Mittelschule Ensdorf strukturiert die vertiefte berufliche Orientierung neu

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung, Schule

Die Amberger Wirtschaftsjunioren setzen ihr Versprechen in die Tat um und führen ein professionelles Bewerbertraining an der Mittelschule durch.

Nach Vorgesprächen im Sommer, im Rahmen der Amberger Bildungsmesse, und einer schulhausinternen Lehrerfortbildung zu Schuljahresbeginn war schnell klar gewesen: Die Unterstützungsangebote  der Amberger Wirtschaftsjunioren und das Konzept einer vertieften beruflichen Orientierung der Mittelschule Ensdorf passen gut zusammen.

Nachdem noch vor den Herbstferien „Ausbildungsmatcher“ Stefan Negele von der IHK Niederbayern/ Oberpfalz bei den Schülerinnen und Schülern der Abschlussklasse zu Gast war und die wesentlichen Eckpunkte für das „Funktionieren“ der eigenen Bewerbung um einen Ausbildungsplatz ins Gedächtnis gerufen und mit vielen Praxisbeispielen untermauert hatte, hieß es nun Farbe bekennen. Auf Geheiß der Wirtschaftsjunioren hatten die künftigen Absolventen bis vor Allerheiligen eine komplette Bewerbung erstellt und an das Beraterteam überstellt. Am vergangenen Mittwoch nun hieß es, im Bewerbungsgespräch seinen „Mann“ bzw. die „Frau“ zu stehen. Nach einem auf den Nachmittag verlegten anstrengenden Schultag galt es, sich noch einmal voll zu konzentrieren und im Gespräch vor immer zwei Personalverantwortlichen zu zeigen, warum man der oder die beste Wahl für die freie Ausbildungsstelle ist.

Dass dies nicht so einfach sein würde, hatten die „Bewerber“ von vornherein geahnt: Schließlich hatten sie auch schon in der 8. Jahrgangsstufe einige vorbereitende Maßnahmen durchlaufen. Dass es aber für jeden Einzelnen von ihnen so intensiv und individuell abgestimmt sein würde, hätte sich wohl keiner vorgestellt. Dies war sicher die Leistung der Wirtschaftsjunioren, organisiert und koordiniert von Frau Susanne Wagemann, Textwerk Amberg, und Herrn Markus Staufer, Staufer Bau Rieden. Sie hatten es federführend in die Hand genommen, die schriftlichen Unterlagen detailliert auswerten zu lassen und eine große Zahl an Personalentscheidern zum Trainingstermin in die Mittelschule Ensdorf zu bringen: Nicht weniger als zehn! Vertreter der Wirtschaftsjunioren nahmen sich der Ensdorfer Abschlussklasse gemeinsam an und boten so ein sehr breites, fachlich fundiertes und individuell passgenaues Feedback für jeden einzelnen Teilnehmer. Dementsprechend positiv war auch die Reaktion auf Seiten der Schülerinnen und Schüler – wie die Schülerzitate beweisen-
„Besonders gefreut hat mich natürlich die Aussage der Wirtschaftsjunioren, dass sich unsere Schüler zu einem großen Teil wirklich gut geschlagen haben“, so Klassleiter Josef Neiß nach der Abschlussbesprechung mit den Beratern. „Man muss ja auch sehen, dass wir die Teilnahme nicht ins Belieben unserer Schüler gestellt und ihnen die Entscheidung sozusagen abgenommen haben, sich dieser aufwändigen Prozedur zu unterziehen. Andererseits hätte wohl keiner diese einmalige Chance ungenutzt vorüberziehen lassen.“ Ähnlich positiv äußerten sich auch die Wirtschaftsjunioren selbst: „Die Ergebnisse sind in jeder Hinsicht vergleichbar mit denen anderer weiterführender Schularten,“ so das Gesamturteil von Susanne Wagemann gegenüber Schulleiter Siegfried Seeliger. Der konnte sich nur nochmals herzlichst für das Engagement und die äußerst angenehme Art der Durchführung im Namen der Abschlusschülerinnen und –schüler bedanken und seiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass diese Maßnahme seine Fortsetzung finden wird.

Die teilnehmenden Wirtschaftsjunioren

Susanne Wagemann, Textwerk Amberg; Markus Staufer, Staufer Bau Rieden; Harald Herrle, Landkreis Amberg- Sulzbach; Yvonne Klötzke, PAMEC PAP GmbH; Jana Michel, Rechtsanwältin; Josef Metz, Metz – Automotive; Gerhard Ott, Siemens; Henriette Regula, ABACUS Steuerberatungsgesellschaft; Manuel Stahl, Vorsorgegutachten Stahl; Thomas Binder, Grobi- Digital

Schülerstimmen

„Ich fand es gut, dass sich diese Leute so viel Zeit für uns genommen haben.“

„Es war toll, dass wir so viel aus der Praxis mitbekommen haben.“

„Es war eine echt gute Übung für das Bewerbungsgespräch – es gab echt gute Tipps!“

„Super war, dass es so echt wirkte ….. aber am Ende wusste ich dann nicht mehr, was ich sagen sollte.“

„Es war gut, dass sie einem gesagt haben, was man in Zukunft besser machen kann.“

„Mir hat das Training was gebracht – viele Tipps und Infos und man ist vielleicht beim richtigen Vorstellungsgespräch nicht mehr ganz so nervös und weiß dann, wohin mit den Händen!“

„Es war sehr lehrreich, … aber ich werde auch ein bisschen selbstbewusster auftreten, weil ich jetzt ja weiß, wie´s läuft …“