Großer Preisschafkopf des Opel-Club

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Zum 22. Mal fand im Wittelsbachersaal der große Preisschafkopf des Opel-Club Ensdorf statt. Dort waren auch die 70 Preise aufgebaut. Diesmal siegte wieder kein Einheimischer. Den 1. Preis in Höhe von 1000 Euro räumte mit 119 Punkten Peter Steinbrecher aus Lauf ab. Ganz knapp dahinter lag Klaus Gebhardt aus Kastl mit 118 Punkten. Er heimste immerhin 500 Euro ab. 250 Euro gingen an Michael Viehauser aus Ursensollen mit 108 Punkten. Dass auch die Damenwelt hervorragend Schafkopfen kann bewies wiederum Tanja Sperl aus Ransbach mit 104 Punkten und dem 6. Platz.

Aus dem gesamten Landkreis Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg, aus der ganzen Oberpfalz und dem Frankenland waren Schafkopffreunde an die Vils gekommen: Bis weit hinter Bamberg und dem Bayerischen Wald. Es winkten ja auch ansehnliche Prämien für die besten Kartler: 1000, 500 und 250 Euro in bar, dazu 67 weitere schöne und wertvolle Sachpreise. Aus der heimischen Gemeinde Ensdorf allerdings beteiligten sich nur 14 Kartler an dem großen Preisschafkopf im Ort!

124 (= 31 Tische) Kartler spielten im ersten Durchgang um Sieg, Punkte und Augen bei Spiel, Solo und Du; im zweiten waren es gar 128 (32 Tische). Die günstige Witterung ohne Schnee und Eis trug sicher zum guten Besuch bei“, konstatierte der Vizepräsident des Opel-Clubs, Josef Sperl, der seinen „Chef“ Otto Falter vertrat, der sich auf Kur befindet. „Vor allem freut es mich, dass viele junge Kartler gekommen sind und viele Frauen. Fast 90 Prozent unserer Schafkopfer sind mittlerweile ‚Stammgäste’.  der Gemeinde Ensdorf.

Aber weit gefehlt, wer da denkt, da kämen nur „Waldler“ und „hoglbouchane Mannsbilder“! Auch viele „jüngere Semester“ beteiligten sich am „harten Wettkampf“. Dass das urbayerische Schafkopfspiel keine reine Männerdomäne ist, bewies eine Reihe hübscher Damen, die ebenso dem „Schafkopf“ frönen – oder wie es früher oft hieß: „Dem Teifl sei’m Gebetbüchl“. Und die junge Tanja Sperl aus Ransbach zeigte mit ihrem 6. Platz den meisten  „Herren der Schöpfung“ und „alten Kartenhasen“, wo „der „Bartl den Most holt“.

Schafkopfen macht auch durstig und hungrig. Manche „stärkten“ sich beim fast fünfstündigen „Schafkopf-Marathon“ mit Mineralwasser oder Spezi, andere setzten mehr auf die kräftigende Wirkung des Gerstensaftes, wieder andere auf die zusätzliche Stärkung durch Wurstsemmeln oder Schmalzbrote. Dem Opel-Club war es recht: „Des is a a Geld für die Vereinskassa!“, so Schatzmeister Werner Scharl.

Gegen Mitternacht war es endlich so weit: Während die einen mit Spannung dem Endergebnis entgegen fieberten, ob es zu einem Preis, und wenn ja, zu welchem, reicht, frönten die anderen weiter ihrer Schafkopfleidenschaft, „klopften“ und „droschen“ weiter. Es stand das Endergebnis des Mammutturniers aller Schafkopffreunde in fast ganz Ostbayern fest:

Den ersten Platz und damit 1000 Euro in bar holte sich mit 119 Punkten Peter Steinbrecher aus Lauf. 500 Euro gingen an Klaus Gebhardt aus Kastl mit 118 Punkten. „Verflixt! Oa  Punkt bloß hot ma g’falt!“, meinte er, zeigte sich aber als fairer Zweiter und Gewinner von „nur“ 500 Euro. Etwas abgeschlagen schon mit 108 Punkten landete Michael Viehhauser aus Ursensollen auf dem 3. Platz. Immerhin konnte er noch 250 Euro mit nachhause nehmen. Die Ehre der heimischen Schafkopfer rettete Heribert Segerer aus Thanheim, der mit 98 noch zwischen Platz 14 und 18 „rittern“ durfte. Auf Platz 78 landete Markus Schwendner, ebenfalls aus Thanheim. Bester Ensdorfer war Wolfgang Kotzbauer mit 78 Punkten auf Rang 92.