Bürgerversammlung 2015

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Gemeinde

„In der Gemeinde Ensdorf waren zum Jahresende 2352 Personen mit Haupt- und Nebenwohnung gemeldet, 1557 in Ensdorf, in Wolfsbach 548 und 247 in Thanheim, jeweils mit Ortsteilen.“ Das entspricht 55 Einwohner je Quadratkilometer „Ein erfreulicher Anstieg von 77 in der Bevölkerungszahl“, so Bürgermeister Markus Dollacker Dienstag in Wolfsbach und am Mittwoch bei der Bürgerversammlung in Ensdorf. Die Bürgerversammlung in Thanheim findet am Donnerstag, 5. Februar im Gasthaus „Zur Dorfschmiede“ statt.

Im Gemeindebereich Ensdorf wurden im vergangenen Jahr 24 (2013:16) Kinder geboren, 14 Buben und zehn Mädchen. 26 (2013:31) Sterbefälle waren zu verzeichnen, 13 Männer und 13 Frauen. Neun Paare haben den Bund der Ehe geschlossen.

Die Gemeindefläche beträgt noch 41,4572 Quadratkilometer, fast 104 Kilometer Gemeindestraßen sind zu betreuen. In der Verwaltung sind vier Angestellte (seit 1. Januar zusätzlich eine Teilzeitkraft) und im Bauhof vier Stammarbeiter beschäftigt. Des Weiteren ist noch eine Raumpflegerin beschäftigt.

Im Haushaltsjahr 2014  wurden im Verwaltungshaushalt 3,160 Millionen Euro vereinnahmt und 2,395 Millionen ausgegeben. Bleibt ein Plus von 765000 Euro. Im Vermögenshaushalt betrugen die Einnahmen 133000 Euro, denen 377000 Euro an Ausgaben gegenüberstehen. Dies ergibt ein Minus von 244000 Euro. Die Hebesätze für die Grundsteuer A und Grundsteuer B betragen unverändert 300 bzw. 320 von Hundert. Zum Jahresende 2014 betrug der Schuldenstand der Gemeinde Ensdorf  2,219 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1006 Euro entspricht. Die Personalkosten für das Jahr 2014 betrugen 522000 Euro für alle Beschäftigten und ehrenamtlich Tätigen. An Zinsen wurden 78800 Euro bezahlt. Die Tilgung betrug 32000 Euro.

Bei der Grundsteuer A sind 37400 und Grundsteuer B 119300 Euro im Jahr 2014 eingenommen worden. Bei der Gewerbesteuer ist ein Betrag von 383300 Euro eingegangen. Der Ansatz im Haushaltsplan betrug nur 300000 Euro. Dies sind Mehreinnahmen von 83300  Euro! Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer betrug 1042600 Euro. An Schlüsselzuweisungen wurden insgesamt 558700 Euro eingenommen. Für Hundesteuer gingen 2030 Euro ein. Als Konzessionsabgabe erhielt die Gemeinde vom Bayernwerk 48400 Euro. An Gebühren, Miet- und Pachteinnahmen wurden 98900 Euro eingenommen, allein 76400 Euro für Schulhausmiete vom Schulverband Ensdorf.

„Dem gegenüber stehen Ausgaben in Form der Kreisumlage in Höhe von 696500 Euro (Vorjahr 689600 Euro!). Die Kreisumlage wurde mit einem Hebesatz von 44,40 Prozent-Punkten errechnet (Vorjahr 44,90 Prozent)“, berichtete Bürgermeister Dollacker. An Schulverbandsumlagen musste für Ensdorf ein Betrag von 94000 Euro und für Rieden 116500 Euro aufgebracht werden. „Wir gaben für unsere Schüler somit einen Gesamtbetrag von 210500 Euro aus. Das sind sie uns wert!“ erklärte Bürgermeister Dollacker.

Für die Jugendförderung im Gemeindebereich wurden insgesamt 4780 Euro ausgegeben. Davon erhielt  die DJK 3740 Euro, 600 Euro die Pfadfinder und 440 Euro die Edelweißschützen Wolfsbach. An Zuschüssen für die Personalkosten des Kindergartens wurden 345600 Euro ausbezahlt. Dies sind 80 Prozent der Personalkosten (Anteil 40 Prozent Gemeinde, 40 Prozent Landkreis). 20 Prozent trägt die Katholische Kirchenstiftung.

Für die drei gemeindlichen Feuerwehren Ensdorf, Wolfsbach und Thanheim wurden im vergangenen Jahr 70200 Euro für Geräteausstattung, Material und Schutzausrüstung sowie die neuen digitalen Funkgeräte ausgegeben. „Die Feuerwehren sind somit auf dem neuesten Stand, um die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten“, betonte der Bürgermeister.

44000 Euro wurden für Reparaturen an Gemeindestraßen aufgebracht, davon 7900 für Grabenreinigungen. Für den Straßenbau wurden im Gemeindebereich 20000 Euro (Gemeindeverbindungsstraße Hirschwald-Waldhaus, Auffahrt Schön und Verbindungsstraße Kirchgasse und Gemeindeverbindungsstraße Thanheim-Langenwies ausgegeben.

Der Zweckverband zur Abwasserbeseitigung „Unteres Vilstal“ hatte für 2014 eine  Betriebskostenumlage von 67500 Euro festgesetzt. An Kanalgebühren wurden 128300 Euro, an Wassergebühren 114800 Euro eingenommen. Der Kubikmeterpreis für Wasser beträgt 1,19 Euro plus 7 Prozent Mehrwertsteuer, für Kanal sind 1,59 Euro je Kubikmeter zu bezahlen. „Wasser- und Kanalgebühren müssen kostendeckend sein“, erklärte der Bürgermeister. Für Reparaturen an der Wasserversorgungsanlage wurden im vergangenen Jahr 15000 Euro ausgegeben. Darin enthalten sind die Behebung von sieben Wasserrohrbrüchen sowie die Erneuerung einiger Wasserschieber. Eine Verlegung der Wasserleitung in Thanheim kostete zusätzlich 26500 Euro, ein Fernsteuerkabel 17000, die Verbreiterung des Weges zum Hochbehälter Langenwies 2700 sowie das neue Fahrzeug „Wasserversorgung“ 20000 Euro.

