Jakobsweg von Tillyschanz über Nürnberg nach Rothenburg

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Der oberpfälzisch-fränkische Jakobsweg von Tillyschanz über Nürnberg nach Rothenburg ob der Tauber ist ein Strang des europäischen Jakobswegnetzes. Der Abschnitt zwischen Schwandorf und Altdorf gehört dabei zu den schönsten dieses Pilgerweges.

In Ensdorf wurde nun eine neue 24-seitige Broschüre vorgestellt, welche die fünf Etappen des Oberpfälzer Jakobsweges von Schwandorf durch die Landkreise Amberg-Sulzbach und Neumarkt nach Altdorf bei Nürnberg zusammenfasst. Die Broschüre „Der Jakobsweg“ ist zielgruppenorientiert aufgebaut und beinhaltet neben einer Beschreibung des Streckenverlaufs und der Sehenswürdigkeiten auch Adressen von Unterkünften und pilgerfreundlicher Betriebe sowie Pilgerstempelbüros.

Der durch die Markierung „weiße Muschel auf blauem Grund“ gekennzeichnete Pilger(Wander)weg ist keine historische Rekonstruktion, sondern eine zeitgemäße Umsetzung eines Teilstückes einer mittelalterlichen Pilgerstraße nach Santiago de Compostela in Nordspanien. Vermutlich verlief der Jakobsweg früher von Kastl über Lauterhofen nach Brenzenwang zur „Schwarzen Marter“ auf der „Hohen Straße“, einer Kreuzung zweier Altstraßen.

Auf den rund 80 Kilometern von Schwandorf nach Altdorf gibt es genügend Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten. In der Broschüre wird jedoch empfohlen, vor der Wanderung Reservierungen vorzunehmen. Durch die Bahnhöfe in Schwandorf und Altdorf ist die An- und Abreise für die Streckenwanderung kein Problem. Geführte Tageswanderungen bieten regelmäßig die Katholische Erwachsenenbildungen (KEB) Schwandorf und Amberg-Sulzbach an. Für Gruppen vermitteln die KEBs ausgebildete PilgerbegleiterInnen, die spirituelle Impulse gestalten, die Führung übernehmen und bei der Organisation unterstützen.

Etappen

Etappe 1 führt auf 15 Kilometern von Schwandorf über Ettmannsdorf, Naabsiegenhofen und Neukirchen nach Ensdorf. Als Besonderheiten auf dem Weg findet man die Stadtpfarrkirche St. Jakob in Schwandorf, das Kloster Ettmannsdorf, die Kirche St. Salvator in Naabsiegenhofen, die Pfarrkirche St. Martin in Neukirchen sowie Kloster Ensdorf und die barocke Pfarrkirche St. Jakobus in Ensdorf mit ihren Deckenfresken von Cosmas Damian Asam.

Etappe 2 führt auf 15 Kilometern von Ensdorf über den Eggenberg nach Stettkirchen und Hohenburg. Auf dem Weg sieht man Kloster und die barocke Pfarrkirche St. Jakob in Ensdorf, die Wallfahrtkirche zu den 14 heiligen Nothelfern auf dem Eggenberg, die Burgruine Rossstein bei Spieshof, die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Stettkirchen und die Jakobuskirche in Hohenburg.

Etappe 3 ist 14 Kilometer lang und führt von Hohenburg über Allersburg und Ransbach nach Kastl.

Besonderheiten auf dem Weg sind Pfarrkirche St. Jakob Hohenburg, Wehrkirche St. Michael  in Allersburg und die Klosterburg und Kirche St. Peter in Kastl.

Etappe 4 führt auf 22 Kilometern von Kastl über Trautmannshofen nach Sindlbach. Besonderheiten: Klosterburg und Kirche St. Peter in Kastl, Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Namen in Trautmannshofen und Pfarrkriche St. Jakob mit Laurentiusbrunnen in Sindlbach.

Etappe 5 (13 Kilometer) führt von Sindlbach (Pfarrkirche St. Jakob und Laurentiusbrunnen) über den Gnadenberg (Birgittenkonvent und Klosterruine) nach Rasch (Wehrkirche St. Michael) und schließlich nach Altdorf bei Nürnberg mit seiner historischen Altstadt.