Bruderschaftsfest und Knackwurstfest

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Am Sonntag nach Fronleichnam feiert die Pfarrgemeinde immer das Bruderschaftsfest vom Allerheiligsten Altarsakrament. Um 13 Uhr wurde am Sonntag in der Pfarrkirche St. Jakobus das Allerheiligste zur Anbetung ausgesetzt.

Bei der anschließenden Andacht erinnerte Pfarrer Pater Hermann Sturm, dass nach den Wirren des 30-jährigen Krieges das religiöse Leben in vielfältiger Weise neu organisiert und das religiöse Brauchtum mit neuem Leben erfüllt worden sei. So entstanden vielerlei Bruderschaften, so auch die vom heiligsten Altarssakrament im Jahr 1678.

„Zweck dieser Bruderschaft ist es, den Herrn und Heiland Jesus Christus ganz besonders in dem Sakrament seiner Liebe anzubeten und zu verehren, und ihm einigermaßen Ersatz zu leisten für die Undankbarkeit der Menschen gegenüber diesem großen Sakrament“, zitierte Pfarrer Pater Hermann Sturm aus der Satzung. „Bemühe dich als Christ zu leben, versuche, das Evangelium zu leben.“ Die Bruderschaft mit ihren annähernd 400 Mitgliedern sei „kein alter Zopf, sondern könne eine gewaltige Schubkraft und enorme Komponente für unseren Glauben in einer schwierigen Zeit“ sein, betonte er. „Sich bewusst einer echten würdigen Mitfeier der hl. Messe und echter Verehrung des Altarsakraments neu zu besinnen und zu stellen, gäbe der Bruderschaft neuen aktuellen Sinn.“

Den im letzten Jahr verstorbenen Mitgliedern gedachte man im Gebet. Allerdings verzeichne man immer weniger Neumitglieder bei mehr Todesfällen bzw. Austritten. So traten heuer nur zwei Mitglieder neu bei: Franziska Staufer und Elisabeth Fischer. Ein Teil der Gaben in den Bruderschaftsbriefen wird für kirchliche Zwecke der Pfarrgemeinde Ensdorf verwendet.

Die übliche Bruderschaftsprozession mit Kreuz, Bruderschaftsfahne und dem Bruderschaftsrat voraus und Pfarrer Sturm mit dem Allerheiligsten in der Monstranz sowie den Gläubige um den Ortskern als Bekenntnis zum Allerheiligsten Altarsakrament fand im Gegensatz vom Vorjahr heuer bei strahlendem Sonnenschein statt. Das „Knackwurstfest“ der Freiwilligen Feuerwehr im Kirchenvorhof  rundete diesen Tag gemütlich ab.

Knackwurstfest

Seit jeher ist es Tradition, dass in Ensdorf die Firmpaten fünf Jahre lang ihren Patenkindern nach dem Bruderschaftsfest mit Andacht und Prozession beim anschließenden so genannten „Knackwurstfest“ eine Brotzeit spendieren. Diese bestand der Überlieferung nach aus zwei Knackwürsten, einer Semmel und einer Maß Bier, weiß August Berschneider zu berichten. Nachdem der Brauch Jahrzehnte abgekommen war, belebte er ihn vor 18 Jahren wieder.

Seither lädt die Freiwillige Feuerwehr die Bevölkerung jedes Jahr am Bruderschaftssonntag wieder zum „Knackwurstfest“ auf dem Kirchenvorplatz ein. Heuer kam man bei sommerlichen Temperaturen unter dem weiß-blau-bayerischen Himmel ganz schön ins Schwitzen. Neben den würzigen Knackern waren vor allem Kaffee, Torten  und Kuchen gefragt. Vor allem aber kühle Getränke. Man unterhielt sich, traf viele Bekannte und Freunde, die zu diesem Anlass zum Teil von weit her wieder nach Ensdorf gekommen waren. Allerdings wurden  – wohl auch wegen der Ferien -  viele Firmlinge und ihre Paten vermisst. Dafür stattete die Freiwillige Feuerwehr Rieden den Ensdorfer Floriansjüngern einen Besuch ab.