„Märchenrallye durchs Dorf“

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Die hochsommerlichen Temperaturen waren wohl schuld daran, dass nur sechs Mädchen und zwei Buben im Alter ab vier Jahren zur „Märchenrallye durchs Dorf“ mit Museumspädagogin Erika Haßler gekommen sind: Isabella und Charlotte, Laura und Luise, Miriam und Maxim, Leon und Julia. Den Nachmittag hatte das Büchereiteam im Rahmen des Ensdorfer Ferienprogramms angeboten.

Überrascht war Märchenfee Erika Haßler, wie viele Märchen die Kinder schon kannten und was sie über sie wussten. Die Aufzählung fand schier kein Ende. Dann hatten die Kids acht weiße Säckchen zu suchen, die auf der „Märchenwiese“ der Familie Braun versteckt waren. In den kleinen Beuteln waren verschiedene Dinge versteckt, die auf acht Märchen hinwiesen: Rotkäppchen, Rumpelstilzchen, Rapunzel, Hänsel und Gretel, Aschenputtel, Dornröschen, Froschkönig, Frau Holle und Sterntaler. „Was is’ denn da alles drin?“ fragten sie sich zunächst, bevor sie ihre Entdeckungen machten und den jeweiligen Märchen zuordneten: ein Spiegel, Kieselsteine und Brot, ein Schuh, Rosenblätter, Sterne, ein Wattebausch.

Bevor es aber zur eigentlichen Märchenrallye ging, mussten die Kinder aber erst den Riesen Rübezahl beim Seilziehen besiegen. Dann ging es weg von der Märchenwiese, denn im Dorf waren Märchenfiguren zu finden, die den Kindern bei der Puzzle-Suche nach dem verborgenen Schatz helfen konnten. Wurde eine Figur entdeckt, mussten erst Aufgaben zu dem entsprechenden Märchen gelöst werden. So wurde z. B. der Froschkönig geküsst und ein Ball musste ins Wasser geworfen werden; dreimal mit dem Hexenbesen um den Baum getanzt werden; nach einer Ballschlange Sterne von einem Baum geschüttelt werden. Die Märchenfee las das „falsche“ Märchen Rotkäppchen und die sieben Zwerge vor. Da mussten die Kleinen erraten, welche Figuren und Gegenstände nicht Teil von Märchen sind. In einer Pantomime hatten sie Märchen zu erraten.

Dann ging es zur nächsten Station, zu Manu’s Friseursalon, Hier galt es einen Rapunzel-Zopf zu flechten, Darauf erhielten sie den nächsten Tipp: Etwas Rotes im Dorf war zu suchen. „Natürlich! Die Tankstelle Dollacker!“ wusste Leon sofort. Hier erklärte Rotkäppchen den Weg zur nächsten Märchenfigur: „Ihr müsst den Steinen am Wegrand folgen! So gelangten die Kinder zu Frau Holle, die schon kräftig die Betten ausschüttelte. Nachdem Kinder eine weiße Daunenfeder über ein Hindernis gepustet hatten, war die letzte Station Rumpelstilzchen. Dort wurde zusammen der Rumpelstilzchentanz aufgeführt und die acht Puzzle-Teile zusammengefügt, die den Ort zeigten, an dem die Schatzkiste verborgen war. Da war nach kurzer Suche das Hallo groß, als die Schatztruhe gefunden und entdeckt wurde, was sie alles enthielt: viele bunte glänzende Steine und viele Süßigkeiten wie Gummibärchen oder Lakritze!

Die fünfjährige Julia, gefragt, wie ihr die Märchenrallye und Schatzsuche gefallen habe, antwortete sie spontan: „Oh, war das toll! Und sooo spannend!“