Energietag an der Mittelschule

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Schule

Die Schülerinnen und Schüler zum bewussten Umgang mit Energie zu erziehen ist Ziel der Mittelschule Ensdorf. Sie beteiligt sich auch am Projekt „Energieschule Amberg-Sulzbach“ und lud in diesem Rahmen deshalb am Donnerstagnachmittag zum „Energietag“ ein – auch Eltern und überhaupt alle Bürger.

Bürgermeister Markus Dollacker lobte das energie- und umweltpolitische Engagement der Schule, „unserer Umweltschule“, und den Energietag als hervorragenden Beitrag zu den „Ensdorfer Klimaschutzwochen“, die unter dem Motto „Wenn viele kleine Leute viele kleine Schritte tun …“ stehen. Breit gefächert war das Angebot an diesen Nachmittag. Es umfasste von der Energieeinsparung über die Wasserkraft, den Wasserverbrauch und die Solarthermie auch Themen wie Stromerzeugung durch Windkraft und Globalisierung. Vom Zentrum für erneuerbare Energien  und Nachhaltigkeit, dem ZEN, forderte Praktikantin Linda Trager in der Aula auf, am Energiefahrrad Glühbirne und Energiesparlampe zum Leuchten zu bringen. Fürs leibliche Wohl der Besucher sorgte der Elternbeirat mit selbstgebackenen Kuchen und Torten, leckeren belegten Brötchen, knackigen Salaten, Muffins und Pizzen. Die Schülergenossenschaft „Der Grüne Daumen“ bot Quitten- und Apfelgelee, Quittensirup, getrocknete Apfelscheiben sowie Müsliriegel „alles Bio aus dem Schulgarten“ zum Verkauf an. Bora Bora, Pine apple oder Blauer Kapitän hatte die Cocktailbar der Schülermitverwaltung im Angebot.

In den Klassenräumen aber ging es energie- und umweltpolitisch zur Sache: Bruder Robert Reiner von der Umweltstation des Klosters stellte zum Thema Wasser auch Fragen in den Raum wie „Was glaubt ihr, wie oft hat man bei uns wohl vor 50 Jahren in der Woche gebadet oder geduscht?“.

Außerdem stellte er einen „Solarkocher“ vor. ZEN- Mitarbeiter Karl-Heinz Hofbauer machte an einem Modell durch Windkraft erzeugten Strom und die Spannung sichtbar, stellte eine mit Photovoltaik betriebene autarke Beleuchtung mit kleiner Batterie als Zwischenspeicher vor. Edith Maria Hepp bereitete mit der „Weltreise einer Jeans“ den Zusammenhang von Mode, Globalisierung, Energie- und Ressourcenverbrauch sowie Kinderarbeit auf. Dieter Riß, der ehemalige Rektor der Schule, hatte sich ausgehend vom Wasserkreislauf die Verwendung von Wasserkraft als regenerative Energie zum Thema gemacht. Er stellte Aufbau und Funktion aber auch die Vor- und Nachteile eines Wasserkraftwerkes vor, stellte verschiedene Wasserkraftwerksarten wie Speicher- oder Laufwasserkraftwerke vor. Lorenz Hirsch referierte zu  „Solarthermie – Warmes Wasser und Heizen mit der Sonne“. Ekkehard Brühschwein, pensionierter Lehrer und wie Dieter Riß, Lorenz Hirsch und Edith Maria Hepp einer der ZENioren des Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN), brachte den Schülern den „Energierucksack“ näher. „Jedes in einem deutschen Kraftwerk produzierte Kilowattstunde Strom verursacht 508 Gramm CO2. Er riet den Kids Elektrogeräte wie CD-Player, Laptop, Fernseher oder Kofferradio bei Nichtgebrauch nicht nur auszuschalten, sondern: „Wenn es nicht läuft – ausstecken.“ Allein ein Kofferradio verbraucht sonst trotzdem 2,8 Watt pro Stunde, und das sind bei 8760 Stunden im Jahr etwa 24 Kilowatt und einen CO2-Verbrauch von rund fünf Kilogramm“. „Durch bewussten Gebrauch kann ich schon die Umwelt entlasten“, erklärte er.

Die Mittelschule Ensdorf ist „gelebte Umweltschule“.

Schon dreimal wurde sie mit dem Titel „Europäische Umweltschule“ ausgezeichnet.

Sie hat auch den Bundespreis „Energiesparmeister“ erhalten.