Besuch der Viertklässler in der Mittelschule

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Schule

Bereits Tradition hat der jährlich stattfindende Besuch der Viertklässler aus Rieden und Ensdorf an der Mittelschule Ensdorf. „Wie sieht die Schule von innen aus? Welche Fächer werden hier unterrichtet? Kenne ich hier jemanden?“ – All diese Fragen konnten im Laufe des Vormittags ausführlich beantwortet werden.

Sechstklässler betreuten die einzelnen Klassen und führten sie zum jeweiligen Fachraum. Zur besseren Orientierung erstellte Rektorin Helga Gradl einen Plan, den jeder Besucher bekam. Damit sich auch jeder im Schulhaus umschauen musste, bekamen die Schüler den Auftrag, an bestimmten Plätzen Osterhasen zu zählen.

Abwechselnd wurden den drei Klassen die neuen Fächer und Fachräume der Mittelschule vorgestellt. Für das Fach Soziales begab man sich zu Fachlehrerin Judith Koch und Siebtklässlern in die Schulküche, wo man Bio-Eier beliebig einfärben konnte. Um die Eier unbeschadet nach Hause zu bringen, wurden kleine Osternester aus Brotzeittüten gebastelt und mit Ostergras befüllt.

Im Fach Technik konnten die Kinder unter Anleitung von Fachoberlehrerin Anita Hirsch und Siebtklässlern ein Namensschild herstellen, indem sie ihren Vornamen in ein Stück Metall körnerten.

Lehrerin Birgit Metz lehrte den Viertklässlern anhand eines Filmes Interessantes zu den Themen Ei und Huhn. So wissen die Anwesenden beispielsweise nun, warum Hühner regelmäßig Staubbäder nehmen, was eine Hackordnung ist und wie lange ein Huhn brüten muss, bis ein Küken aus dem Ei schlüpft. Auch auf die Beschriftung der gekauften Eier wurde ausführlich eingegangen.

Lehrerin Sabine Stopfer-Birner fand mit ihren Versuchen im PCB-Saal wieder sehr großen Zuspruch: „Wie kann ich Eigelb und Eiweiß trennen, wenn beides in einen Topf gefallen ist? Warum finden wir in einer Orange nie einen Wurm? Wie wird aus Steinsalz Speisesalz?“ Versuche, die durchaus daheim mit haushaltsüblichen Mitteln durchgeführt werden können und dennoch imponierend sind! Fachmännisch wurden die Experimente von Sechstklässlern vorgezeigt.

Was sich hinter der Abkürzung OGS verbirgt, zeigte Helga Gradl den Schülern direkt vor Ort in den Räumen der offenen Ganztagsschule. Der ein oder andere Schüler hatte auch noch Zeit, ein Wäscheklammer-Küken zu basteln. Wer noch nicht erschöpft war, nutzte die Pause und spielte in der Aula Kicker oder Tischtennis.

Am Ende des Vormittags verließen lauter gut gelaunte Schüler das Schulhaus. Die Viertklässler, weil sie einen abwechslungsreichen Tag erleben durften. Die Sechst- und Siebtklässler freuten sich, den „Kleinen“ etwas gezeigt und beigebracht zu haben. Dazugelernt haben sie alle an diesem Tag!

Physik-Chemie-Biologie Experimente

Wie kann ich Eigelb und Eiweiß trennen, wenn beides in einen Topf gefallen ist? Warum finden wir in einer Orange nie einen Wurm? Wie wird aus Steinsalz Speisesalz? Antworten auf diese und noch einige andere Fragen erhielten die Grundschüler im PCB-Saal (Physik-Chemie-Biologie) der Mittelschule Ensdorf.

Unter Anleitung von Klassenlehrerin Sabine Stopfer-Birner bereiteten die SechstklässlerInnen einige Versuche vor, um den Grundschülern zu zeigen, was sie in den nächsten Jahren im PCB-Unterricht der Mittelschule so alles erwartet. Die Versuche wurden mit Materialien durchgeführt, die man eigentlich in jedem Haushalt finden kann.

So kann man beispielsweise das Eigelb vom Eiweiß ganz einfach trennen, indem man eine leere Plastikflasche zusammendrückt und somit einen Teil der Luft aus der Flasche drückt. Wenn man nun die Öffnung mit dem Eigelb „verstopft“ und dann die Spannung in der Hand löst, saugt sich automatisch das Eigelb (anstelle der Luft) in die Flasche.

Ein anderer Versuch stellte die industrielle Speisesalzgewinnung aus Steinsalz nach. Das Steinsalz wird mit dem Mörser zerrieben und in Wasser gelöst. Die so gewonnene Sole wird durch Filtration von Unreinheiten gereinigt. Durch Eindampfen der Salzlösung entsteht Speisesalz.

Würmer meiden Zitrusfrüchte! Presst man den „Saft“ einer Orangenschale in eine Kerzenflamme, entstehen kleine Blitze. Es handelt sich nämlich um ätherisches Öl, mit dem sich die Orange vor Schädlingen schützt.

Mit dem „Schwebenden Teebeutel“ konnte den Grundschülern gezeigt werden, dass sich die Luft im Teebeutel infolge der Verbrennung erwärmt und dieser deswegen aufsteigen kann. Hierzu zerschnitten die Versuchsleiter einen Teebeutel, entleerten ihn, stellten ihn auf eine feuerfeste Unterlage und entzündeten diesen.

Mit den Versuchen „Die Brauserakete“ und „Der Vulkanausbruch“ wiesen die Schüler die Entstehung von Kohlenstoffdioxid nach. Legt man beispielsweise eine Brausetablette in eine Filmdose und gibt etwas Wasser hinzu, bildet sich das Gas Kohlenstoffdioxid. Doch Kohlenstoffdioxid benötigt sehr viel mehr Platz als das Wasser und die Luft im Inneren der Dose. Hat man die Dose fest verschlossen, kann das Gas nicht entweichen. Der Druck im Inneren der Filmdose steigt an, bis der Deckel dem Druck nicht mehr standhalten kann. Er wird mitsamt dem restlichen Wasser vom Kohlenstoffdioxid rausgeschleudert. Das ist der Antrieb deiner Rakete. Durch den Ausstoß des Wassers wird die Rakete vom Boden gewissermaßen abgedrückt und fliegt hoch. Ähnlich ist es beim Vulkanausbruch, hier wird Natron mit Essig versetzt, es entsteht ebenso Kohlendioxid, welches das Natron aufblähen lässt. Versetzt man das Natron noch mit rotem Farbstoff und gibt die Substanzen in ein kraterförmiges Objekt, schwemmt das Versuchsprodukt nach oben und es sieht aus, als würde Lava ausbrechen.

Im Versuch „Der feuerfeste Ballon“ wurde bewiesen, dass Wasser die Wärme weit besser leitet als Luft. Dazu füllten die Schüler einen Luftballon mit Wasser und ein zweiter wurde nur aufgeblasen. Beide Ballons hielten sie über eine Kerzenflamme. Der mit Luft gefüllte Ballon zerplatzte und der mit Wasser gefüllte hielt der Hitze stand. Der Grund liegt im Erwärmen des  Wassers, das wiederum die Haut des Ballons kühlt und dadurch verhindert, dass er platzt.