Jahresrückblick 2015

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Gemeinde

Trotz Investitionen wurde der Schuldenabbau von 2,22 Millionen Euro auf 1,71 Millionen Euro fortgesetzt, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von nun 763 Euro (2014: 1006 Euro) entspricht. Aber auch in den nächsten Jahren wird weiterhin ein Sparkurs nötig sein.

Bürgermeister Markus Dollacker lobt in seinem Jahresrückblick die „konstruktive und harmonische Zusammenarbeit im Gemeinderat zum Wohle der gesamten Gemeinde über Parteigrenzen hinweg“. Als in diesem Jahr durchgeführte Maßnahmen hebt der Bürgermeister hervor: Sanierung von Teilen der Friedhofsmauern sowie Zugänge in Ensdorf und Wolfsbach; komplette Umgestaltung und Erneuerung von Spielgeräten des Kinderspielplatzes an der Burgstallstraße in Wolfsbach; Umrüstung der Beleuchtungsanlage der Mittelschule Ensdorf, die wieder als Umweltschule ausgezeichnet wurde, auf LED Leuchtmittel und Erneuerung der elektrischen Leitungen; Erneuerung der Holzkonstruktion und des Verschleißbelags der Vilsbrücke in Leidersdorf. „Der Bau des Dammes zum Schutz vor Hochwasser hinter dem Friedhof Ensdorf ist noch nicht abgeschlossen. Der Rückhaltedamm soll bei starkem Regen den Zufluss der Vils verzögern und so Hochwasser an der Vils vermeiden und auch den Ortskern schützen. Er ist notwendig für das Baugebiet ‚Dienstleistungszentrum Don Bosco’ und eine erste Maßnahme für den künftigen EDEKA-Verbrauchermarkt, der hoffentlich Ende 2016 eröffnen kann, wenngleich dies eher unwahrscheinlich ist.“ Das Planfeststellungsverfahren zum Wasserrecht ist jedenfalls schon mal abgeschlossen und der Kreistag hat der Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet zugestimmt. So sind die größten Hürden genommen.

„Der Ensdorfer Gemeinderat hat sich das ganze Jahr über mit dem Fahrzeugkonzept der gemeindlichen Feuerwehren und der Ersatzbeschaffung für das neue Löschfahrzeug der Ensdorfer Wehr beschäftigt. 2016 wird ein neues Fahrzeug bestellt“, versichert der Bürgermeister. „Außerdem sind wir zuversichtlich, dass die Breitbrandverkabelung  vorangetrieben werden kann und es auch in Punkto Verbrauchermarkt vorwärts geht. Die Planung zur neuen Kinderkrippe wurde erstellt und soll in den nächsten Jahren umgesetzt werden.“ Eine spannende Sache seien Untersuchungen von Studierenden der Hochschule Nürnberg über die Zukunftsfähigkeit von Ensdorf. Sie zeigten Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft auf und arbeiten diese heuer noch detaillierter aus. 

Im Gemeindewald kam im trockenen Sommer zu einer Borkenkäferplage. Für die Gemeinde Ensdorf wurde in Zusammenarbeit mit den Naturparkgemeinden ein Gewässerentwicklungskonzept erstellt. Die Gemeinde Ensdorf beteiligt sich auch am Projekt Seniorenpark des Naturpark Hirschwald. Barbara Hernes ist Leiterin und Koordinatorin des Projektes. Katharina List aus Ensdorf nahm ihre Arbeit als Klimaschutzkoordinatin des Landkreises auf. Die Sportheimgaststätte der DJK erhielt einen neuen Wirt, die Feuerwehr Wolfsbach mit Günter Schindler einen neuen Kommandanten und mit Dominik Ernst einen neuen Stellvertreter, die SPD mit Hans Ram, und der Opel-Club mit Josef Sperl neue Vorsitzende. An der Mittelschule Ensdorf wurde die Schülerfirma „Der grüne Daumen“ gegründet. Sie produziert und kauft Bio-Lebensmittel aus dem eigenen Schulgarten. In Zusammenarbeit mit den Salesianern Don Boscos konnte eine „Überraschungswoche“ stattfinden, deren Zuspruch so gigantisch war, dass für August wieder eine geplant ist. Die Sanierung der Pfarrkirche St. Jakobus schritt mächtig voran, und zum Jahresende konnten wieder Gottesdienste stattfinden. In Hirschwald geht die Sanierung des Torbogens und des Torhauses weiter.

Ein Gemeindefest fand heuer nicht statt. Es fehlte an einem Organisationsleiter. Die Ensdorfer Hexen starteten zu ihrem letzten „Hexenritt“. Die DJK Ensdorf erzielte mit ihren zahlreichen Sparten viele Erfolge, vor allem die Judokas. Der DJK-Chor „Spezial“ feierte 10-jähriges Bestehen, Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein 25-jähriges Priesterjubiläum. Die Seniorengymnastik des Pfarrgemeinderates gibt es seit 15 Jahren. Das ZEN (Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit) in Ensdorf erfreut sich wachsender Bedeutung. Die 5. Altbautage waren ein großer Erfolg. Das breit gefächerte Programm der von Barbara Hernes organisierten 2. „Senioren-Aktiv-Wochen Ensdorf“ zeigte die Kreativität von Vereinen und Institutionen im Miteinander aller Generationen und wurde mit Interesse und reger Beteiligung angenommen.

