„Gottesdienst für Alle“

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Die Hauskapelle der Salesianer Don Boscos im Kloster Ensdorf war bis auf den letzten Platz zu einem „Gottesdienst für Alle“ mit anschließendem gemütlichen Ausklang am Lagerfeuer und Snacks gefüllt. Zum Thema „Beten – verstaubt und längst überholt?“ hatte die Pfarrei eingeladen. Der Gottesdienst wurde von der Jugendband „Next Generation“ unter der Leitung von Georg Roidl musikalisch begleitet und von Jugendlichen der DJK Ensdorf mitgestaltet. Das Vorbereitungsteam, Salesianerbruder Robert Reiner, Inge Roidl, Petra Schimmelpfennig und Zelebrant Pater Clemens Mörmann freuten sich sehr über die zahlreich erschienen Gottesdienstbesucher.

Zu Beginn spielten die sieben jungen Musiker und Musikerinnen (Manuel Allwang, Cornelia Fischer, Daniel Fröhlich, Lukas Fröhlich, Jonas Reinwald, Laura Reinwald, Jonas Roidl - im Alter zwischen 14 und 18 Jahren)  das Lied „Vater, du Vater von so vielen“. Daraufhin begrüßte Pater Clemens Mörmann die Gemeinde und führte in das Thema des Gottesdienstes ein.

Die Begrüßung wurde durch ein Handyklingeln eines Bandmitglieds gestört, welcher „sichtlich peinlich“ das Gespräch so schnell wie möglich abwimmelte. Pater Mörmann führte ein kurzes Gespräch mit den Jugendlichen über die Bedeutung ihrer Handynutzung bzw. dauernder Erreichbarkeit. Sie erzählten, dass das Handy wichtig sei für die Verbindung untereinander. Der Geistliche fragte alle Gottesdienstbesucher: Wir sind immer erreichbar ... aber sind wir auch für Gott erreichbar? Kann ich Gott anrufen? Kann mich Gott anrufen?

Danach wurde von Lena Donhauser das Kyrie gesprochen. Die Band spielte das Glorialied „Wer im Schutz des Höchsten wohnt“ und es folgte das Tagesgebet von Pater Mörmann, welches die Schwierigkeiten beim Beten ausdrückte und wie oft wir uns vom Beten ablenken lassen. „Wir suchen im Gebet Kontakt zu Gott, aber oft fehlen uns die Worte, Freuden und Ängste auszusprechen. Wir warten ungeduldig auf eine Antwort, nehmen aber die Nähe Gottes nicht wahr, weil uns der Blick verstellt ist.“

Die Band leitete mit dem Lied „Halleluja“ zum Evangelium nach Mt 6,7 – 8 über. Pater Mörmann forderte die Gottesdienstbesucher nach einer kurzen Stille dazu auf, sich Gedanken zu machen über: „Beten ist für mich wie......?“ und diese dann auf kleine bunte Zettel zu schreiben, welche an einer Stellwand angebracht wurden.

In einer kurzen Predigt gab der Geistliche folgende Gedanken mit: „Beten, ist reden mit Gott, mit ihm Verbindung aufnehmen. So wie unsere Beziehung in unseren Freundschaften, in der Ehe, in der Familie lebendig bleibt, wenn wir miteinander reden, so lebt auch unsere Beziehung zu Gott, wenn wir mit ihm reden. Deshalb will er, dass wir mit ihm reden – und er verspricht uns, für uns zu sorgen. Beten heißt offen sein für Gott und sein Handeln. Und dann warten wir, gerade auch bei unseren Bittgebeten zu Recht auf eine Antwort. Zu einer Beziehung gehört es ja auch schließlich dazu, dass nicht nur einer redet. Beziehungen sind keine Einbahnstraße, sie leben davon, dass etwas zurückkommt. Jesus verspricht: Wer bittet, dem wird gegeben, wer sucht, der wird finden, wer anklopft, dem wird aufgetan.“

Zur Gabenbereitung spielten die Musiker und Musikerinnen, das Lied „Damit ihr Hoffnung habt“. Dann wurde zum „Vater unser“ hingeführt. Beten ist nicht nur reden mit Gott, sondern auch hören auf Gott, weshalb es diesmal nicht von der Gemeinde gemeinsam gebetet wurde, sondern von Lea Schmalzbauer und Bruder Robert Rainer im Dialog, als Beterin und Gott, geführt wurde.

Zum Friedensgruß spielte die Band das Lied „Ehrfurcht bleibt“ und umrahmte die Kommunion mit meditativer Musik. Danach wurde ein meditativer Text zum Thema „Beten“ vorgelesen, welcher mit dem Schlusssatz endete: „Beten ist der Zugang zu Gott.“

Nach dem mitreißenden Schlusslied der Band „Eingeladen zum Fest des Glaubens“, konnten sich alle Gottesdienstbesucher noch am gemütlichen Lagerfeuer am Bildungshaus bei Snacks und warmen Apfelpunsch austauschen.