Wahlversammlung der BDL

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Die Bürgernahe Demokratische Liste BDL ist seit 18 Jahren vierte politische Kraft im Ensdorfer Gemeinderat. „Wir sind angetreten, weil wir in unserer Gemeinde Verantwortung übernehmen wollten und an der Entwicklung unserer Gemeinde mitbestimmen wollten. Das ist und bleibt nach wie vor unser erklärtes Ziel“, betonte Sprecher Joachim Hantke bei der Wahlversammlung der BDL am Sonntag im Gasthaus „Zur Dorfschmiede“.

„Sportlich ausgedrückt ist unser gestecktes Ziel für die neue Saison 2014 bis 2020, in den nächsten sechs Jahren wieder im Ensdorfer Gemeinderat mitspielen zu dürfen“, fuhr er fort. „Wir haben in der vergangenen Legislaturperiode durch gute, fraktionsübergreifende, konstruktive und kollegiale Zusammenarbeit nach dem Motto ‚das Wohl des Bürgers muss im Vordergrund stehen’ vieles erreicht und auf einen guten Weg gebracht.“ Dann gab er einen Rückblick über die Arbeit der letzten sechs Jahre und ging im besonderen auf Schule, Kindergarten, Spielplätze, Begrüßungsgeld für Neugeborene, Baugebiet Wolfsbach, Erschließung neuer Baugebiete, Straßensanierungen, Verbesserung der Nahversorgung, Umwelt und Energie, Naturpark Hirschwald, bürgerfreundliches Rathaus, Vereinsförderung, Feuerwehrkonzept, Stephansturm, Sanierung Klosterhof und demografischen Wandel ein.

Der 43-jährige verheiratete Technische Angestellte Roland Müller führt die Kandidatenliste der BDL für die Ensdorfer Gemeinderatswahl an. Als Motto gab er aus: „Stärken festigen, Schwächen mindern!“ Mit einer ausgewogen Liste wolle man einen Generationenwechsel einleiten. Bürgernähe will die BDL schaffen durch Vorabinformation der Bürger bei wichtigen Entscheidungen wie etwa Ausweisung von Baugebieten. Ferner werde man offener und ehrlicher Ansprechpartner sein. Aus diesem Grund hat die BDL in Thanheim auch seit kurzem einen „Kummerkasten“ im Bushäuschen angebracht. Durch Unterstützung mittelständischer Betriebe einschließlich Kloster wolle man die heimische Wirtschaft unterstützen und ausbauen. Ansiedlungswillige Betriebe will man ebenfalls bestmöglich unterstützen. Müller schlug dazu ein Gewerbegebiet auf dem Gelände der ehemaligen Klostergärtnerei vor und gab ein klares Bekenntnis zur bäuerlichen Landwirtschaft ab und lehnte den geplanten Schweinemastbetrieb in Uschlberg ab.

Infrastruktur erhalten und ausbauen ist ein weiteres BDL-Ziel. Man will das Straßen- und Wegenetz erhalten, gegebenenfalls neue Asphaltdecken aufziehen. Vor allem soll der Verkehr in der Ortsdurchfahrt in Ensdorf durch Geschwindigkeitsbegrenzung und Einbau von Höckern entschärft und damit vor allem für Kinder und Senioren sicherer gemacht werden. „Wir müssen die Chancen der Dorferneuerung nutzen“, so Müller. Ferner forderte er, das schnelle Internet gemeindeweit voranzutreiben. Eine Möglichkeit sieht er Glasfaser-Durchgangsleitung nach Schwandorf. Fördern will die BDL Tourismus und kulturelle Veranstaltungen. Dazu gehören für ihn auch Naturpark Hirschwald und Kloster. Durch die  Sanierung des Klosterhofs, die Schaffung von mehr Übernachtungsmöglichkeiten, Förderung der Gastronomie, Rad- und Wanderwege sollen die Vermarktungschancen erhöht und besser genutzt werden. Verwirklicht werden muss das Feuerwehrkonzept und die Unterstützung der Vereine optimiert werden. Müller sprach sich für die Honorierung von ehrenamtlich Tätigen bei einem „Tag des Ehrenamtes“ aus.

Zum Thema „Demografischen Wandel gestalten“ schlägt die BDL die Ausweisung von günstigem Bauland mit „kleinen erschwinglichen Bauplätzen“ in Thanheim und Ensdorf vor. Für junge Familien solle es einen finanziellen Anreiz mit einem Bauzuschuss geben. „Das Geld kommt ja durch den Einkommensteueranteil der Gemeinde wieder herein. Auch das seniorengerechte Bauen soll gefördert werden. Die BDL will einen Energie- und Umweltausschuss im künftigen Gemeinderat haben. Außerdem sei ein Energiekonzept zu entwickeln. Sie schlägt auch bei neuen Baugebieten eine zentrale Wärme- und Energieversorgung vor. Am Herzen liegt der BDL der Erhalt der Mittelschule und des Kindergartens. Alle sind sich einig: „Der Bau einer Kindertagesstätte am Standort Ensdorf – evtl. gemeinsam mit der Marktgemeinde Rieden –  muss vorangetrieben werden!“

All das kostet aber viel Geld. Um die Projekte verwirklichen zu können ist die Konsolidierung der Gemeindefinanzen dringend notwendig. Dies soll nach Vorstellung der Bürgernahen Demokratischen Liste durch kostenbewusstes Handeln, konsequenten Schuldenabbau, Einsparungen im Eigenbereich und Interkommunale Zusammenarbeit geschehen. Etwa durch gemeindeübergreifende und gegenseitige Nutzung bei Bezug und Anschaffung von Geräten wie Rüttelwalze, Grabenfräse oder eben auch durch gemeinsamen Bau einer Kindertagesstätte. Schließlich müsse man auch an die Folgekosten denken. Abschließend betonte Listenführer Roland Müller: „Die BDL ist überparteilich zum Wohle der Bürger!“

Die Gemeinderatskandidaten stellten sich persönlich vor und SPD-Bürgermeisterkandidat Werner Scharl zeigte sein Programm auf. Die BDL hält keine weitere Wahlversammlung mehr ab und verzichtet auch Plakatierungen. Ein Flyer ist in Bearbeitung.