Bayerischer Leistungsbewerb im CTIF

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Nach der Fronleichnamsprozession fuhr eine Gruppe der Jugendfeuerwehr Ensdorf ins Zeltlager nach Freystadt im Landkreis Neumarkt, um dort am Freitag und Samstag beim 3. Bayerischen Leistungsbewerb im CTIF (Internationaler Feuerwehrverband) sich mit 69 anderen Gruppen aus ganz Bayern und Gästegruppen aus Südtirol und Österreich zu messen.

Für die Ensdorfer Wettbewerbler war das zum Großteil eine ganz neue Erfahrung, denn die meisten kamen erst im Frühjahr zur Jugendfeuerwehr und wurden nach ihrem Eintritt gleich mit den Techniken der Feuerwehr vertraut gemacht, denn diesen Wettbewerb dürfen nur Jugendliche bis zum 16. Lebensjahr durchführen, was für die „Senioren“ der Ensdorfer Jugendwehr traurig war, hatten sie doch vor zwei Jahren sogar den 4. Platz in Bayern geschafft.

Nach dem Zeltaufbau und dem Kennenlernen der Stadt Freystadt, dem Besuch des dort stattfindenden Volksfestes und der Werksbesichtigung der Firma Max Bögl kam die erste gemeinsame Nacht für den Feuerwehrnachwuchs.

Am Freitagvormittag besahen sie sich die Mitmachmeile und nach dem Mittagessen ging es zum Wettkampf. 700 jugendliche Feuerwehrler strengten sich nach bestem Wissen an, um das Leistungsabzeichen in Silber abzulegen. Dazu mussten sie auf einer Feuerwehrhindernisbahn verschiedene feuerwehrtechnische Fähigkeiten vorführen. Eine C-Druckschlauchleitung bestehend aus vier Schläuchen musste in „Hochgeschwindigkeit“ verdrehungsfrei über und unter Hindernisse verlegt werden, während ein Teil der Gruppe die Kübelspritze zielgenau einsetzten sollte. Des weiteren mussten Knoten gebunden und gestochen und Feuerwehrgeräte richtig zugeordnet werden. Das Ganze sollte fehlerfrei und äußerst schnell geschehen, was viel Konzentration und Siegerwillen voraussetzte.

Nach dieser Übung war für die jungen Wettkämpfer noch einen 400-Meter-Staffellauf angesagt, bei dem es galt, verschiedenste Hindernisse zu überwinden und Gerätschaften richtig zu platzieren, der letzte Läufer musste noch eine „Löschleitung“ erstellen, bevor er das Ziel durchlaufen konnte. Auch hier war wieder Geschick und Schnelligkeit gefragt. Nach dem Abendessen konnten die Ensdorfer aufatmen, sie hatten das Leistungsabzeichen in Silber erreicht. Ein Feldgottesdienst und eine Jungfeuerwehr-Disco-Nacht beschlossen den Abend und es ging wieder ins Zeltlager, wo sich die Jungfeuerwehrler noch einige Zeit unterhielten bevor sie müde auf ihre Feldbetten fielen.

Der Samstag war dann der große Tag der Entscheidung, denn gleich nach dem Frühstück wiederholte sich der Wettbewerb noch einmal, nur mussten die Teilnehmer eine noch höhere Punktzahl erreichen, um mit dem Leistungsabzeichen in Gold belohnt zu werden. Zudem kämpften die Jugendlichen, die sowieso schon zu den besten Jugendgruppen in Bayern gehörten, um den Landessieger, der dann Bayern beim Bundesentscheid vertritt. Die Ensdorfer „Kids“ gaben sich alle Mühe und hängten sich richtig rein und konnten, trotz nur sechs Übungen, am Standort schnell und fast fehlerfrei das Geforderte erledigen.

Sie besuchten die Mitmachmeile, die in der Stadtmitte für die Feuerwehrler und Besucher mit Fahrzeugen, Menschenkicker und vielen anderen Attraktivitäten bereitstand und fuhren noch mit Feuerwehr- und Wasserwachtbooten auf dem Rhein-Main-Donau-Kanal, was ihnen besonderen Spaß machte.

Um 15 Uhr begann dann, begleitet von Marschmusik, der Einmarsch der 69 Wettbewerbsgruppen zur Siegerehrung. Nach den üblichen Ansprachen der Politiker und der Feuerwehr­führung wurde die Wertung der Gruppen bekannt gegeben und so erfuhren die wackeren Ensdorfer Kämpfer, dass sie auch das Abzeichen in Gold erreicht hatten, was keine Selbstverständlichkeit war. In der Reihung der Bayernauswertung kamen sie auf den 20. Platz, was alle sehr freute und stolz machte.

Für ihren ersten großen Auftritt hat sich die junge Truppe der Jugendfeuerwehr Ensdorf hervorragend und vorbildlich geschlagen, alles erreicht was zu erreichen war und das noch mit gehörigem Spaß. Die „Senioren“ der Jugendfeuerwehr sind richtig stolz auf ihre „Nachfolger“, ebenso die Ausbilder Wolfgang Reiser, Thilo Frhr. von Hanstein und Christoph Staufer. Ganz besonderer Dank gilt der, für die Jugendfeuerwehr immer Zeit habenden Feuerwehrfrau Martha Wein, die als Betreuerin mit im Zeltlager war. Und wie immer dem Feuerwehrverein, der die Jugendfeuerwehr unterstützte.

Nicht unerwähnt sollte noch sein, dass zwei Ensdorfer Wertungsrichter bei diesem Wettbewerb tätig waren und zum Schluss noch besonders geehrt wurden. KJW Hubert Haller bekam das Bewerterabzeichen in Bronze für mehr als fünfmaligen Einsatz bei einem bayerischen Landesbewerb und Thilo Frhr. von Hanstein erhielt das Bewerterabzeichen in Silber für mehr als zehn Einsätze als Bewerter auf Landesebene.

In drei Wochen wird die Gruppe sich auf den Weg nach Mürzzuschlag in der Steiermark/ Österreich machen um dort das Feuerwehrjugendleistungsabzeichen der Steiermark in Bronze und Silber zu erwerben.

Silber und Gold erreichten Jana Hafenbradl, Georg und Korbinian Wein, Lukas Gebhardt, Dominik Rost, Sebastian Ferstl, Korbinian Reindl, Michael Neger, Maximilian Schimmelpfennig und Paul Göldner.