Erste-Hilfe-Kurs mit Vorschulkindern

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Helle Aufregung herrschte bei den 18 Mädchen und Buben der Vorschulgruppe des Kindergartens St. Jakob, sollten sie doch am Montagnachmittag an einem Erste-Hilfe-Kurs im Wittelsbacher Saal teilnehmen. Organisiert hatte das Ganze Melanie Faulhaber, Mitglied des Elternbeirats des Kindergartens.

 

Sanitäterin Stephanie Laubenbach und Rettungssanitäterin Franziska Diermeier sind beide ehrenamtlich seit Jahren bei der Bereitschaft des BRK Schwandorf tätig. Mit „einem kleinen abgespeckten Erste-Hilfe-Kurs“ führten sie die Fünf- bis Sechsjährigen kindgerecht in die Materie ein. Auf Nachfrage erfuhren die beiden von den Kindern, dass schon viele „Krankenhauserfahrung“ hatten, wegen eines Unfalls, einer Operation oder Bauchweh dort eingeliefert wurden.

Auf die Frage „Was müsst ihr tun, wenn bei einem Spaziergang mit Euch die Mami hinfällt und sich verletzt?“ kannten viele der Kids schon die Notrufnummer 112 und einige von ihnen hatten auch schon von den fünf „Ws“ gehört.  Das „Wer ruft an?“, „Wo ist es geschehen?“,  „Was ist geschehen?“, und das „Warten auf weitere Fragen, also nicht auflegen“. Da fiel den Kleinen natürlich auch noch ein, dass sie selbst schon öfter hin- oder von der Schaukel gefallen sind. Einer wusste sogar, dass sein Vater sich bei einem Autounfall am Kopf verletzt hat.

Dann aber ging es ans Eingemachte: Jedes Kind bekam ein Verbands-Übungsset. Eines staunte: „Da sind ja sogar Handschuhe dabei.“  Vom Pflaster wussten vor allem die Buben, „dass man es auf Schürfwunden klebt, wenn man hingefallen ist.“ Mit einem Verband – „das erste Stück ist steril, kann direkt auf die Wund und geht leichter ab“, erfuhren sie von Franziska und Stephanie. Dann verarzteten sich die Kinder gegenseitig. An zwei Puppen demonstrierten die beiden die Reanimation und betonten; „Das müsst ihr machen bis die Rettungssanitäter kommen oder euch andere inzwischen ablösen“. Mit Eifer arbeiteten die Kinder „an der Wiederbelebung“. Sie waren auch anschließend ganz bei der Sache als sie nach einer Demonstration durch die beiden Sanitäterinnen die „stabile Seitenlage“ gegenseitig bis ins Detail übten.

Natürlich waren alle ganz begeistert, als sie zum Abschluss „so richtig hautnah“ den Rettungswagen kennenlernen und erkunden durften, mit dem Franziska und Stephanie aus Schwandorf gekommen waren.