In der Gemeinde Ensdorf gibt es ein reges Vereinsleben. Der Heimat- und Kulturverein engagierte sich bei „VilsKultur“ im Schloss Theuern und führte informierte Monatstreffen und Ausflüge durch, bot ein Frühlingskonzert, befasst sich intensiv mit „Leerstandsoffensive“. Vielfach und immer wieder interessant sind die zahlreichen Veranstaltungen des Katholischen Frauenbundes, u. a. Vorträge und Seminare. Die Wanderfreunde führten heuer ihren 38. Internationalen Wandertag durch. Das Ferienprogramm mit 34 Veranstaltungen verschiedener Vereine fand bei den Kindern großen Anklang und wird auch kommendes Jahr aufgelegt. Zum 12. Mal stellten Ensdorfer Künstler ihre Werke aus. Zum 19. Mal fand der Tag der Regionen statt, zum 22. Mal der Ensdorfer Adventbasar. Die Ensdorfer Volksmusikgruppen luden zum 23. Mal zur „Adventlichen Stund’“, zum 30. Mal die Schnupfer zur Waldweihnacht auf dem Eggenberg. Der Opel-Club richtet zum 25. Mal seinen großen Preisschafkopf aus. Die Pfadfinder Ensdorf  spielten auch heuer wieder Theater. Beim „Offenen Treff“ verbringen Kinder und Jugendliche alle zwei Wochen einen unterhaltsamen und interessanten Abend.

Gefeiert wird in der Gemeinde Ensdorf gehörig. Im Fasching ging es bei der „Wolfsbacher Faschingsgaudi“, dem Frauenbundfasching und vor allem für Kinder beim DJK-Kinderfasching rund – auch bei diversen Vereinsfeiern, kirchlichen Festen und den traditionellen Kirchweihen in Ensdorf, Wolfsbach, Thanheim, Seulohe, Hirschwald und Hofstetten sowie bei Veranstaltungen des BRK-Seniorenheims, der Caritas-Sozialstation und des Kindergartens St. Jakob. Tag der Regionen (Erntedankmarkt), Adventbasar und die Waldweihnacht des Schnupfer-Club haben Tradition. In Thanheim wird immer am 19. März der „Josefitag“ gefeiert.

Natürlich waren die drei gemeindlichen Feuerwehren sehr aktiv. Viele Übungen und Leistungsprüfungen wurden absolviert. Die Ensdorfer spielten wieder ihren „Vereinskini“ aus, führten das „Knackwurstfest“ durch. Vor allem die Jugendfeuerwehr Ensdorf ist sehr aktiv und gewann mehrere - sogar - internationale Wettbewerbe. Mit den „Feuerwehrzwergen“ wird zusätzlich für Nachwuchs gesorgt.   

Im Kloster tut sich viel. Besonders groß gefeiert wurde 2015 das Don-Bosco-Fest, heuer zum 200.Geburtstag des Ordensgründers, der Familientag und der Schöpfungstag. Bei Konzerten zeigten die vielen Musikschüler im Kloster Ensdorf ihr Können. Zum zweiten Mal gab es ein Starkbierfest und ein Weinfest im Kloster sowie die „Klosternacht“. Unzählig fast die Veranstaltungen von Haus der Begegnung, Umweltstation und Umwelt-Musik-Werkstatt unter dem Motto „SchöpfungsErleben“. Neu gegründet wurde die „Grüne Gruppe“. Die diversen Ausstellungen im Kreuzgang des Klosters zogen viele Besucher an. Ein Ferienprogramm wurde angeboten, Kochkurse abgehalten. Interreligiöse Gespräche und Bibelkreise sind kein Novum mehr.

In der Pfarrei wurden besondere viele Kindergottesdienste gefeiert, zu Täuflingstreffen und Ehejubiläen eingeladen. Ein Pfarrfamiliennachmittag bot ein buntes Mosaik des Pfarrlebens. Zum 9. Mal wurden die Fenster zum „Leuchtenden Advent“ geöffnet. Die Innensanierung der zur Zeit eingerüsteten Pfarrkirche St. Jakobus wurde fortgesetzt. Kommendes Jahr werden die Arbeiten mit der Sanierung der Deckenfresken, Altarbilder und Statuen fortgesetzt.

Ein Verbrauchermarkt ist für die Zukunft und Lebensqualität Ensdorfs von großer Bedeutung. Zwar wurde bereits vehement an der Entwicklung des „Dienstleistungszentrum Don Bosco“ gearbeitet, doch wird dies den Gemeinderat im kommenden Jahr weiter beschäftigen. „Dies wird auch 2016 Hauptprojekt sein“, erklärte Bürgermeister Markus Dollacker gegenüber der MZ. „Wir haben den Grundstock gelegt, haben aber noch etliche – vor allem bürokratische - Hürden zu nehmen.“ Weiterer Blick in die Zukunft: Breitbandausbau zusammen mit den anderen Hirschwald-Naturparkgemeinden.