Thanheimer Kirwa – saumäßig guat drauf!

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Nach rund 50 Jahren gibt es seit nunmehr fünf Jahren in Thanheim endlich wieder eine „echte weltliche Kirwa mit Kirwapaaren“. Als Motto haben die Kirwaleit auf ihre T-Shirts gedruckt: „Thanheimer Kirwa – saumäßig guat drauf!“

Dafür gesorgt hat das Oberkirwapaar des vergangenen Jahres Andrea Fruth  und Michael Reindl, unterstützt von weiteren elf feschen Kirwamoidln und strammen Kirwaburschen sowie der Freiwilligen Feuerwehr.

So banden die elf Kirwmoidl drei große Kränze, die sie dann, zusammen mit dem Gipfel des großen Kirwabaumes, mit weißblauen Bändern schmückten. Die 29 Meter große Fichte hatte Peter Schart gestiftet. Dann wurde der Baum von Stefan Rothut fachmännisch teils geschält und geringelt, wurde „Thanheim 2012“ eingeschmitzt.

Der mächtige Baum wurde am Samstag bei Sonnenschein mit dem Traktor zum Dorfweiher gezogen. Sodann stellten 40 kräftige Männer mit ihren 80 muskulösen Armen und sechs Gaoßn in Anwesenheit des Ensdorfer Bürgermeisters Markus Dollacker in knapp zwei Stunden den 29 Meter langen Baum in die Senkrechte – rein nur mit Muskelkraft, ohne Seilsicherung und vor allem ohne Autokran wie in Rieden, der dort trotz „Baumbruch“ die Arbeit machte. Heuer kamen die Burschen zwar ins Schwitzen, doch die subtropischen Temperaturen der letzten Tage von  über 30 Grad waren Gott sei Dank vorbei..

Alle  hörten – mehr oder  weniger genau - auf die Regie von Baummeister Jürgen Hofmeister.  „Manna, san ma’s? Oder woltt’s nu ratschn oder Brotzeit macha? “ fragte er. „Niat? Naja, dann pack’ ma’s wieder! Und – Hau-Ruck!“ kommandierte Jürgen. „Passt scho’“, meinte er dann. „Des wor a guata Schub!“ Endlich war der Baum in die Senkrechte gebracht und ins zwei Meter tiefe Kirwabaumloch geflutscht. Mit Rundhölzern wurde er sodann mit kräftigen Schlägen verkeilt – sicherheitshalber!

Erst nach der Arbeit  schenkten die netten Kirwamoidl endlich die ersten Maßen des heiß begehrten Kirwabieres an die durstigen Männer aus, die noch das Tanzpodium aufstellen mussten.

Gestern tanzten die elf Thanheimer Kirwapaare den Baum aus, kürten das neue Oberkirwapaar und nahmen mit Gstanzln Ereignisse des Gemeindelebens und des unteren Vilstales des vergangenen Jahres zur Musik des Trios „DU, ER und I“ aufs Korn. Das Trio  spielte auch abends zünftig auf, sorgte für Stimmung. Darüber berichtet die „Mittelbayerische Zeitung“ ausführlich in Wort und Bild in ihrer morgigen Ausgabe.

Heute treibt ab Mittag der Kirwabär in Thanheim sein Unwesen. Zum Kirwaausklang spielt abends ab 19 Uhr „Rundumadum“ urige Kirwamusi, sorgt für Stimmung und Tanzmusik, Der Baum wird gegen 22 Uhr verlost.