Jahreshauptversammlung der FFW Ensdorf

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„Nach drei Todesfällen, acht Neuaufnahmen und zwei Austritten zählt der Feuerwehrverein Ensdorf aktuell 346 Mitglieder und drei Ehrenmitglieder“, erklärte Vorsitzender Richard Reiser bei der Jahreshauptversammlung am Samstag im Feuerwehrgerätehaus. Der verstorbenen Mitglieder wurde in einer Schweigeminute gedacht.

Er begrüßte zahlreiche Mitglieder und aktive Feuerwehrler, KBM Kreisjugendwart Hubert Haller, KBR Fredi Weiß, KBI Hubert Blödt, Ehrenkommandant Karl Sperl, Pfarrer Pater Hermann Sturm, Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein. Auch 1. Bürgermeister Markus Dollacker, der aktiver Feuerwehrmann ist, waren anwesend, ebenso die Damengruppe, die Leiter der  Kinderfeuerwehr „Feuerwehrzwerg sowie Vereinskini Hans Richthammer und von der Patenwehr rieden Kommandant Jürgen Reinwald und Vorsitzender Herbert Scharl.

In seinem Rückblick erinnerte der Vorsitzende an vier Vorstandssitzungen, mehrere kleine Besprechungen und die traditionellen Veranstaltungen wie Jakobi-Kirwa, Knackwurstfest und Vereinskini. Teilgenommen hat man am Florianstag in Wolfsfeld, dem 40-jährigen Gründungsfest des Schnupferclub Ensdorf, dem Gemeindefest, dem Eggenbergfest, am Wandertag in Ensdorf und den Festzügen der FFW Kümmersbruck und Mendorferbuch. Zur Fronleichnamsprozession und zum Volkstrauertag wurden Abordnungen gestellt. Beim Helferfest wurden Kameraden für Treue zum Verein geehrt. „Die Freiwillige Feuerwehr Rieden und die FFW Thanheim kamen zu uns zum Patenbitten, für deren 125-jährige Jubiläen die Feuerwehr Ensdorf die Patenschaft übernommen hat. Die Weihnachtsfeier war sehr gut besucht. Gut eingeführt hat sich der Seniorenstammtisch“, berichtete Reiser.

Kassier Michael Dollacker berichtete über die nach den vielen Festen angespannte Finanzlage des Vereins. Die Kassenprüfer Thilo Freiherr von Hanstein und Daniela Ott bescheinigten ihm „hervorragende“ Kassenführung. Die Versammlung entlastete einstimmig die Vorstandschaft. Reiser bedankte sich bei den Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit, den Festdamen, der Vorstandschaft, der Gemeinde und den Sponsoren für die Unterstützung.

Für das Jahr 2014 stehen bereits folgende Termine fest: 9. bis 11.5. 125 Jahre Feuerwehr Pittersberg mit Florianstag am 10.5., 30.5 und 1.6. Gemeindefest Ensdorf, 19.6. Fronleichnamsprozession, 22.6. Knackwurstfest, 19. bis 21.7. Jakobi-Kirchweih Ensdorf, 21.9. Eggenbergfest, 18.10. Vereinskini im Schafkopfen, 8.11. Helferfest mit Ehrungen, 16.11. Volkstrauertag, 23.11. Wandertag Ensdorf, 20.12. Weihnachtsfeier im Gerätehaus. 

Die Jugendfeuerwehr bezeichnete als weithin bekanntes „Aushängeschild“ der Ensdorfer Feuerwehr. Mit dem Feuerwehrmotto „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ beendete Vorsitzender Richard Reiser die gut besuchte Jahreshauptversammlung im Feuerwehrgerätehaus und lud zu einer kleinen Brotzeit ein.

Die Feuerwehr Rieden bedankte sich für die Übernahme der Patenschaft und Vorsitzender Herbert Scharl überreichte zum Dank ein Erinnerungsgeschenk.  

Aktive Feuerwehr

„38 Feuerwehrdienstleistende, darunter elf Damen, hat momentan die Ensdorfer Feuerwehr“, verkündete Kommandant Michael Ott bei der Dienst- und Jahreshauptversammlung im Feuerwehrgerätehaus. „Im Jahr 2013 wurden 71 Übungen mit rund 1250 Übungsstunden absolviert, zusätzlich noch 91 Jugendübungen mit rund 4800 Stunden  plus Kinderfeuerwehr der Feuerwehrzwerge.“

Im vergangenen Jahr wurde die Ensdorfer Wehr zu 43 Einsätzen mit 395 Einsatzstunden gerufen. Zu vier Bränden, zwei Fehlalarmen  sowie 37 Technischen Hilfeleistungen. 2007 waren es 30 Einsätze, 29 in 2008, 30 in 2009, 32 in 2010, 42 in 2011 und 31 Einsätze in 2012. In seinen zwölf Jahren als Kommandant verzeichnete Singer insgesamt 404 Einsätze. Tagesalarmstärke werktags zwischen 8 und 18 Uhr ist nach wie vor nicht gewährleistet. Aber das Problem haben alle Wehren auf dem Land, weil viele Leute auswärts arbeiten“, so der Kommandant.

