Jahresrückblick 2016

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Trotz Investitionen von 366000 Euro wurde der Schuldenstand in der Gemeinde auf 1,676 Millionen Euro gesenkt, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 755 Euro entspricht. Aber auch in den nächsten Jahren wird wohl weiter ein Sparkurs nötig sein.

Bürgermeister Markus Dollacker lobt in seinem Jahresrückblick die „konstruktive und harmonische Zusammenarbeit im Gemeinderat zum Wohle der gesamten Gemeinde über Parteigrenzen hinweg“. Das Jahr 2016 sei ein „ganz normales gewesen“, für ihn persönlich aber doch nicht ganz. „Die Folgen meines Verkehrsunfalls mit dem LF8 der Ensdorfer Feuerwehr lasten schwer auf mir“, erklärte er gegenüber der MZ. Dass es mit dem EDEKA-Markt nicht wirklich vorangegangen sei, bedauert er. „Ich wäre mit dem Einkaufsmarkt gerne schneller vorangekommen, aber das Ganze verzögert sich wegen baurechtlicher Hürden, die noch zu beheben sind. Durch die Überprüfung bautechnischer Sicherheitsvorschriften und einer Umplanung des Marktes durch die EDEKA“, betont er. „2017 wird’s wohl wegen der Planungen und Änderungen noch nichts mit dem Markt werden. Ich bin aber zuversichtlich, dass es 2018 dann klappt.“ Die gleichen Rechts- und Sicherheitsvorschriften, die beim Markt bremsen, seien auch schuld, dass die Busverbindungen in Wolfsbach Probleme machen. Denn diese Vorschriften müssen auch bei der Brückenbaustelle in Theuern eingehalten werden.    

Andererseits hat es rückwirkend auch durchaus positive Momente gegeben. „Der Hochwasserdamm im Schustertal wurde vollendet und gibt uns nun mit seinem Rückhaltevermögen von über 13000 Kubikmetern Schutz vor Katastrophen durch Unwetter wie Anfang Juli 1987. Im März haben Studenten der Hochschule Nürnberg uns ihre sicht auf die Zukunft der Gemeinde Ensdorf gezeigt und viele interessante Anregungen gegeben. Bei herrlichem Wetter konnten wir den Florianstag in Wolfsbach feiern, und die heimische wehr schloss mit der Feuerwehr Wolfsbach/Niederösterreich Freundschaft“, blickt Bürgermeister Dollacker zurück.

Die Mittelschule Ensdorf wurde 2016 mit Preisen überhäuft, die alle auf das besondere Engagement von Rektorin Helga Gradl zurückzuführen sind, die Kolleginnen und Kollegen ebenso motivieren weiß wie Schülerinnen und Schüler und Eltern zu überzeugen. Einen großen gab es für die „Schülergenossenschaft Grüner Daumen“, die europaweit als Vorbild ausgezeichnet wurde und aus der Hand der Bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf einen Preis für den Schulgarten erhielt. Außerdem konnte im „Grünen Klassenzimmer“ zum ersten Mal Unterricht stattfinden. „Mit dem Kloster gab es wieder eine ausgezeichnete Zusammenarbeit – nicht nur mit der Überraschungswoche“, betont Bürgermeister Dollacker. „Die Weichen für die Kinderkrippe sind gestellt, das Fahrsignal steht auf grün und nächstes Jahr kann der Bau beginnen.“ Die Sanierung der Pfarrkirche St. Jakobus schreitet zügig voran und wird zum 300.jährigen Weihjubiläum im Oktober 2017 beendet sein (Ausführlicher Bericht über die Sanierungsfortschritte folgt in einer der nächsten Ausgaben der MZ).

Mit der Kommunalen Dankurkunde des Freistaates Bayern für „langjähriges und verdienstvolles Wirken in der kommunalen Selbstverwaltung“ wurden 2. Bürgermeister Karl Roppert, die Gemeinderäte August Berschneider und Hermann Trager sowie Georg Jäger ausgezeichnet. Dass Herbert Scharl sein Amt als Gemeinderat und Seniorenbeauftragter niederlegte, bedauert Bürgermeister Dollacker. Er dankt ihm für für seine „konstruktive Mitarbeit im Gemeinderat über Parteigrenzen hinweg“. Die neue Leiterin der Umweltstation Kloster Ensdorf, Gloria Reithmeier, sprach er Glückwünsche zu ihrer neuen Aufgabe aus.

In seinem Ausblick auf das Jahr 2017 erklärte der Bürgermeister: Der neue Mobilfunkmast auf der Schön ist erreichtet und wird Mitte März seinen Betrieb aufnehmen. Dann wird auch die Kommunikation wieder besser. Verbessert wird sie auch durch den Breitbandausbau, dessen Ausschreibungen getätigt sind. „Im Frühjahr bereits kann mit den Grabungsarbeiten und dem Verlegen der Leitungen begonnen werden“, versprach er. Gleiches gelte für die W-LAN-Bayern-Hotspots. Auch dafür ist in 2017 mit einer Inbetriebnahme zu rechnen. Straßen werden weiter saniert, der Kindergarten am Moosbergweg in Ensdorf vollständig erneuert, mit dem Bau der Kinderkrippe begonnen (Fertigstellung 2018), das Landschaftskino unterhalb des Kalvarienbergs errichtet werden. Einsteigen werde man auch in das „Haunamenprogramm“. Außerdem wird die Kirchenrenovierung und –sanierung abgeschlossen. Ein neues Feuerwehrauto soll für die FFW Ensdorf angeschafft werden, wobei Bürgermeister Markus Dollacker noch Zweifel daran hat, ob dies wegen der schleppenden Planung der Feuerwehr für die Ausstattung dies noch zeitig zu schaffen sein wird.

