Jungendgottesdienst „Licht sein“

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Zu einem Jungendgottesdienst zum Johannisfeuer unter dem Motto „Licht sein“ hatte am Sonntag der Jugendgottesdienstkreis in den Klosterinnenhof eingeladen. Wegen der ungünstigen Witterung wurde er kurzfristig in die Klosterkapelle verlegt, die bis zum letzten Platz gefüllt war. Gestaltet wurde der Gottesdienst von der Jugend und der Band „Next Generation“.

Eingangs spielte die Band, die sich dem neuen geistlichen Lied verschreiben hat „Herr der Ewigkeit“ - und alle sangen kräftig mit. Dann wurde der Hintergrund zum Johannisfeuer erläutert. Zum Kyrie beteten Jugendliche zu Jesus Christus: Auch in die Dunkelheiten des Lebens – in Trauer, Angst, Streit, Gewalt, Unrecht … bringst Du Licht, denn Du bist das Licht der Welt. Wie ein einziges Licht die Dunkelheit vertreiben kann, so hast Du uns gezeigt, dass Liebe stärker ist als alles Dunkel, Du gibst uns Kraft und Hoffnung. Du willst, dass wir uns einsetzen dafür, dass es heller wird auf der Welt, dass wir füreinander und die Notleidenden da sind, denn Du sagst zu uns: ihr seid das Licht der Welt.“

„Gott ist groß“ erklang zum Gloria. Danach trug ein Jugendlicher ein Gebet vor, indem Gott um das Feuer seiner Liebe gebeten wurde. Ein anderer die Geschichte über einen König, der seinen beiden Söhnen die Aufgabe gestellt hatte, eine Halle zu füllen. Der jüngere, der dies mit einer einzigen Kerze erfüllte, machte er zu seinem Nachfolger. „Du bist das Licht“ wurde folgerichtig gespielt bevor Pfarrer Pater Hermann Sturm das Evangelium verlas.

In seiner Predigt ging der Geistliche auf die Geschichte mit dem König ein und bezeichnete als ein schönes Bild „Ein kleines Licht erfüllt eine Halle und vertreibt die Dunkelheit.“ Ein schönes Symbol sei auch das Johannisfeuer, ein Feuer das dafür stehe, „dass in den Dunkelheiten des Lebens Gottes Licht für uns leuchtet“. Deshalb werde der Heilige Johannes geehrt, weil er uns hinweist auf Jesus. „Wir alle können so leben, dass wir für Licht stehen und nicht für Dunkel, dass wir hinweisen darauf, dass im Leben nicht das Dunkel das letzte Wort hat, sondern, dass das Licht die Dunkelheit vertreibt. Wir können durch unser Leben selbst wie kleine Lichtquellen sein für andere“, betonte er. „Wie soll das konkret gehen?“ fragte er. „Das fängt damit an, wie wir miteinander umgehen – freundlich oder motzig, ehrlich oder hinterrücks. Weiter wie wir leben – auf Kosten anderer oder füreinander? Licht sein kann der fair gehandelte Kaffee sein, den ich trinke, und damit die Situation der Kaffeebauern verbessere, oder das T-Shirt auszuwählen, das nicht mit Ausbeutung zu Billigpreisen auf den Markt kommt, kann die Hand sein, die ich reiche nach einem Streit, egal, ob der andere das eigentlich zuerst machen müsste … Ein Licht kann sein, sich für Menschen einzusetzen, die in Not sind, Flüchtlinge, Kranke … Ein Licht kann mein Gebet sein, das ich für andere spreche oder eine Spende … Ein Licht kann sein, dann etwas zu sagen, wenn alle den Mund halten, obwohl mal etwas gesagt werden müsste …“ „Lean on me“ wurde gespielt und gesungen.

Anschließend forderte der Pfarrer die Gottesdienstbesucher auf, auf Holzstücke eigene Gedanken zu schreiben. „Wo und wie will ich Licht sein? Was trage ich dazu bei, dass es in unserer Welt heller wird?“

In den Fürbitten wurde für alle Menschen gebetet, die in ihrem Leben dunkle und schwierige Situationen erfahren und durchstehen müssen, die für sich und ihr Leben kein Licht mehr sehen und ohne Hoffnung sind, für die Kirche und damit für uns alle, damit wir auch selber Licht zu den Menschen tragen können, um unseren Glauben, dass Jesu Botschaft unser Leben hell und froh mache, für alle, deren Lebenslicht erloschen ist, dass sie sein ewiges Licht schauen dürfen. Als weitere Lieder erklangen „“Wer bittet …“, „Herr Jesus …“ und weitere neue geistliche Lieder. Nach dem gemeinsamen Vater unser und dem Friedensgruß spendete Pfarrer Pater Hermann Sturm allen den Segen.

Nach dem Gottesdienst segnete der Geistliche die beschrifteten Holzstücke, die dann ganz bewusst im kleinen Johannisfeuer im Klosterinnenhof verbrannt wurden als kleinen Beitrag dazu, wie das Stück Holz etwas beiträgt dazu, dass das Feuer brennt. „So kann jeder kleine Beitrag oder Einsatz dazu beitragen, dass es heller wird in der Welt!“ Mit „Snacks & Co.“ Klang der Jugendgottesdienst mit Johannisfeuer gemütlich aus.