Gemeinderatssitzung im November 2015

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Junge Familien können aufatmen: In Ensdorf wird eine zweigruppige Kinderkrippe gebaut und soll 2017 fertig gestellt werden. Dies beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag einstimmig.

Dipl.-Ing. Thomas Hollweck von der HC-Plan und Bau GmbH stellte in einer Power-Point-Präsentation detailliert die Planung dafür vor. Die Kinderkrippe wird auf dem Grundstück neben dem Kindergarten gebaut. Sie wird eine Grundfläche von 20 mal 12 Metern haben, wird eingeschossig „mit viel Stahl und Glas“ und einem 36 Grad Walmsdach mit rotem Ziegeldach als moderner Bau entstehen. Ein breites umlaufendes Vordach soll ganzjährig Sonne einfangen bzw. vor ihr schützen. Als „geschlossene Einheit“ wird sie eine überdachte Verbindung zum Kindergarten erhalten. In der Kinderkrippe entstehen zwei Gruppenräume mit entsprechenden Sanitäranlagen, einen Gruppennebenraum, Wartebereich, Büro für die Leitung und Sozialraum für das Personal. Der Außenbereich umfasst 250 Quadratmeter Spiel- bzw. Freifläche. Der Eingangsbereich wird hinter der Krippe sein. Künftig auch für den Kindergarten. Eine 6,50 Meter breite Zufahrt ermöglicht die Anfahrt der Eltern mit Pkws. Damit wird ein großes Stück Sicherheit geschaffen. 16 Parkplätze für Personal und Besucher werden geschaffen. Die zweigruppige Kinderkrippe ist für 24 Kinder im Alter von einem bis drei Jahren konzipiert. Die Gesamtkosten sollen 950000 Euro nicht überschreiten. Die Gemeinde Ensdorf hofft auf eine maximale staatliche Förderung von bis zu 500000 Euro.

„Das Ganze ist ein wohldurchdachter Entwurf. Es sprechen aber noch viele Stellen mit, wenngleich mit entscheidenden Stellen bereits fundierte Vorgespräche stattgefunden haben“, erklärte Planer Thomas Hollweck den Gemeinderäten. Diese waren von der Planung sehr angetan, waren von dem „heimeligen Charakter“ des übersichtlichen Baus überzeugt, in dem sich „Kinder und Erzieher sicherlich wohl fühlen“ werden. „Nun müsse eine optimale Lösung gefunden werden“, so Bürgermeister Markus Dolllacker. „Geeignetes Personal für die Kinderkrippe zu finden, wird das Spannendste werden.“ Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die Planung in Abstimmung mit den Zuschussträgern und Fachstellen weiter zu verfolgen, die entsprechenden Förderanträge zustellen. In der nächsten Klausursitzung will man sich „intensiv mit dem Projekt befassen“ und im Haushaltsplan 2016 dann auch die entsprechend notwendigen finanziellen Mittel einstellen. 

Einstimmig genehmigte der Gemeinderat die Bauanträge von Jürgen Hofmeister auf Neubau einer Garage für Baufahrzeuge auf den Flurnummern 62 und 8/2 der Gemarkung Thanheim sowie von Monika und Wolfram Seebauer für einer Doppelgarage mit Werkzeugraum statt einer Fertiggarage auf dem Grundstück Abt-Meiler-Straße 22 in Ensdorf.

Auf Initiative von Bürgermeister Markus Dollacker wurden konkrete Planungen für die Gründung einer „Infrastrukturgesellschaft Amberg-Sulzbach GmbH (InAS) erstellt. Inzwischen wurde von den beteiligten Gesellschaftern Gemeinde Birglang, Gemeinde Ebermannsdorf, Gemeinde Ensdorf, Markt Hohenburg, Markt Kastl, Gemeinde Kümmersbruck, Markt Rieden, Gemeinde Ursensollen sowie den Stadtwerken Amberg ein Gesellschaftsvertrag geschlossen. Zunächst vorrangig soll der Ausbau der Breitbandversorgung der Partnergemeinden sein. Die Projektabwicklung soll dabei federführend durch die Stadtwerke Amberg unterstützt werden. Der Gemeinderat stimmte der Gründung der Infrastruktur Amberg-Sulzbach GmbH (InAS) einstimmig zu und billigte ebenso den Gesellschaftsvertrag.

Länger und teils kontrovers diskutiert wurde der Antrag der SPD-Fraktion auf eine kostenfreie Energieanalyse für die örtlichen Vereine in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN) bzw. dem Bayerischen Landessportverband (BLSV). Letztendlich ging es dann eigentlich nur mehr um die Flutlichtanlage auf dem DJK-Sportgelände nachdem das Schützenheim der SG Edelweiß Wolfsbach in Privatbesitz und vom Verein nur langfristig gepachtet ist, die Feuerwehrhäuser Sache der Gemeinde sind und auch das DJK-Sportheim sich im Besitz der Gemeinde befindet. Dass man hier bald eine neue Heizung einbauen muss, waren sich die Gemeinderäte einig. Dann kam auf Anregung von Bürgermeister Dollacker folgender Beschlussvorschlag zustande: „Der Gemeinderat forciert für die Liegenschaften der örtlichen Vereine einen Klima-Check und beteiligt sich im Bedarfsfall dafür mit bis zu 800 Euro. Die gegebenen Fördermöglichkeiten sollen ausgeschöpft werden.“ Umso überraschender dann aber das Abstimmungsergebnis: Sechs gegen sieben Stimmen! Damit war der Antrag abgelehnt.

Bürgermeister Dollacker informierte abschließend den Gemeinderat darüber, dass die Mittelschule Ensdorf wieder mit dem Prädikat „Umweltschule“ ausgezeichnet wurde. Mit drei Sternen hat sie nun die höchste Auszeichnung erreicht.