Jahresrückblick 2017

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Gemeinde

„Mich freut es, dass wir trotz Investitionen von rund 670000 Euro den Schuldenstand durch eine Sondertilgung von 575000 Euro deutlich auf 1,1 Millionen Euro und so die Pro-Kopf-Verschuldung von 755 auf 495 Euro senken konnten“, erklärt uns Bürgermeister Markus Dollacker in einem Jahresschlussgespräch.

Das ganze Jahr hindurch sei die Innenrenovierung der Pfarrkirche St. Jakobus das Thema gewesen. Höhepunkt nach jahrelangen Sanierungsarbeiten war die Weihe des neuen Volksaltars durch Bischof Dr. Rudolf Voderholzer - pünktlich am 8. Oktober, dem Jahrestag der ersten Weihe vor genau 300 Jahren. Trotz erheblicher Zuschüsse zu den Sanierungskosten von rund 3,15 Millionen Euro muss die Pfarrgemeinde mehrere hunderttausend Euro selbst aufbringen. Alle Vereine und viele Privatpersonen spendeten eifrig. Ein Pfarrfest wurde veranstaltet. Die Freiwillige Feuerwehr Thanheim sorgte für ein großartiges Benefizkonzert des Heeresmusikkorps, die Raiffeisenbank Unteres Vilstal beteiligte sich finanziell und dem Erlös eines Konzertes des Fränkischen Jugendorchesters. 

Die zweigruppige Kinderkrippe ist endlich im Bau, hat sogar schon ein Dach. Sie kostet 976000 Euro, wovon die Gemeinde 712000 Euro Förderzuschuss erhält und der Eigenkostenanteil der Gemeinde sich auf 264000 Euro beläuft. Der barrierefreie Übergang zum Kindergarten kostet 115000 Euro. Nach 102900 Euro Staatszuschuss muss die Gemeinde dafür noch 121000 Euro tragen. „Rund 370000 Euro haben wir schon verbaut“, berichtet der Bürgermeister im Gespräch mit unserer Zeitung. „In Betrieb gehen wird die Kinderkrippe wohl Anfang 2019.“

Kostenloses BayernWLAN ist seit einiger Zeit im Zentrum von Ensdorf (Rathaus und Klosterbereich) sowie in Wolfsbach beim Feuerwehrhaus möglich. Für 15000 Euro wurde der Kinderspielplatz „Moosbergweg“ in Ensdorf erneuert und mit neuen Spielgeräten „aufgerüstet“. Die Mittelschule Ensdorf erhielt von Umweltministerin Ulrike Scharf die Auszeichnung „Umweltschule“. Der obere Pausenhof wurde für 25000 Euro erneuert und von Schülern mit einem Kunstwerk verschönert. Im kommenden Jahr soll der untere Pausenhof in Angriff genommen werden.

Für den Bauhof wurden neu angeschafft: Unimog für185000 Euro, Streugerät für 25000 Euro, Mulchgerät für 54000 Euro und Rasenmäher für 11300 Euro. Für 42000 Euro wurden Straßen renoviert, 20000 Euro in Schotterwege verbaut.

Zum Breitbandausbau verweist Bürgermeister Markus Dollacker darauf, dass im ersten Verfahren, das gemeinsam mit den Naturparkgemeinden ausgeschrieben wurde, die Telekom den Auftrag für die Gemeinde Ensdorf mit rund 540000 Euro erhalten hat. Bei etwa 485000 Euro Zuschuss bleiben 54000 Euro Eigenanteil. Hierbei werden Glasfaserfaserkabel in die Orte Leidersdorf, Wolfsbach, Hofstetten, Götzenöd, Uschlberg, Seulohe und Thanheim gelegt, so dass mindestens eine Leistung von 50Mbit/Sek genutzt werden kann. In der Hauptbauzeit von Mai bis August 2018 ist mit Behinderungen zu rechnen. Bis Anfang 2019 soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Ein zweites Ausschreibungsverfahren läuft derzeit für die Orte Dornberg, Ruiding, Schwabenhof, Ranahof, Langenwies, Thanlohe, Seidlthal, Ober- und Unterbernstein, Ziegelhütte und Schön. Hierbei wird das Glasfaserkabel überwiegend bis zur Grundstücksgrenze verlegt, was dann eine Leistung von mehr als 100Mbit/Sek ermöglicht. Bis Ende 2019 sollen auch diese Orte an das Breitband angeschlossen sein.

Die weiteren Verzögerungen beim Verbrauchermarkt Ensdorf erklärt Bürgermeister Dollacker mit der „allgemeinen Entscheidung des Verwaltungsgerichtshof München“. „Der Bayerische Landtag hat diese erst im November mit der Anpassung des Landesentwicklungsprogramms aufgehoben.“ Jetzt kann EDEKA weitermachen, die Finanzierung durchrechnen. Wir machen den städtebaulichen Vertrag, erlassen den Satzungsbeschluss im Gemeinderat, holen die Baugenehmigung ein und nach der Ausschreibung kann die Firma mit dem Bau beginnen. Bürgermeister Dollacker: „Ich bin guter Hoffnung, dass wir alle Steine und Hürden aus dem Weg räumen können und dass es bald was wird mit unserem Verbrauchermarkt.“

Das Landschaftskino wird gebaut. Das Mittlere Löschfahrzeug MLF für die Feuerwehr Ensdorf soll Ende 2018 eingeweiht und in Betrieb genommen werden, das für die Feuerwehr Wolfsbach Anfang 2019 (Kosten je rund 250000 Euro). „Weitere Straßen werden im kommenden Jahr saniert“, verspricht der Bürgermeister. „Der Bauhofbau wird nächstes Jahr das große Thema im Gemeinderat sein. Wo und wie soll er gebaut werden, wo und wie das Salzlager?“   

Der Bürgermeister lobt in seinem Jahresrückblick die „konstruktive und harmonische Zusammenarbeit im Gemeinderat zum Wohle der gesamten Gemeinde über Parteigrenzen hinweg“.

