Thanheimer Kirwa 2015

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

50 Jahre gab es „Abstinenz“ und seit nunmehr acht Jahren in Thanheim endlich wieder eine „echte weltliche Kirwa mit Kirwapaaren“. Dafür sorgten das Oberkirwapaar des vergangenen Jahres, unterstützt von acht feschen Kirwamoidln und strammen Kirwaburschen sowie der Freiwilligen Feuerwehr.

Die acht Kirwmoidl banden drei große Kränze, die sie dann, zusammen mit dem Gipfel des großen Kirwabaumes mit weißblauen Bändern schmückten. Den unteren Kranz zieren auf weißen Herzen die Namen der acht Kirwapaare. Die 22 Meter große Fichte hatte Johann Bachfischer gestiftet. Dann wurde der Baum von den Kirwaburschen Markus Pangerl, Tobias Rester und Stefan Rothut fachmännisch geschält und „Thanheim 2015“ eingeschnitzt.

Der mächtige Baum wurde am Samstag bei Sonnenschein von 28 kräftige Männer mit ihren 56 muskulösen Armen mit fünf Gaoßn nur mit Muskelkraft in eineinhalb Stunden in die Senkrechte  gebracht. Heuer nicht am Dorfweiher sondern an der Ortsstraße. Die Burschen kamen kaum ins Schwitzen, herrschten doch nur „gelinde Sommertemperaturen!

Alle  hörten – mehr oder  weniger genau - auf die Regie der Baummeister Jürgen Hofmeister „Lochmeister“ Dieter Hofmeister.  „Manna, san ma’s? Oder woltt’s nu ratschn oder Brotzeit macha? “ fragten sie. „Niat? Naja, dann pack’ ma’s wieder! Und – Hau-Ruck!“ kommandierte Jürgen: „Passt scho’“, meinte dann Dieter. „Des wor a guata Schub!“ Endlich war der Baum in die Senkrechte gebracht und ins zwei Meter tiefe Kirwabaumloch geflutscht. Mit Rundhölzern wurde er sodann mit kräftigen Schlägen verkeilt – sicherheitshalber!

Erst nach der Arbeit  wurden endlich die ersten Maßen des heiß begehrten Kirwabieres an die durstigen Männer ausgeschenkt, die noch das Tanzpodium aufstellen mussten.

Am Sonntag gab es um 9.30 Uhr einen feierlichen Kirchweihgottesdienst mit anschließendem Frühschoppen und bayerischen Schmankerln zum Mittagessen. Nachmittags  tanzten die acht Thanheimer Kirwapaare den Baum aus, kürten das neue Oberkirwapaar und nahmen mit Gstanzln Ereignisse des Gemeindelebens und des unteren Vilstales des vergangenen Jahres zur Musik des Trios „DU, ER und I“ aufs Korn. Das Trio  spielte auch später zünftig auf. Ab 19.30 Uhr sorgten „D’ Hogelbouchern“ für Stimmung. Darüber berichtet die „Mittelbayerische Zeitung“ in ihrer morgigen Ausgabe.

Heute treibt ab 13 Uhr der Kirwabär im Ort sein Unwesen und ab 19 Uhr sorgen zum Kirwaausklang „Die Allerscheynsten“ für urige Musi, für Stimmung und Tanzmusik. Der Baum wird dann gegen 22 Uhr verlost.