„Kinder-Kino-Nacht“ zum Don-Bosco-Fest

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Anlässlich des 202. Geburtstages von Johannes Bosco fand heuer das Don-Bosco-Kinderfest der Salesianer im Mehrzweckraum des Klosters Ensdorf als „Kinder-Kino-Nacht“ statt. Über 30 Kinder der 3. bis 6. Klasse hatten dabei viel Spaß.

Nach gegenseitiger Vorstellung sahen sich die Kinder in chilliger Kinoatmosphäre mit Popcorn und Lollies – teils bequem liegend, teils sitzend im zum Kinosaal umgebauten Schulungsraum – auf Großleinwand den Kinderfilm „Sechse kommen durch die ganze Welt“ an.

Einen Film voll spannender Abenteuer und mit einer großen Portion Humor. Inhalt: Es war einmal der junge Musikant Jasper, der verzauberte mit seiner Kunst Prinzessin Ella. Als sie heiraten wollten, versucht der König, den unpassenden Schwiegersohn mit allerlei Intrigen loszuwerden. Doch Jasper findet fünf eigenartige Freunde mit besonderen Fähigkeiten. Zusammen machen sie sich auf, dem exzentrischen Herrscher eine Lehre zu erteilen. Dabei muss jeder von ihnen beweisen, dass seine seltsame Gabe durchaus nützlich sein kann. Wie Jasper seine Prinzessin erobert und seinen Freunden hilft, an sich selbst zu glauben, wurde in dieser Version des Grimm’schen Märchens erzählt. Im Film entdeckten die jungen Leute ihre eigenen Talente.

Nach dem Film stärkten sich die Kinder mit kostenlosen Pizzasemmeln und kühlen Getränken. Dann bastelten sie kreativ Bilderrahmen, bemalten sie und legten ihre Porträtfotos ein. Beim gemeinsamen Abschlussimpuls waren die Kinder gefordert, ihre eigenen Talente zu finden.  Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein segnete anschließend bei einer kleinen Andacht die Kinder.

Vorbereitet und begleitet wurde die Kinder-Kino-Nacht vom Team Haus der Begegnung mit Bruder Robert Reiner und der Bildungsreferentin Gloria Kirschner sowie Elisabeth Zörmdlein, die ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kloster Ensdorf Ensdorf leistet. Außerdem von den beiden Leiterinnen des Offenen Treffs Inge Roidl und Petra Schimmelpfennig.

Don Bosco

Johannes Bosco stammt aus ärmsten, bäuerlichen Verhältnissen, wurde am 16. August 1815 in dem kleinen Ort Becchi bei Turin geboren und wurde bereits mit zwei Jahren Halbwaise. Schon in jungen Jahren hatte er den Wunsch, Priester zu werden. Er erlernte nebenbei handwerkliche Berufe und wurde 1841 zum Priester geweiht. In Turin lernt er die Schattenseiten der schnell wachsenden Industriestadt kennen: Viele Jugendliche leben auf der Straße, suchen Arbeit, landen im Gefängnis. Er kümmert sich um sie und verbringt viel Freizeit mit ihnen. Dann fängt er an, sie zu unterrichten in Lesen, Schreiben und Katechismus.

Als Don Bosco Räume bekommt, gründet er das „Oratorium“, die Keimzelle alles Späteren. Es ist ein offenes Haus für junge Menschen, besonders die Ärmeren; ein Haus zum Leben, Spielen, Lernen und Einüben des Glaubens. Später gründet Don Bosco Lehrwerkstätten, Schulen, schließt Ausbildungsverträge ab und sammelt eine immer größer werdende Schar von Helfern um sich. Aus Kern dieser Helfer entwickelt sich die die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos – benannt nach dem heiligen Bischof Franz von Sales (+1622), den Don Bosco wegen seiner Güte und Menschenfreundlichkeit sehr verehrte.  

Don Bosco stirbt nach lebenslangem Einsatz für die Jugend am 31. Januar 1888. Am Ostersonntag 1934 wird er von Papst Pius XI heilig gesprochen. Anlässlich der Hundertjahrfeier seines Todes erklärte Papst Johannes Paul II. ihn zum „Vater und Lehrer der Jugend“. Sein Grab befindet sich in der Maria-Hilf-Basilika in Turin. Don Bosco wird auch häufig als „Apostel der Jugend“ bezeichnet. Don Bosco ist ein „fröhlicher Heiliger für die Jugend dieser Welt“.

Salesianer

Heute leben und wirken weltweit rund 15000 Salesianer Don Boscos in über 130 Ländern der Erde, betreuen rund 16 Millionen Kinder und Jugendliche in mehr als 1900 Niederlassungen, Jugendzentren, Oratorien und Schülerheimen, 4469 allgemeinen Schulen, Berufs- und Wirtschaftsschulen sowie 1168 Straßenkinder- und Sozialprogrammen und vielen weiteren Einrichtungen und Arbeitsbereichen.

13000 Don Bosco Schwestern betreuen etwa 3 Millionen Jugendliche in 2057 Kindergärten und Schulen, 1087 Jugendzentren und Oratorien, 1210 Förderprogrammen für Frauen, Migranten und ethnischen Gruppen, 568 Familien-Förderprogrammen und Besuche in den Dörfern, 431 Jugendwohnheimen sowie 230 Wohngruppen für gefährdete Mädchen und junge Frauen und vielen weiteren Einrichtungen und Arbeitsbereichen.

Die Zahl der Salesianischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beträgt rund 300000. Etwa 265000 sind haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Vereinigung der Ehemaligen der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco Schwestern zählt rund 200000 Männer und Frauen.