Kinder erkunden den Schulberg!

| Hans Ram |

Wurm, Schnecke, Gift und Duft – unter diesem Motto lud der Obst- und Gartenbauverein Ensdorf die Kinder zum Schulberg ein. Mit dem Fachberater des Landkreises für Gartenbau hatte sich ein ausgewiesener Fachmann angekündigt.

Bewaffnet mit Handwagen, Becherlupe, Handlupe und Spaten zogen die Naturforscher los, um die Umgebung zu erkunden. Dabei sollte natürlich nicht nur gelauscht sondern selbst probiert werden, so wie bei den Schlehenbeeren. Nachdem das letzte Kind die extrem bittere Schlehe ausgespuckt hatte, erklärte Artur Wiesmet, dass diese Frucht erst nach dem ersten Frost geerntet werden kann.

Anschließend fand Paul ein Schneckenhaus. „Wie erkennt man, ob das Haus schon fertig gebaut ist“? fragte der Fachmann die Kinder. Wenn die Abschlusskante abgerundet ist, ist die Behausung fertig. Er erklärte auch anhand eines bewohnten Schneckenhauses, wie sich die Schnecke mit Hilfe eines Atmungsloches mit Sauerstoff versorgt. „Spannt mal ein breites Grasblatt zwischen die beiden Daumen und blast kräftig rein“, forderte der Gartenfachmann die Kinder auf. Ist das Grasblatt richtig gespannt, so entstehen durch  den Luftstrom Töne. Nach kurzer Zeit war auf dem Ensdorfer Schulberg ein  „Graskonzert“ zu hören.

Mit dem Handwagen ging es weiter hinter die Schulturnhalle. Das geschulte Auge Wiesmets bemerkte sofort die Erdhöhleneingänge der Grillen. Nachdem entfernen von Grasresten konnten die ersten Exemplare in die Becherlupe verfrachtet werden. Anschließend ließen die jungen Forscher nach einem genauen Studium die „nächtlichen Musiker“ wieder frei.

„Warum befinden sich auf den Eichenblättern so weiße Spuren“? fragte der Fachmann. Mit der Handlupe ausgerüstet konnten die Kinder feststellen, dass es sich bei dem weißen Belag um einen Pilzbefall handelt. Artur Wiesmet erklärte den Kindern, dass Schnecken auch gerne Pilze fressen. Deshalb entstehen auf den Blättern diese Frasspuren. Im Anschluss daran führte der Gartenfachmann die Naturforscher zu einem Strauch mit Früchten, die dem Hollunderstrauch ähnelten. Nach einem eingehenden Betrachten der Blätter und der Früchte erklärte Wiesmet, dass es sich um den Hartriegel handelt. Der Name deshalb, weil früher aus dem sehr harten Holz sogar Achsen für Uhrwerke hergestellt wurden.

Ein Kind fand ein Pfaffenhütchen. „Wer kann sich vorstellen, wie dieser Name zustande kommt“? Vinzenz hatte im Schulunterricht erfahren, dass früher Pfarrer Kopfbedeckungen trugen, die der Blüte gleichen. Nachdem der Fachmann ein Blatt der Pflanze direkt unter die Blüte gesteckt hatte, war den Kinder klar, weshalb diese Pflanze diesen besonderen Namen trägt.

Im Schluss daran stellte sich jedes Kind seinen eigenen Feuerstein her. Damit war die Zeit mit dem Fachmann aus dem Landratsamt leider schon wieder vorbei.