Arbeitskreis „Denkmalschutz und Heimatpflege“ zu Gast in Ensdorf

| Hans Ram |

„Staat, Gemeinden und Körperschaften des öffentlichen Rechts haben die Aufgabe, die Denkmäler der Kunst, der Geschichte und die Natur sowie die Landschaft zu schützen und zu pflegen“. So steht es in der Bayerischen Verfassung geschrieben und unter dieser Prämisse besuchte drei Mitglieder des Arbeitskreises „Denkmalschutz und Heimatpflege“ der SPD-Landtagsfraktion auf ihrer ersten BayernTour den Landkreis.

Bei brütender Hitze konnte in Ensdorf SPD-Ortsvorsitzender Hans Ram die Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags MdL Inge Aures, MdL Helga Schmitt-Bussinger, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und MdL Reinhold Strobl, der Mitglied im Landesdenkmalsrat ist, begrüßen. Eine mit Leben erfüllte Ortskerngestaltung auch in der Zukunft sei dem SPD-Ortsverein ein Anliegen. so Ram, und verwies auf die Zahl von 14 leer stehenden Häusern in Ensdorf.

Gemeinderat Herbert Scharl ging gleich in die Vollen: Keine Beratung, nur Auflagen unter dem Motto „das ist zu erfüllen“ habe er vom Amt für ländliche Entwicklung erfahren als er Interesse hatte das leer stehende Kammerl-Anwesen zu erwerben und umzubauen. Sein Fazit „… dann bleibt es halt so wie es ist“. MdL Schmitt-Bussinger erachtete es als wichtig, dass Bürger, die alte Häuser in den Ortskernen besitzen oder kaufen, diese ihren Wünschen gemäß sanieren und umbauen können. Dazu gehöre Beratung und Begleitung bei den Nutzungsinteressen. Strobls dazu: Wie auch in Hohenburg mit vielen denkmal- oder ensemblegeschützten Bauten sehe er es oft als notwendig für Ortskernsanierung und Dorferneuerung ein Gesamtkonzept zu entwickeln. Bei einem Abstecher in den alten Friedhof stellte Hans Ram den Stephansturm vor, verwies auf die durchgeführte Sanierung mit dem Ablehnung von Dachrinnen, „die nachträglich mit hohem Kostenaufwand installiert werden mussten“, hin.

„Das Landesamt für Denkmalspflege hat einen schlechten Ruf, ich aber habe jedoch nur die besten Erfahrungen gemacht“ erfuhren die Abgeordneten von Dr. Konrad Lautenschlager. Das ehemalige Klosterrichter-Anwesen sei seit 1933 in Familienbesitz und als Bauernhof mit Metzgerei und Gastwirtschaft betrieben worden. 1989 hab er, der vorher ans der Universität München als Wissenschaftler angestellt war, den Betrieb übernommen und führe ihn als Vollerwerbslandwirt. Viel Eigenleistung habe er neben der Holzlieferung für die Dachbalken des Anwesens, in seinen Augen ein „Millionengrab,  eingebracht als von 2007 bis 2012 gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalschutz das Dach saniert wurde. Die Außenfassade zu renovieren, so Lautenschlager, sehe er noch als ein großes Probleme, „denn das Straßenniveau lag früher wesentlich tiefer“. MdL Inge Aures fasste zusammen „Ich sehe die Herausforderungen Gemeinden auch in Zukunft im innerörtlichen Bereich zu beleben und kann nur raten Förderprogramme zu nutzen und auszuschöpfen“.

 

 

Voll eingerüstet ist die barocke Pfarrkirche St. Jakobus, welche Pfarrer Pater Hermann Sturm den Mitgliedern der SPD-Landtagsfraktion Inge Aures, Helga Schmitt-Bussinger und Reinhold Strobl vom Arbeitskreis „Denkmalschutz und Heimatpflege“ vorstellte. Die Bodenrenovierung durch die Firma Monolith aus Bamberg sei abgeschlossen betonte Pfarrer Sturm und erläuterte „Es ist noch das ursprüngliche und nur selten zu findende Pflaster aus Kelheimer Platten aus der Zeit des Kirchenbaus um 1715, über den Asam und seine Zeitgenossen liefen“. Die Leerrohre für die Leitungen zur Versorgung der Heizelemente unter den Sitzbänken seien verlegt, die Arbeiten an den Natursteinwänden der Kirchenfenster und die Verglasungen abgeschlossen.

Nun müssten noch die Gerüste mit lichtdurchlässigen Folien abgedeckt werden, führte er weiter aus, „dann können die Kirchenmaler an den Werktagen arbeiten und wir in einigen Monaten wieder am Sonntag Gottesdienste in der Kirche feiern“. Auch müssten die Arbeiten für die Altäre und Frescen noch ausgeschrieben werden. Die Gesamtkosten für die Innenrenovierung der Kirche mit entsprechender Selbstbeteiligung seien auf 3,1 Millionen Euro veranschlagt, 870000 Euro davon schon ausgegeben, so Pfarrer Sturm. Für die Ermittlung der Kosten sei eine genaue Planung notwendig gewesen, „denn Nachforderungen sind nicht möglich“, erfuhren die drei Landtagsabgeordneten, welche Pfarrer Hermann Sturm auch gleich zur feierlichen Weihe am Sonntag, dem 8. Oktober 2017, einlud „… dem Tag des 300-jährigen Weihejubiläums“ einlud. Etwas traurig ist der Pfarrer jedoch, dass in der Sakristei der Parkettboden entfernt werden musste, „denn darunter ist noch der bauzeitliche Natursteinboden vorhanden, den nun auch restauriert wird“.