Als besonders erfreulich bezeichnete er es, dass sich nun auch die Feuerwehren Thanheim und Wolfsbach bei der Technischen Hilfeleistung engagieren und Leistungszeichen THL  und Atemschutz abgelegen. Gerätewart Gerald Wissen ist verantwortlich für die Einsatzbereitschaft der Wehr und leistet „sehr gute Arbeit“. Geräte und Ausrüstungsgegenstände wurden ihrer jährlichen Prüfung unterzogen. Das LF8 musste in mehrwöchiger Arbeit wieder fit gemacht werden.  „Unsere Fahrzeuge sind ‚noch’ einsatzbereit. Das LF 8 weist durch sein Alter (Indienststellung 1983) schon erhebliche Mängel auf und verursacht teuere Reparaturen. Die Gemeinde plant jetzt in den nächsten Jahren ein neues Fahrzeug anzuschaffen“, betonte Kommandant Ott. 

Der Bereich Funk und Beleuchtung wird von OLM Werner Kammerer geleitet. Er wartet und prüft alle Funkgeräte und Meldeempfänger, Beleuchtungs- und andere elektrischen Geräte wie Euroblitzer und Handscheinwerfer und entlastete so spürbar die Arbeit des Gerätewartes.

Kommandant Ott berichtete über monatliche Gruppenführerbesprechungen, über Kommandantentagungen auf Kreis- und Bezirksebene, Truppmann/-führerausbildung, Rauchmelderübergabe, die Wieder funktionierende SMS-Alarmierung sowie über vielfältige Ausbildungen  von Feuerwehrleuten.

Der im April 2012 Kinderfeuerwehr „Feuerwehrzwerge“ gehören  hat und mittlerweile 13 Kinder an. Die Zwerge wurden von ihren Leitern Bianca Hammer, Johanna Dollacker, Andrea Reiser, Matthias Dollacker, Christoph Staufer sowie Michael Dollacker spielerisch, aber auch mit dem nötigen Ernst an die Aufgaben der Feuerwehr herangeführt. Mit Unterstützung der Jugendfeuerwehr wurde auch am Ferienprogramm der Gemeinde teilgenommen.  Ott dankte dem SPD-OV Ensdorf und dem Opel-Club für das Sponsoring  Für T-Shirts „Um das Projekt Feuerwehrzwerge fortzuführen, sind alle Kinder ab 6 Jahren mit ihren Eltern eingeladen“, so der Kommandant.

2012 wurde eine Damengruppe wiedergegründet, der momentan fünf Damen angehören. Nach beendeter Grundausbildung unterstützen sie die Feuerwehr kräftig – vor allem bei der Tagesalarmstärke. Sie legten im vergangen Jahr die Leistungsprüfung „Löschen“ ihre Fähigkeit unter Beweis. Dies bestätigen auch 26 Übungen. In diesem Jahr stehen weitere feuerwehrtechnische Ausbildungen an.

Feuerwehrkameraden der Ensdorfer Feuerwehr leisten auch überörtliche Dienste. So sind Bianca Hauer und Thilo Freiherr von Hanstein in der Brandschutzerziehung im Landkreis tätig Hubert Haller, Gerätewart Gerald Wiesen und Dominik Ernst bei der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL), Atemschutzgerätewart Martin Reiser beim Atemschutzausbildungsteam des Landkreises, Thilo Freiherr von Hanstein zudem als Schiedsrichter und Wertungsrichter bis auf Bundesebene bei der Jugendfeuerwehr. Er hat zudem oberpfalzweit viele Motorsägenkurse abgehalten mit über 4000 Teilnehmern, zudem Rauchwarnmelder-Vorträge.

