Kinder-Bibeltag: Der barmherzige Samariter

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Am Buß - und Bettag bot die Pfarrei St. Jakobus Ensdorf durch Herrn Pfarrer Sturm, Inge Roidl und Petra Schimmelpfennig, einen Bibeltag für Kinder von der 1. bis 4. Klasse, zum Thema „Der barmherzige Samariter“, an. Für Eltern, die arbeiten mussten, bestand bereits um 7.30 Uhr die Möglichkeit, die Kinder zu bringen.

Dies nutzen 30 Mädchen und Buben und so füllte sich das ehemalige Musikhaus im Garten des Klosters Ensdorf, nun „Haus der Fröhlichen“ bereits ab halb acht Uhr morgens mit Lebendigkeit. Wer wollte, konnte Inge Roidl und Petra Schimmelpfennig beim Herrichten des Gruppenraumes behilflich sein oder sich am Kicker bzw. beim Fußballspielen auf der Wiese vergnügen.

Als alle Kinder da waren, begann Pfarrer Pater Hermann Sturm den Bibeltag mit einem Gebet. Danach wurde das Lied „Lasset uns gemeinsam“ gesungen.

Die Kinder stellten sich gegenseitig vor und durften sich mit den Fragen: „Wie heißt du? Wie alt bist du? In welche Klasse gehst du? Warum bist du beim Bibeltag dabei?“ interviewen und gegenseitig vorstellen.

Jedes Kind bekam ein Puzzleteil, auf welches es seinen Namen schrieb. Es wurde ihnen erklärt, dass bei einem Puzzle jedes Teil wichtig ist, nur so entstehe ein ganzes Bild und so sei es auch mit ihnen, heute in dieser Gemeinschaft. Jeder ist wichtig. Nach dem Gespräch fügten die Kinder die Teile zu einem Puzzle zusammen, was ein Bild zum Gleichnis des barmherzigen Samariters ergab.

Johannes las die passende Bibelstelle aus dem Lukas-Evangelium vor. Danach wurden die einzelnen Begriffe mit den Kindern durchgesprochen und erklärt. „Wer waren die Samariter? Dass die Juden die Samariter verachteten. Eine Feindschaft zwischen Juden und Samariter bestand. Die Samariter eine eigene Religionsgemeinschaft bildeten und von den Juden nicht anerkannt wurden. „Der Samariter einem Menschen half, obwohl er genau wusste, dass er von diesem verachtet wurde.“

Weiter ging es mit dem Wort „barmherzig“. Was bedeutet barmherzig? Einige antworteten „nett sein“, „ein Herz haben für andere“, usw.. Gemeinsam kam man darauf, dass ein barmherziger Mensch ein offenes Herz für die Not seiner Mitmenschen hat. Auf einem Arbeitsblatt fanden die Mädchen und Buben heraus, welche Begriffe für sie das Gleiche wie barmherzig bedeutet und diese einkreisen. Die Antworten wurden danach im Stuhlkreis vorgelesen.

Vor der verdienten Pause mit Getränken und Kuchen gab es ein Gemeinschaftsspiel, bei dem zwei Gruppen gebildet wurden, die sich gegenüber auf Stühle stellten. Die Kinder hatten sich in ihrer Gruppe nach Anzahl der Geschwister zu sortieren, ohne den Boden zu berühren. Alle Kinder in jeder Gruppe arbeiteten zusammen, um die ersten zu sein. Auch hier wurde in einem Gespräch den Mädchen und Buben gezeigt, dass man bei diesem Spiel zusammenhalten, sich gegenseitig helfen muss, um ans Ziel zukommen, so wie auch beim Puzzle spielen.

Jetzt konnten sich die Kinder bei Kuchen und Getränken stärken. Auch das Herumtoben im schönen Klostergarten war dank des guten Wetters möglich.

Nach der Pause wurde den Kindern das Gleichnis vom barmherzigen Samariter noch mal als Geschichte vorgelesen, bevor alle dann gemeinsam den Film „Der Schlunz – Rettung in letzter Sekunde“ ansahen. Die Hauptperson in diesem Film ist ein Junge, genannt Schlunz, der sein Gedächtnis verloren hat und von der Familie Schmidtsteiner im Wald gefunden wird. Er stellt das Leben der Familie auf den Kopf. Da er sich schnell mit dem Sohn der Familie, dem zehnjährigen Lukas anfreundet, darf er bei den Schmidtsteiners bleiben. Der Schlunz geht zum ersten Mal in den Kindergottesdienst, hört dort das Gleichnis vom barmherzigen Samariter und bringt mit seinen neugierigen Fragen die Religionslehrerin, wiederholt in Verlegenheit. Weil Frau Rosenberg, eine Dame aus der Gemeindeverwaltung, ihn ins Kinderheim stecken will, versuchen der Schlunz und seine neuen Freunde, dieser zu beweisen, dass der Schlunz ein ganz nettes, braves Kind ist. Sie erstellen eine Fotopräsentation zum Thema „Helfen“. Es kommt zu einigen Verwirrungen, aber am Schluss klärt sich doch noch alles auf und wird gut.

Anhand des Films wurden mit den Kindern die Fragen geklärt, wer in dem Film der barmherzige Samariter war? Wer war der, die oder denen geholfen wurde? Eifrig arbeiteten die Mädchen und Buben mit. Es ging auch darum, wo sie selbst schon mal Hilfe erfahren haben? Wer schon mal jemanden geholfen hat, den er gar nicht kannte? Wo sie selbst  keine Hilfe bekommen haben? Wo ihr Einsatz gefragt sei? Warum es uns wohl manchmal so schwer fällt, anderen zu helfen? Die Mädchen und Buben brachten viele tolle Beiträge.

Ihnen wurde erklärt: „Mein Nächster ist der, der meine Hilfe braucht, und nicht unbedingt mein bester Freund. Jeder kann nach seinen Möglichkeiten helfen, z.B. den Außenseiter integrieren.

Wir wollen helfen, um dem anderen Menschen etwas Gutes zu tun, und nicht, um einen Vorteil für uns selbst zu erzielen, z.B. in der Schule, in der Klassengemeinschaft usw.

All das intensive Arbeiten, hatte die Kinder hungrig gemacht und so freuten sie sich auf das gemeinsame Mittagessen mit warmen Wienern und Semmeln. Zuvor lasen Eva und Marie noch Fürbitten und ein zum Thema passendem Gebet. Pfarrer Sturm spendete allen den Segen und gemeinsam  wurde das Lied „Guter Gott Dankeschön, wenn wir jetzt nach Hause gehen“ gesungen.

Die Kinder bekamen die Geschichte, ein Ausmalbild, Rätsel und ein Armband mit dem Text: „Gott segnet und behütet dich“ mit nach Hause.