Über all die Aktivitäten der vielen Vereine und Organisationen der Gemeine berichtete die MZ immer ausführlich. Die drei gemeindlichen Feuerwehren Ensdorf, Thanheim und Wolfsbach waren nicht nur bei Einsätzen gefordert. Sie waren auch bei Übungen, Leistungsabzeichen und Festen aktiv. Die Wolfsbacher z.B. festigten ihre Partnerschaft mit der aus Wolfsbach in Niederösterreich durch den Besuch bei deren Fahrzeugweihe. Die Ensdorfer Jugendfeuerwehr wurde gar Landkreissieger und schlug sich wacker bei Bezirks- und Landesentscheid, die Thanheimer Wehr organisierte ein Benefizkonzert des Heeresmusikkorps für die Kirchensanierung.

In Wolfsbach wurde Fasching gefeiert, in Ensdorf von Frauen und Kindern. Die Ensdorfer Blaskapelle spielte bei vielen Festen, die Pfadfinder spielten Theater, die Ensdorfer Künstler zeigten ihre Werke bei der Jahresausstellung. Heimat- und Kulturverein, Katholischer Frauenbund sowie die Wanderfreunde boten u. a. Vorträge und Fahrten. Mitglieder des Obst- und Gartenvereines schmückten Gärten und Brücken. Egal ob FC-Bayern-Fan-Club, Schützengesellschaft Edelweiß, Krieger und Reservisten, Siedlergemeinschaft, Männergesangverein, die politischen Parteien CSU und SPD, Kirwavereine, Opel- Club und Schnupfer-Club waren aktiv. Der Offene Treff bot für Kinder und Jugendliche tolle Abende. Die DJK war sportlich erfolgreich. Die DJK-Judokas wurden sogar Oberpfalzmeister! Die Caritas-Sozialstation bot ihren Patienten ein schönes Sommerfest. Im BRK-Seniorenheim wurden Bockbier-, Sommerfest und Kirwa gefeiert. Im Kloster gab es das alljährliche Don-Bosco-Fest, Bibelnacht, Kirche-Jugend-Talk und Bibelgespräche, Bockbierfest, Ausstellungen und Konzerte. Die Umweltstation Kloster Ensdorf bot wieder ein umfangreiches und interessantes Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Beim Kifit gab es neben Spiel und Spaß gesunde Ernährung. Bei der Musikwerkstatt konnten viele das Spielen von Instrumenten lernen. Der Tag der Regionen und der Adventbasar boten Musik und regionale Produkte aller Art.

Die Pfarrgemeinde feierte nicht nur 300 Jahre Pfarrkirche St. Jakobus, Ende der Kirchensanierung mit Altarweihe und das Eggenbergfest. Für Kinder gab es eigene Gottesdienste. Kinder gingen zur Ersten Kommunion und wurden gefirmt. Die bunten Fenster des „Leuchtenden Advent“ stimmten auf Weihnachten ein. Der Kirchenchor gestaltete Gottesdienste musikalisch.

Großartiges wurde für Kinder im Ferienprogramm mit 25 Veranstaltungen geboten. An der Mittelschule gab es u.a. Energie-, Schnupper-, Ökoerlebnis- und Vorlesetagtag, eine Woche der Nachhaltigkeit. Die Kinder des Kindergartens St. Jakob besuchten die Feuerwehr, gingen in den Märchenwald, zogen mit Laternen beim Martinszug und absolvierten einen Erste-Hilfe- und einen Selbstbehauptungskurs. Aktiv auch das Seniorenmosaik Naturpark Hirschwald. Die Ensdorfer „Senioren-Aktiv-Wochen“ waren ein voller Erfolg.

Zünftig gefeiert wurden die Kirchweihen in Seulohe und Hirschwald, Ensdorf, Wolfsbach und Thanheim. Gefeiert hat Pfarrer Pater Hermann Sturm seinen 75. Geburtstag, Monsignore Dekan Jakob Hofmann aus Seulohe sein 40-jähriges Priesterjubiläum. 2017 wurden Maria Leikam zur Inklusions- und Annemarie Dollacker zu Seniorenbeauftragten ernannt, Hans Ram (SPD) als neuer Gemeinderat vereidigt, Kämmerer Josef Donhauser erhielt die Dankurkunde für 40 Jahre Tätigkeit im öffentlichen Dienst. Monika Hofmann ist seit 40 Jahren bei der Gemeinde beschäftigt. Bürgermeister Markus Dollacker wurde mit der Dankurkunde des Freistaates Bayern für „langjähriges und verdienstvolles Wirken in der kommunalen Selbstverwaltung“ ausgezeichnet.