Bürgermeister Dollacker bedankt sich bei allen ganz herzlich, „die sich in der Gemeinde engagieren  – ob berufsmäßig oder ehrenamtlich – in Vereinen oder der Nachbarschaftshilfe – ob öffentlich sichtbar oder unsichtbar im Stillen. Für all die Arbeiten, die man erst sehen würde, wenn sie nicht mehr getan werden.“

In der Gemeinde Ensdorf gibt es ein reges Vereinsleben. Alle bieten ihren Mitgliedern und Besuchern zahlreiche Veranstaltungen an: DJK, Heimat- und Kulturverein, Siedlergemeinschaft, Krieger- und Reservistenverein, Schnupfer- und Opel-Club, Katholischer Frauenbund, Wanderfreunde, Männergesangverein, Obst- und Gartenbauverein, die Pfadfinder, Schützengesellschaft Edelweiß Wolfsbach, FC-Bayern-Fanclub und die Kirwavereine. Der offene Treff und die Grüne Gruppe sind aktiv. Außerdem bietet das Kloster mit Umweltstation, Umwelt-Musik-Werkstatt und Bildungshaus sowie dem Freundeskreis Kloster Ensdorf viele Veranstaltungen an.  Ebenso der Pfarrgemeinderat, das BRK-Seniorenheim, die Caritas-Sozialstation und der Kindergarten. Aktiv sind natürlich auch die politischen Parteien CSU und SPD sowie die drei gemeindlichen Feuerwehren Ensdorf, Thanheim und Wolfsbach. Es gibt immer wieder Ausstellungen im Kloster.

In Ensdorf wurde auch im Jahr 2016 gefeiert. Altbürgermeister Georg Dirmeier feierte seinen 90. Geburtstag; Wally Dechant, die Wirtin des Vilsthaler Hofes, ihren 75., Pater Josef Wenzl 50 Jahre Priesterweihe. Georg Hafenbradl ist seit 60 Jahren aktiver Sänger beim Männergesangverein, Alfred Reinwald 50 Jahre bei der CSU, Christian Sperl 30 Jahre Trompeter bei Ensdorfer Blaskapelle.

Groß gefeiert hat die Ensdorfer SPD ihr 40-jähriges Bestehen, der Katholische Frauenbund sein 50-jähriges und die DJK ihr 60-jähriges. Seit 20 Jahren besteht die Umweltstation Kloster Ensdorf. 20 Jahre schon ist das Seniorenheim St. Jakobus in der Trägerschaft des BRK.

Zünftig gefeiert wurden auch diverse Kirchweihen: In Ensdorf, Hirschwald, Seulohe, Thanheim und Wolfsbach.

Das Jahr 2016

Januar:

Auch im Jahr 2016 gedenken die Salesianer Don Boscos des Klosters Ensdorf des Geburtstages ihres Ordensgründers mit einem feierlichen Gottesdienst. Für Kinder gibt es eine Kino-Nacht.

Februar:

An der Mittelschule Ensdorf wird ein „Energietag“ mit Vorführungen und interessanten Informationen begangen. Man freute sich über viele Besucher.

März:

Nachdem im Januar die Kommandanten der FFW Ensdorf überraschend zurückgetreten waren, werden Hubert Haller und Martin Reiser zu ihren Nachfolgern gewählt. 

April:

Gut besucht ist auch 2016 der Pfarrfamiliennachmittag mit einem abwechslungsreichen bunten

Programm und Informationen aus dem Leben der Pfarrei.

Mai:

In Wolfsbach wird mit 29 Feuerwehren der Florianstag gefeiert und mit der Feuerwehr Wolfsbach/Niederösterreich Patenschaft geschlossen.

Juni:

Die Schülergenossenschaft „Der grüne Daumen“ der MS Ensdorf erhält den easyCredit Preis für den Schulgarten. Im „grünen Klassenzimmer“ wird erstmals unterrichtet.

Juli:

Ensdorfer Künstler stellen zum 13. Mal im Kloster aus. Der „1. Wolfs-Cup“ der Wolfsbacher Vereine im Fußball wird zu einer Schlammschlacht.

August:

27 interessante Veranstaltungen wurden von 438 Kindern und Jugendlichen beim abwechslungsreichen Ensdorfer Kinderferienprogramm besucht.

September:

Auch heuer wurde das letzte Bergfest im Landkreis – das Eggenbergfest bei Ensdorf – verregnet. Trotzdem pilgerten viele Gläubige „auf den Berg“.

Oktober:

Regen auch beim „Tag der Regionen“. „Geschichte und Geschichten aus dem Hirschwald“ gibt es in Buchform. Männer bekamen beim Frauenkabarett „Die Weibsbilder“ ihr Fett weg.

November:

Hans Weiß informiert mit Ausstellung über Geschichte der Sterbebilder. Der stimmungsvolle Adventbasar Ensdorf hat nach 23 Jahren Tradition.

Dezember:

Die JU Ensdorf wird wieder gegründet. Die „Adventliche Stund’“ der Ensdorfer Volksmusikanten findet zum 24. Mal statt. Zum 10. Mal gibt es Fenster „Leuchtender Advent“.