beratungsgespräche sind sowohl telefonisch, im Büro, zu Hause oder auch in den Beratungsstunden, die in jeder Gemeinde zunächst einmal pro Quartal angeboten werden, möglich. „Günstig wäre eine anerkannte Wohnraumberatungsstelle in unserer Region der Naturparkgemeinden einzurichten, da die Nachfrage kräftig steigen wird“, appellierte Barbara Hernes.

Nach Ablauf der Förderphase gibt es jetzt eine „Koordinationsstelle für die Seniorenarbeit in den Naturpark Hirschwaldgemeinden“ und anerkennte „Koordinationsstelle für Angebote zur Unterstützung im Alltag“.“Pflegebedürftige haben die Möglichkeit Leistungen der Pflegekassen in Anspruch zu nehmen. Hierzu zählen diverse Hilfen. U. a. steht ihnen ein so genannter „Entlastungsbetrag“ in Höhe von 125 Euro pro Monat zu,“ betont Projektleiterin Hernes. Mit Anerkennung des Antrags ist die Abrechnung der Leistungen durch die Ehrenamtlichen im Seniorenmosaik mit den Pflegekassen möglich. Geschulte Ehrenamtliche sollen künftig regelmäßig zu Hause die stundenweise Betreuung der Pflegebedürftigen übernehmen. Ziel ist die Entlastung der pflegenden Angehörigen durch die Hilfe der ehrenamtlichen Alltagsbegleiter vor Überforderung und der damit verbundenen drohenden Isolation geschützt, bzw. ermöglicht der Einsatz eines Alltagsbegleiters Überforderung der Pflegeperson abzubauen. Außerdem Förderung der Selbständigkeit und Selbstbestimmtheit der Pflegebedürftigen bei der Gestaltung ihres Alltags durch die Betreuungsleistung.

Um diese Angebote durchführen zu können sind ehrenamtliche Helfer eine grundlegende Voraussetzung, Aufgabe von Barbara Hernes als Leiterin der Koordinationsstelle ist es, diese fachlich wie menschlich zu begleiten, ihre Qualifikation durch entsprechende Fort- und Weiterbildungsangebote zu sorgen und ihre Einsätze zu koordinieren. „Für die aktuell laufende Schulung konnten vier interessierte Ehrenamtliche angemeldet werden, an der Schulung im Oktober haben drei Personen Interesse, ein geschulter Helfer ist bereits im Einsatz“, berichtete Barbara Hernes.  „Der Bedarf zur Unterstützung wird bei den Beratungsgesprächen mit den Senioren und ihren pflegenden Angehörigen deutlich.“

Das Seniorenmosaik ist ein Projekt, das auf den Grundlagen einer bürgerschaftlich engagierten Nachbarschaftshilfe erfolgt. Es besteht seit Oktober 2015. Unter der Federführung des Naturpark Hirschwald e.V. sind in interkommunaler Zusammenarbeit die Gemeinden Kümmersbruck, Ebermannsdorf, Ensdorf, Rieden, Schmidmühlen, Hohenburg, Kastl und Ursensollen beteiligt.  Zu den im Bayerischen Naturschutzgesetz verankerten Aufgaben eines Naturparks zählt unter anderem die Regionalentwicklung. Dazu gehört auch die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen vor Ort, in diesem Fall der Senioren. „Das Seniorenmosaik möchte in Zeiten, die durch den demografischen Wandel geprägt sind, dazu beitragen, ein Miteinander zwischen Generationen zu unterstützen. Ziel ist es, den älteren oder vorübergehend hilflosen Mitmenschen unserer Gemeinden Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags zu geben. Aufgabenschwerpunkte sind daher: Informieren, Beraten, Vermitteln, Schulen, Vernetzen und Koordinieren. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen in der Seniorenarbeit in den Gemeinden“, erklärt Projektleiterin Barbara Hernes.

Das Seniorenmosaik hat sein Büro im Rathaus Kümmersbruck in der Schulstraße 7. Täglich von 8 bis 12 ist Leiterin Barbara Hernes hier erreichbar. Telefonisch unter (0 96 21) 7 08 43, per E-Mail unter info (at) seniorenmosaik (dot) de.

Die nächsten Beratungsstunden in den Gemeinden: 25.4. Ebermannsdorf, 3.5. Schmidmühlen, 7.5. Ursensollen, 9.5. Ensdorf, 14.5. Hohenburg (jeweils um 10 Uhr, sowie am 16.5. in Kastl und am 17.5. in Rieden um 14 Uhr.

Bereits feststehende Seniorenmosaik-Termine: 3.6.: Naturparktag in Amberg mit dem Thema „Barrierefreies Wohnen im Alter“, 26.9. und 24.10.: „Bewegungswerkstatt“ – Kinaestetics in Hohenburg, 11.10.: „Wohltuende Handreichungen“ Einführung in die Basale Stimulation, 7.10.: Tag der Regionen in Ensdorf. Gleichzeitig geplant ist eine „Ehrenamtsbörse“  unter dem Motto „Miteinander, Vielfalt, Leben – weil Heimat lebendig ist!“