Der neue Spielplatz in Thanheim wurde mit Unterstützung der Feuerwehr und der Kirwapaare für 30000 Euro erstellt. Für den Bauhof der Gemeinde wurden ein Böschungsmäher für 17500 und ein Vibrationsrüttler für 2000 Euro angeschafft. Für einen neuen PC-Arbeitsplatz sowie Softwarelizenzen wurden 10900 Euro ausgegeben.

„Von den 16 Bauplätzen im Bebauungsgebiet ‚Am Hammerberg’ in Wolfsbach sind inzwischen 14 verkauft. Ein Bauplatz ist noch frei, einer momentan reserviert. In der Ortschaft Ensdorf hat die Gemeinde momentan keine Bauplätze. Es können jedoch vier private Bauplätze erworben werden“, in formierte der Bürgermeister.

„Da nach Abschluss der Sanierung des Stephansturmes erneut Frostschäden am Putz festgestellt wurden, musste der Turm erneut repariert werden. Hierfür haben wir einen Zuschuss vom Amt für Denkmalpflege in Höhe von 21000 Euro erhalten“, erklärte Dollacker.

Die Geschäftsstelle des Naturpark Hirschwald hat im Rathaus Ensdorf eine Heimat gefunden. Dazu wurde die ehemalige Arztpraxis im 1. Stock zu Büroräumen, Besprechungszimmer etc. für 52000 Euro umgebaut.

Als Ausblick auf Maßnahmen im Jahr 2015 gab Bürgermeister Dollacker bekannt: „100000 Euro wurden für die Reparaturen der beiden Friedhöfe Ensdorf und Wolfsbach eingeplant. Da in der Mittelschule Ensdorf die Beleuchtungsanlage nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, wurde mit der Projektierung ein Elektroplanungsbüro beauftragt. Nach einer ersten Schätzung belaufen sich die Kosten auf 166200 Euro. Gefördert werden 30 Prozent, da wir mehr als 50  Prozent Stromverbrauch u.a. durch die neue LED-Technik einsparen.“

Dann ging er ausführlich auf die geplante Breitbanderschließung für schnelles Internet ein, die interkommunal mit allen Naturpark-Hirschwald-Gemeinden durchgeführt wird, wofür es extra 50000 Euro Zuschuss gibt. Die Höchstförderung beträgt somit 91000 Euro bei einer Gesamtinvestition von 1,3 Millionen Euro, wovon der Netzbetreiber wiederum 20 Prozent zu tragen hat. Somit verbleiben der Gemeinde Kosten von rund 101000 Euro. Dollacker warnte aber vor zu großer Euphorie. „Die Verwirklichung wird noch drei bis vier Jahre dauern. Frühestens 2016 kann mit dem Ausbau begonnen werden.“

Beim geplanten „Dienstleistungszentrum Don Bosco“ in Ensdorf mit einem EDEKA-Verbrauchermarkt mit 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche gibt es erhebliche Schwierigkeiten im Baurecht durch Berücksichtigung des Hochwasserschutzes. Eine Eröffnung des Marktes ist für Mitte 2016 geplant.

„Beim Bau einer Kinderkrippe neben dem Kindergarten sind wir auf einem sehr guten Weg. Gemeinsam mit dem Markt Rieden sowie den Pfarreien Ensdorf und Rieden in Trägerschaft der Pfarrverwaltung  Ensdorf erarbeiten wir zur Zeit ein gemeinsames Konzept. Ich hoffe, dass wir bis Ende diesen Jahres eine genehmigungsreife Bauplanung haben und dann das Projekt 2016/2017 realisieren können“, so der Bürgermeister.

Auch für die Beschaffung eines neuen Löschfahrzeuges für die Freiwillige Feuerwehr Ensdorf stehen die Zeichen gut. Das alte LF 8 hat nämlich bereits ein „gesegnetes alter“ und muss dringend ersetzt werden. „Dazu ist aber ein Fahrzeugkonzept für alle drei Feuerwehren der Gemeinde nötig. Es geht nur gemeinsam und noch besere Zusammenarbeit ist von Nöten. Nach und nach werden auch für Wolfsbach und Thanheim neue Fahrzeuge nötig. Und die Feuerwehrtechnik muss einheitlich sein“, erklärte dazu Bürgermeister Dollacker. Das neue Ensdorfer Löschfahrzeug soll spätestens 2017 in Betrieb genommen werden.    

„Mein Dank gilt allen Funktionären in allen Vereinen für ihre ehrenamtliche Arbeit, die einen unschätzbaren Wert darstellen. In den Vereinen sind unsere Bürger und vor allem Jugendliche gut aufgehoben und betreut“, betonte Bürgermeister gegen Ende seines Rechenschaftsberichts. „Vor allem Dank den Feuerwehrkameraden, die das ganze Jahr über für den Dienst am Nächsten Tag und Nacht zur Verfügung stehen. Dank auch an die Mitarbeiter in der Verwaltung und im Bauhof für ihre hervorragende Arbeit.“

Über Anträge, Wünsche und Anfragen der Bürger berichtet die MZ nach der Bürgerversammlung in Thanheim, die am Donnerstag, 5. Februar, um 19 Uhr im Gasthaus „Zur Dorfschmiede“ stattfindet.