33 Meter langen Kirwabaam aufgestellt

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Die Feuerwehr Ensdorf hält Traditionen hoch. Nicht nur das Knackwurstfest. Am Wochenende bewies sie und die acht feschen Kirwapaare der Kirwagemeinschaft, dass man in Ensdorf zünftig und originell Kirwa zu feiern versteht: die traditionelle Jakobi-Kirchweih.

Am Samstag war es sonnig und heiß. Da kamen die strammen Kirwaburschen und ihre Helfer gehörig ins Schwitzen als sie den kerzengerade gewachsenen 33 Meter langen Kirwabaam aufstellten, den Bürgermeister Markus Dollacker gestiftet hatte. Zuvor hatten sie ihn teilweise geschält und „geringelt“, die „Schnitzer“ Maximilian List, Bernhard Fleischmann, Cosmin Singer, den Baum  mit „Ensdorf 2014“, dem Gemeindewappen und einem  Maßkkrug versehen. Die feschen Kirwamoidln hatten Abende zuvor schon zwei riesige Kränze gebunden und versahen sie nun mit weißblauen Bändern.

Um 14 Uhr hörte man im Ort die Juchzer der strammen Kirwaburschen als sie mit einem Traktor die stattliche 33 Meter lange Fichte zum Festplatz transportierten. Begleitet wurde der Zug natürlich von den hübschen Kirwamoidln in ihren feschen Dirndln mit flüssiger Nahrung. „Wer hot Kirwa?“ wurde gerufen. „Mir hom Kirwa! Wer hot die schöinsten Kirwamoidln? Mir homs! Wer hot die stärksten Kirwaburschen? Mir homs! Wer hot den längsten und schönsten Kirwabaam? Mir hom an!  „Wia san ma? Guat san ma! Mai, san mia guat!” “Mai liaber, in Ensdorf dou is Kirwa” wurde gesungen und “Drei Dog, drei Dog gehn ma nimmer ham!”

Traditionell wurde dann der Baum von heuer 32 starken Burschen und Männern an fünf „Goaßn“ und viel „Armschmalz“ in die Senkrechte gebracht. Eine sehr schweißtreibende Arbeit. Da mussten sich die Kirwaburschen und ihre Helfer mächtig ins Zeug legen. „Mai ham mir an Durscht!“ brauchten sie gar nicht erst zu rufen. Die Kirwamoidln eilten gleich herbei, um mit Gerstensaft dafür zu sorgen,  dass das „Schmalz“ nicht ausging. „Auf mein Kommando! San mas? Alle Manna an die Goaßn! Hau-Ruck! Nu an Schub!“ forderte unerbittlich  „Baummeister“ Martin Reiser. Hoch aufgerichtet ragt der Ensdorfer Kirwabaam nun nach gut einer Stunde harter Arbeit über das Dorf, das sich zu Recht „Perle des Vilstales“ nennt, wehen die weißblauen Bänder von den zwei grünen Kränzen. Viele Zuschauer beobachteten das urige Spektakel des Kirwabaumaufstellens. Abends spielte „Format C“ zünftig  auf. 

Den sonntäglichen Festgottesdienst mit Pfarrer Pater Hermann Sturm umrahmte die Blaskapelle Ensdorf unter Leitung von Hubert Haller, die auch zum musikalischen Frühschoppen im Festzelt aufspielte, bevor sich die Gäste an Schweinsbraten, Bratwürstln und Grillfisch labten oder Kaffee und selbstgebackenen Kuchen den Vorzug gaben. Nachmittags tanzten die acht Kirwapaare mit Unterstützung von „Hennagschroa“ den Kirwabaam aus, nahmen mit Gstanzln Geschehnisse der Gemeinde aufs Korn, bevor die „Hennagschroa“ im Festzelt zum Kirchweihtanz aufzuspielen. All darüber berichtet die „Mittelbayerische Zeitung““ in ihrer morgigen Ausgabe.

Am Montag ist erst mal ab 14 Uhr zunächst der Seniorennachmittag mit Quiz des Heimat- und Kulturverein Ensdorf angesagt. Schöne Preise sind dabei zu gewinnen. Zum Kirwaausklang spielen am Abend die „Original Oberpfälzer Gaudiburschen“ beim Tag der Vereine und Behörden. Gegen 22 Uhr wird der Kirwabaam verlost. Außerdem gibt es viele tolle Preise bei der Tombola zu gewinnen.