Bunter Pfarrfamiliennachmittag

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Beim bunten Pfarrfamiliennachmittag füllten viele Besucher den Theatersaal des Klosters bis auf den letzten Platz. Michael Dollacker, Sprecher des Pfarrgemeinderates, führte humorvoll durch das Programm des kurzweiligen Nachmittags. Pfarrer Pater Hermann Sturm begrüßte Bürgermeister Markus Dollacker und seine salesianischen Mitbrüder.

Die Blaskapelle Ensdorf unter Leitung von Hubert Haller eröffnete mit schmissiger Blasmusik den bunten Reigen. Die Ensdorfer Ministranten zeigten in zwei Sketchen welche Auswirkungen „Fernsehsucht“ haben kann und was nach einem Unfall zwischen einem Motorradfahrer und einem Auto passieren könnte. Ein Glanzpunkt war der Auftritt des Katholischen Frauenbundes. Nach dem humorigen Stück von Beate Schneiderwind zeigten Petra Frind und Maria Kohl, wie „Frauen die Kirche retten“. Da hatten sie die Lacher natürlich auf ihrer Seite. Männergesangverein Ensdorf und Sängerbund 1880 Amberg sangen unter Leitung von Gerhard Tschaffon „Schwinge dich auf mein Lied“, „In einem kühlen Grunde“ sowie „Der Bajazzo“, womit sie auch gleichzeitig um Mitglieder warben.

In der Pause stärkten sich die Besucher bei Getränken und diversen Broten.

Pfarrer Pater Hermann Sturm stellte „Was macht eine Kirche ‚lebendigen Gemeinde’?“ in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Er betonte, dass eine lebendige Gemeinde apostolisch sei, stellte fest, dass wir eine alte, überalterte Kirche werden  und dass eine lebendige Gemeinde  offen ist. Jeder solle sich mit seinen Gaben und Fähigkeiten einbringen.

Kirchenpfleger Johann Fink berichtete über die Maßnahmen, die für die Innenrenovierung der barocken Pfarrkirche St. Jakobus, deren 300-jähriges Bestehen 2017 gefeiert wird, schon geschehen ist. Verbindungen zu Diözesanbaumeister und Denkmalamt wurden bereits aufgenommen, der gesamte Kirchenkomplex ist neu vermessen, eine umfassende Quellenforschung wird demnächst abgeschlossen. Für die Maßnahmen wurde Architektin Carola Setz engagiert. „Noch heuer wird der Kostenrahmen ermittelt. Das geht in die Millionen und die Renovierung dauert mehrere Jahre, soll aber bis zum Jubiläum abgeschlossen sein.“ Man werde behutsam vorgehen und alle Fördertöpfe anzapfen, versprach er. Außerdem berichtete er über Baumaßnahmen am Kindergarten und auf dem Eggenberg. Der alte Friedhof in Ensdorf soll zu einer würdigen Ruhezone umgestaltet werden.

Der Pfarrgemeinderat zeigte heuer einen „Jahresrückblick in Bildern“. Die Wolfsbacher Ministranten zeigten einen Sketch über „Rundfunksendungen mit Störungen“. Der Obst- und Gartenbauverein hatte einen nicht leichten „Bibelquiz“ vorbereitet. Die Sieger mussten ausgeloste werden und erhielten entsprechend Blumen, Sträucher, Gartengerät. Der „Sonderpreis“ ging an Pfarrer Pater Hermann Sturm: der Gartenbauverein spendet einen Strauch oder Baum für die neuen Außenanlagen des Kindergartens.  

Das gemeinsam gesungene Lied „Kein schöner Land“ beendete den gelungenen bunten und informativen Nachmittag der Pfarrfamilie.

Pfarrer Pater Hermann Sturm berichtete, dass in der Gesamtpfarrei Ensdorf zurzeit rund 1900 Katholiken leben. Allerdings schreite die „Entkirchlichung“ voran. Heuer gehen nur mehr elf Kinder zum ersten Mal zur Kommunion, 26 erhalten das Sakrament der Firmung. Im Kindergarten St. Jakob gibt es drei Gruppen, eine davon für Kinder ab zweieinhalb Jahren, ab Herbst sogar ab zwei Jahren. Noch einige Zahlen aus dem Jahr 2011: 17 Taufen, 30 Erstkommunikanten, 18 Firmlinge, 7 Trauungen, 25 Todesfälle.

Die Gestaltung des Kirchenvorhofes verzögert sich. Der alte Friedhof soll umgestaltet werden in eine Art Parkanlage. Angedacht ist auch die Innenrenovierung der Pfarrkirche St. Jakobus bis zum 300-jährigen Jubiläum 2017. Die letzte Renovierung des Innenraums fand 1963 statt. Erste Gespräche mit Diözesanverwaltung und Amt für Denkmalpflege fanden bereits statt. - „Dafür müssen wir fest sparen und betteln, denn ich weiß nicht ob dafür eine Million Euro reichen werden“, kündigte Pater Sturm an.