Baby-Begrüßungsgeld und Rauchmelder übergeben

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

„Die Kinder sind uns viel wert. Zu ihrer Sicherheit und zu ihrem Schutz schenkt die Gemeinde ihnen und den Eltern Rauchmelder“, begrüßte Bürgermeister Markus Dollacker die im Jahr 2012 in der Gemeinde geborenen 15 Kinder und deren Eltern im Feuerwehrgerätehaus. Als „Zugabe“ bekam noch jedes Kind ein Lätzchen mit dem Gemeindewappen und die Eltern 125 Euro als „Baby-Begrüßungsgeld“.

„Unsere Vision ist: In jeder Wohnung und jedem Haus mindestens ein Rauchmelder, denn sie steigern die Sicherheit in privatem Wohnbereich“, erklärte Ensdorfs neuer Feuerwehrkommandant Michael Ott. In Deutschland ereignen sich jährlich rund 200000 Brände mit 385 Brandtoten, darunter etwa 200 Kinder, und rund 6000 Verletzten mit Langzeitschäden und rund eine Milliarde Euro an Sachschäden. Während sich „nur“ 35 Prozent der Brände nachts ausbrechen, verursachen sie 70 Prozent der Brandtoten und 65 Prozent der Brandschäden. „Die schlimmsten Brände im Wohnbereich ereignen sich also nachts“, so der Kommandant. Die meisten Brandtoten sterben nicht durch Feuer, sondern durch Rauch, der schon nach zwei Minuten tödlich sein kann. Deshalb sind Rauchmelder so wichtig.“ Dies habe sich aktuell gezeigt, als in den letzten Tagen eine Mutter mit sieben Kindern umkam. Wären Rauchmelder installiert gewesen, hätte dies vielleicht verhindert werden können.

Brandrauch wirkt einschläfernd, behindert die Atmung, ist giftig und teilweise ätzend. Er ist heiß, behindert und nimmt die Sicht, führt zu Orientierungslosigkeit, Angst und Panik. Zudem kommt er lautlos. Rauchmelder sind am besten geeignet, Familien schon bei der Entstehung von Bränden durch einen lauten Dauerton zu alarmieren. Rauchmelder kosten nicht viel. Sie sind schon ab ca. sechs Euro in Baumärkten zu haben. Dabei sollte man auf das VdS-Prüfsiegel achten. Sie lassen sich problemlos in der Raummitte an der Decke montieren. Anschließend zeigte Kommandant Ott die Wirkungsweise und die effektivste Anbringung von Rauchmeldern sowie in Filmen Brandentstehung und – entwicklung auf.

In Bayern sind Rauschmelder seit 1. Januar zwar nicht Pflicht für alle Neubauten und Umbauten. Für ältere Gebäude nicht wie in anderen Ländern und Bundesländern auch, sondern erst ab dem Jahr 2018. „Wir wollen dazu anregen, die Sicherheit der Wohnungen zu erhöhen und verschenken mit Rauchmeldern Sicherheit“, erklärte der Ensdorfer Feuerwehrkommandant auch im Namen seiner Kollegen Hans Westiner, Christian Holler und Günter Schindler aus Thanheim und Wolfsbach. Mit der Überreichung wolle man zur Verbreitung von Rauchmeldern beitragen und auch Freunde und Bekannte zur Installation anregen. „Schließlich brechen die meisten Brände im privaten Bereich nachts aus, wenn die Familien schlafen und zu spät den Brand bemerken. Mehrere Rauchmelder in Wohnungen und Häusern erhöhen die Chance, rechtzeitig zu entkommen. Ganz wichtig sind sie im Flur als ‚Schaltzelle’, in allen Schlafzimmern und in Räumen, in denen elektrische Geräte stehen.  Rauchmelder sind eine wichtige Sache zum Überleben.“

Die drei gemeindlichen Feuerwehren Ensdorf, Thanheim und Wolfsbach beraten Eltern gerne kostenlos über Brandschutz in Wohnungen und Eigenheimen, deren Vision es ist, dass in jeder Wohnung und in jedem Haus Rauchmelder installiert sind, möglichst mehrere.

Anschließend überreichten die Feuerwehrkommandanten die Rauchmelder. Mütter oder Väter konnten ein wahlweise blaues oder gelbes Lätzchen mit dem Gemeindewappen in Empfang nehmen. Bürgermeister Markus Dollacker legte als „Zugabe“ noch das Baby-Begrüßungsgeld der Gemeinde in Höhe von 125 Euro drauf.