Traditionelle Bartholomäus-Kirchweih

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Nach rund 50 Jahren gibt es seit nunmehr weit sechs Jahren in Thanheim endlich wieder eine „echte weltliche Kirwa mit Kirwapaaren“.

Dafür gesorgt hat das Oberkirwapaar des vergangenen Jahres, Tanja Kaiser und Johannes Bösl,  unterstützt von weiteren elf feschen Kirwamoidln und strammen Kirwaburschen sowie der Freiwilligen Feuerwehr.

So banden die elf Kirwmoidl drei große Kränze, die sie dann, zusammen mit dem Gipfel des großen Kirwabaumes, mit weißblauen Bändern schmückten. Den unteren Kranz zieren auf weißen Herzen die Namen der elf Kirwapaare. Die 29 Meter große Fichte hatte Christian Dürrt gestiftet. Dann wurde der Baum von Stefan Rothut, Wolfgang Reichert und einigen Kirwaburschen fachmännisch teils geschält und geringelt, wurde „2013 Thanheim“ und Rauten eingeschnitzt.

Der mächtige Baum wurde am Samstag bei Sonnenschein mit dem Traktor zum Dorfweiher gezogen. Sodann stellten 36 kräftige Männer mit ihren 72 muskulösen Armen und sechs Gaoßn in gut einer Stunde  den 29 Meter langen Baum in die Senkrechte – rein nur mit Muskelkraft, ohne Seilsicherung und vor allem ohne Bagger wie etwa in Rieden. Heuer kamen die Burschen kaum ins Schwitzen, herrschten doch nur „gelinde Sommertemperaturen!

Alle  hörten – mehr oder  weniger genau - auf die Regie von Baummeister Jürgen Hofmeister.  „Manna, san ma’s? Oder woltt’s nu ratschn oder Brotzeit macha? “ fragte er. „Niat? Naja, dann pack’ ma’s wieder! Und – Hau-Ruck!“ kommandierte Jürgen. „Passt scho’“, meinte er dann. „Des wor a guata Schub!“ Endlich war der Baum in die Senkrechte gebracht und ins zwei Meter tiefe Kirwabaumloch geflutscht. Mit Rundhölzern wurde er sodann mit kräftigen Schlägen verkeilt – sicherheitshalber!

Erst nach der Arbeit  schenkten die netten Kirwamoidl endlich die ersten Maßen des heiß begehrten Kirwabieres an die durstigen Männer aus, die noch das Tanzpodium aufstellen mussten.

Abends hatte die Freiwillige Feuerwehr alle Helfer ihres 125-jährigen Gründungsjubiläums zu einem Essen eingeladen. Gestern gab es um9.30 Uhr einen feierlichen Kirchweihgottesdienst mit anschließendem Frühschoppen und bayerischen Schmankerln zum Mittagessen. Nachmittags  tanzten die elf Thanheimer Kirwapaare den Baum aus, kürten das neue Oberkirwapaar und nahmen mit Gstanzln Ereignisse des Gemeindelebens und des unteren Vilstales des vergangenen Jahres zur Musik des Trios „DU, ER und I“ aufs Korn. Das Trio  spielte auch abends zünftig auf, sorgte für Stimmung. Darüber berichtet die „Mittelbayerische Zeitung“ ausführlich in Wort und Bild in ihrer morgigen Ausgabe.

Heute spielt zum Kirwaausklang die bekannte Kirwaband „Gipfelgaudi“ abends urige Musi, sorgt für Stimmung und Tanzmusik, Der Baum wird gegen 22 Uhr verlost.