Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Thanheim

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Seit 1. April amtiert die neue Vorstandschaft der Jagdgenossenschaft Thanheim. Vorsitzender Christian Dürr begrüßte zur Jahreshauptversammlung im Gasthaus „Zur Dorfschmiede“ neben zahlreichen Mitglieder auch die Jagdpächter Bernhard Reindl, Jakob Donhauser und Alfons Geck. In einer Schweigeminute gedachte die Versammlung der den verstorbenen Mitgliedern Anna Schart und Emma Hantke.

„Unser Hauptproblem sind die Wildschweine“, klagte Jagdpächter Bernhard Reindl. Die Möglichkeiten der Pächter seien auch durch staatliche  Bürokratie eingeschränkt. Detailliert zeigte er die Streckenliste des vergangenen Jahres auf: 26 Rehwild, ein Rotwildkalb, beim Schwarzwild fünf Überläufer und elf Frischlinge, 25 Füchse, drei Steinmarder, einen Dachs, einen Hasen (wobei 20 totgefahren wurden), fünf Fasane, drei Stockenten, sieben Elstern und drei Graureiher. Jagdunfälle hat es nicht gegeben. Das Niederwild liege brach. „Die Lufthoheit haben die Raubvögel“, betonte er. Trotzdem sei die Thanheimer Jagd schön. Man müsse als Jagdpächter eben zufrieden sein. Lobend hob Reindl die langjährige gute Zusammenarbeit mit Vorsitzendem Herbert Söllner hervor, dankte ihm mit einem Präsent.

In seinen letzten Kassenbericht konnte Kassier Erich Müller über eine solide Finanzlage der Jagdgenossenschaft berichten. Kassenprüfer  Johann Bösl bescheinigte ihm „hervorragende“ Kassenführung. Da war es kein Wunder, dass die Jagdgenossen einstimmig Entlastung erteilten. Auf sein letztes Amtsjahr blickte Herbert Söllner, der 30 Jahre Jagdvorsteher war, zurück. Er berichtete vom Stand der Gebietseingliederung der „Fischerwiesl“ nach Thanheim, von der Wegeausbesserung Schwabenhof – Götzenöd, der Aufstellung der Bank beim Kinderspielplatz und dem Zuschuss in Höhe von 500 Euro für die Lautsprecheranlage der Kirche. „Es war ein ganz normales Jagdjahr, das ohne Zerwürfnisse zwischen Jagdgenossen und Jagdpächtern über die Runden gekommen ist“, fasste er zusammen. Sein Dank galt allen für die jahrelange gute Zusammenarbeit.

„Wir werden uns auch weiter dem Wegebau widmen und in den nächsten Wochen die gemeldeten Wege begutachten“, führte der neue Jagdvorsteher Christian Dürr aus. Wichtig sei es der neuen Vorstandschaft das Jagdkataster wieder zu aktualisierten, wozu er verschiedene Angebote eingeholt hatte. Nach längerer Diskussion beschloss die Versammlung die Aktualisierung durch das Vermessungsamt Amberg als CSV-Datei.  Einstimmig wurde anschließend auch die Auszahlung des Jagdpachtschillings beschlossen. Mit Präsenten wurde anschließend die alte Vorstandschaft verabschiedet. So Jagdvorsteher Herbert Söllner , „der seit 1984 die Geschicke der Jagdgenossenschaft Thanheim mit Leib und Seele leitete“, so sein Nachfolger Dürr. Ebenso dessen Stellvertreter Georg Jäger, „der dieses Amt seit 1994 ausübte und vorher 15 Jahre als Schriftführer tätig war“. Dürrs Dank galt auch Erich Müller, „der seit 26 Jahren die Kasse immer vorbildlich führte“. Seit 1994 war Josef Rester Schriftführer gewirkt. Eine von den Pächtern spendierte Brotzeit rundete die Versammlung ab.