Atemschutzgerätewart Martin Reiser stellte fest, dass es in der Gemeinde Ensdorf derzeit 15 Atemschutzgeräteträger gibt, neun in Ensdorf, sechs in Wolfsbach. Neun Standortübungen sowie Wiederholungsübungen in Amberg hat es 2013 gegeben. Vier Kameraden besuchten die Hitzegewöhnungsübung, einer absolvierte die Wiederholungsuntersuchung  G26/3, vier (Martin Reiser, Christoph Staufer, Markus Vogl und Philipp Wiesen) bestanden den Atemschutzwettbewerb. Besucht wurden CSA-Lehrgang, und Atemschutz- und Atemschutzgerätewart-Lehrgänge an der Staatlichen Feuerwehrschule in Regensburg. Für 2014 sind viele weitere Lehrgänge geplant. Eine Wärmebildkamera soll angeschafft werden

„Zum Jahresende hatte die Ensdorfer Jugendfeuerwehr 15 Mitglieder, darunter drei Mädchen“, so Jugendwart Wolfgang Reiser, der durch Thilo von Hanstein, Christoph Staufer und Dominik Kaluza in seiner Arbeit unterstützt wird. Für 92 Übungen fielen  397 Stunden an, für  Planung und Vorbereitung weitere 586 Stunden. Durchschnittlich erbrachte jeder Jugendliche 176 Stunden. Als Jugendsprecher wurden Fabian Braun und Jasmin Kotzbauer gewählt. Die Jugendwarte waren auch auch überörtlich bis auf Bayernebene tätig. Vielfältig waren Teilnahmen an Wettbewerben mit guten Erfolgen, Leistungsprüfungen wie „Die Gruppe im Löscheinsatz“ „Bayerische Jugendspange“ und Wissenstest „Notruf – Erste Hilfe“ wurden erfolgreich abgelegt. Auch die gesellschaftlichen Aktivitäten kamen nicht zu kurz.

Kommandant Michael Ott dankte abschließend allen aktiven Feuerwehrleuten für ihre Leistung und ihren Einsatz sowie Firmen, Bürgermeister und Gemeinderat, Gemeindeverwaltung und Mitarbeitern des Bauhofes sowie dem Feuerwehrverein und den Feuerwehr-Führungskräften des Landkreises für ihre Unterstützung und gab Termine und Planungen für dieses Jahr bekannt.

Befördert zum Feuerwehrmann wurde Maximilian Wein, zu Feuerwehrfrauen Annemarie Dollacker, Monika Hofmann, Marion Kellner, Beate Staufer und Martha Wein, zu Oberfeuerwehrmänner Bürgermeister Markus Dollacker, Christoph Staufer und Georg Wein, zum Hauptfeuerwehrmann stellvertretender Kommandant Manuel Wondrak und zum Löschmeister Martin Reiser.

„Dienstherr“ Bürgermeister Markus Dollacker lobte die großartige Leistung der Ensdorfer Jugendfeuerwehr. Er dankte den Feuerwehrmitgliedern und der Vorstandschaft des Feuerwehrvereins für die Unterstützung der aktiven Wehr, den Aktiven für ihre Übungs- und Einsatzbereitschaft. „Feuerwehrdienst ist nicht alltäglich“ betonte er. „Die Feuerwehr gewährt Sicherheit. Dafür herzlichen Dank im Namen aller Bürger.“ Dann ging er auf das Feuerwehrkonzept Ensdorf ein. „Zwar ist die ehrwürdige alte Dame LF8 schon sehr betagt, müsse aber noch bis 2017 Dienst tun bis sie voraussichtlich 2017 durch ein LF 20/16 ersetzt werden kann“, erklärte der Bürgermeister und betonte, dass während seiner Dienstzeit die Ausgaben für die gemeindlichen Feuerwehren fast verdoppelt worden ist. Herzlichen Dank sagte er für das Engagement der Feuerwehr im Dienst an und für die Nächsten.

KBR Fredi Weiß war „beeindruckt“ von den Aktivitäten der Ensdorfer Wehr bei Ausbildung und Einsätzen und hob die gute Arbeit des Feuerwehrvereins heraus, lobte die Jugendfeuerwehr und die überörtliche Arbeit Ensdorfer Feuerwehrkameraden. „Es ist wahnsinnig viel bei euch passiert und eure Kameradschaft spürt man. Unheimlich viele sorgen dafür, dass das Schiff FFW Ensdorf  in den richtigen Gewässern schwimmt.“  Die Ensdorfer Jugendfeuerwehr bezeichnete er als „Aushängeschild im Landkreis“ und die Kinderfeuerwehr „Feuerwehrzwerge“ als „Ausblick in eine gute Zukunft“. Pfarrer Pater Hermann Sturm sagte ein „herzliches Vergelt’s Gott“, betonte das soziale Engagement der Feuerwehr, lobte besonders die Gemeinschaft und Kameradschaft der Jugendfeuerwehr und wünschte für heuer „möglichst wenig Einsätze und davon gesunde Rückkehr“.