Kirschenernte und deren Verwertung

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Erst zum zweiten Mal traf sich am Freitag die neu gegründete „Grüne Gruppe“ der Umweltstation Kloster Ensdorf. „Kirschenernte im Klostergarten und deren Verwertung“ stand auf dem Programm.

Ute Meindl-Kett, die Leiterin der Umweltstation, und Robert Reiner hatten sich viel Mühe mit der Vorbereitung gemacht und auch lustige Spiele für die Kinder und Jugendlichen ab sechs Jahren eingeplant.

Zunächst gingen die Gruppe der elf Kinder und Jugendlichen, darunter vier einer tschetschenischen Flüchtlingsfamilie, die in Ensdorf wohnt, mit „Hurra!“ und großen Leitern und Kübeln „bewaffnet“ auf die Suche nach Kirschbäumen im Klostergarten. Bald hatten sie die drei großen Bäume ausgemacht. Bevor die Leitern in Position gebracht werden konnten, galt es aber erst noch Brennnessel umzuschlagen. Dann aber ging es schnell ans „Kirschen pflücken“. Rauf auf Leitern und Mauern! Einige der Kinder kraxelten hurtig auf die Bäume und in deren Geäst, um an die leckeren roten Früchte zu gelangen. Dass viele der süßen Kirschen in die Leckermäuler statt in den Eimern landeten, war natürlich klar. Allen machte die „Kirschenernte“ großen Spaß.

Als Ute und Robert verkündeten, dass Kirschmarmelade gekocht wird, rief Johannes gleich: „Oh ja! Toll! Mit meiner Oma hab ich schon oft Marmelade eingekocht!“ Zuerst aber mussten die Kirschen nach Eignung für die Marmelade sortiert werden. Mit Feuereifer waren die Kids nach dem Motto dabei „Die guten ins Töpfchen, die schlechteren ins Mäulchen!“ Gewaschen wurden dann die Kirschen entkernt, was mit der „Kirschentkernmaschine“ nicht ohne rote Finger abging. Beim Abwiegen stellte man fest: „Eine Kirsche ohne Kern wiegt durchschnittlich fünf Gramm.“ In der Küche des Hauses der Begegnung wurden die Kirschen gekocht, püriert, mit Gelierzucker vermischt und mit etwas Zitronensaft und Vanillezucker versetzt. – „Wegen des besseren Geschmacks“, erklärte Ute Meindl-Kett den Kindern. Bald war die Marmelade schließlich fertig gekocht und in Schraubgläser abgefüllt. Nach dem Abkühlen durfte jeder ein Glas mit nachhause nehmen. Die Flüchtlingskinder bekamen zusätzlich noch viele reife rote Kirschen zum „Mitnehmen für Mama“.

„Die Kinder sollen auch lernen, wie man Obst richtig verwertet. Das macht in der Gruppe viel mehr Spaß als alleine. Sie haben heute praktisch erfahren, wie Marmelade hergestellt wird“, so Ute.

Dann ging es ans Spielen. Mit Feuereifer waren alle beim „Kirschkernweispucken“ dabei und hatten ihre helle Freude daran. Den Rekord stellte dabei mit 5,75 Metern der elfjährige Aslan aus Tschetschenien auf.

Ute Meindl-Kett’s Rezept für „Ensdorfer Klosterkirschen Marmelade: Auf ein Kilogramm  entkernte und pürierte Kirschen kommt ein Kilogramm Gelierzucker. Zum besseren Geschmack sollte man je Kilogramm Kirschen ein Päckchen Vanillezucker und einige Spritzer Zitronensaft zugeben. Das ganze wird vier Minuten gekocht, dann in Schraubgläser abgegossen und zehn Minuten auf den Deckel gestellt. Nach dem Abkühlen kann die „Ensdorfer Klosterkirschen Marmelade“ schon aufs Brot gestrichen werden. „Mh! Super-lecker!“  

Die „Grüne Gruppe“ hat zum Ziel, Freude an Beobachtungen und Forschen zu wecken, für Umweltthemen zu sensibilisieren und motivieren, sich mehr für Natur und Umwelt zu engagieren und auch praktisch zu arbeiten.  

Zur „Grünen Gruppe“ der Umweltstation Kloster Ensdorf können ganz zwanglos Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren kommen. Sie treffen sich einmal im Monat. Freitags von 18 bis 21 Uhr. Das nächste Mal am Freitag, 4. Juli.