Das ZEN hat ein eigenes Elektroauto

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Schon einen Monat nach Beschluss des Vorstandes des ZEN-Fördervereins verfügt das Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit über ein eigenes Elektro-Auto. Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein segnete es im Beisein des Vorstandes, der Sponsoren und Landrat Richard Reisinger.

Unmittelbar nach dem Vorstandsbeschluss nahm ZEN-Geschäftsführer Gerhard Kopf Kontakt mit regionalen Autohäusern auf. Allerdings hätte hier die Frist bis zur Auslieferung drei bis neun Monate gedauert. Anschließend mit dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Amberg-Sulzbach, Dieter Meier mit dem Ergebnis: „Nachdem die Sparkasse der Förderer von regenerativen Energien ist und wir dem Thema Elektroauto eine hohe Bedeutung beimessen, würde die Energiesparkasse Amberg-Sulzbach das Fahrzeug gerne finanzieren und bezuschussen.“ Damit war das Projekt E-Auto am Laufen. Bald darauf hatte Gerhard Kopf Erfolg bei einem Autohändler in Niederbayern, der ein Elektro-Auto verfügbar hatte. Umgehend erfolgten Bestellung und Auslieferung, Auftrag an das Grafikbüro Brandl in Amberg für die Werbe-Beklebung und Unterzeichnung des Leasing-Vertrages bei der Sparkasse.

Klosterdirektor Pater Christian Liebenstein segnete das E-Mobil. „Bei aller Aufmerksamkeit und Vorsicht im Straßenverkehr brauchen wir einen Engel, der uns begleitet und Gott, der uns behütet. Um den Schutz Gottes für die Stromsparhelfer und für alle, die mit ihm fahren.“ So wurde dafür gebetet, dass alle, die mit diesem Auto fahren, vor Schaden bewahrt werden und alle Verkehrsteilnehmer ihre Verantwortung füreinander erkennen; die Stromsparhelfer auf ihren Wegen begleitet und ihnen Freude an ihrer Arbeit geschenkt wird; dass allen Menschen, die sie besuchen, Mut gemacht wird, mit kleinen Schritten ihre Situation zu verbessern, dass die Menschen in prekären Situationen vor Resignation und Verzweiflung bewahrt und uns allen geholfen werde für einen gerechten sozialen Ausgleich zu sorgen; dass uns offene Augen für den Reichtum der Gaben der Schöpfung Gottes, die uns für alle Menschen dieser und späterer Generationen gegeben sind, und wir verantwortungsvoll damit umgehen.“ Pater Liebenstein weiter: „Segne dieses Auto und alle, die es benutzen. Segne auch die Arbeit der Stromsparhelfer. Hilf, dass sie auf Offenheit und Bereitschaft der Menschen treffen, die sie besuchen, so dass ihre Arbeit Früchte trägt. Hilf, dass ihre Arbeit Menschen in prekären Situationen unterstützt und sie für die Kostbarkeit der Gaben Deiner Schöpfung sensibilisiert.“ 

„Weniger, besser, anders ist unser Motto“, erklärte Karl Müller, Vorsitzender des ZEN-Fördervereins und freute sich, dass mittlerweile auch die deutschen Autobauer endlich aufwachen. Ekkehard Brühschwein lobte: „Wir verzichten jetzt auf die höllische Energie und nutzen die himmlische Energie.“ Das E-Auto bezeichnete Landrat Richard Reisinger als „Baustein und weiteren kleinen Schritt in die richtige Richtung“ und wünschte „allseits gute und unfallfreie Fahrt“ bevor er selbst das neue Auto testete.

Ab sofort steht das E-Mobil den Stromsparhelfern für ihre externen Einsätze zur Verfügung. Des Weiteren wird das Fahrzeug zu externen Terminen der ZEN-Geschäftsstelle und der Vorstandschaft sowie zur Präsentation bei Ausstellungen und Messen genutzt.

Das Mitsubishi E-Auto i-MIEV bringt eine Leistung bis zu 67 kW, hat eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h, einen Energieverbrauch von 135 Wh/km, eine Reichweite von 150 km mit einer „Ladung“. Die Fahrtkosten belaufen sich auf 2,50 Euro bis 3,50 Euro pro 100 km. Das neue E-Auto verfügt über 6 Airbags, ABS, EBD, RISE Sicherheitskarosserie, Leichtmetallfelgen, Nebelscheinwerfer, Energiestand-Anzeige, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, elektrische Fensterheber und Außenspiegel, elektrische Servolenkung, Energie-Rückgewinnung, Lichtsensor, Klimaanlage und kostet inklusive Überführung 34990 Euro.

Stromspar-Checks im ZEN

Stromspar-Checks gibt es nun auch im Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN). Die ZEN-Stromsparhelfer kommen zur Beratung in einkommensschwache Haushalte.

Die Initiative, ursprünglich vom Bundesverband der Energie- und Klimaschutzzentren Deutschlands und vom Deutschen Caritasverband ausgehend, ist nun auch beim Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN) in Ensdorf angesiedelt. So genannte Stromsparhelfer beraten kostenlos Familien, die auf Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld angewiesen sind. „Die Bezieher von Arbeitslosengeld II oder Grundsicherung müssen die Stromkosten aus dem Regelsatz bestreiten. Deshalb sind Einsparpotenziale - im Durchschnitt 13 Prozent der Stromkosten - bares Geld wert. Derzeit sind das etwa 90 Euro pro Jahr. Zusätzlich sparen die Haushalte durch ein kostenloses Starterpaket im Wert von bis zu 70 Euro“, so ZEN-Geschäftsführer Gerhard Kopf bei einer Pressekonferenz. Dabei wird auch ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet: Durch Strom- sowie Wasserverbrauchsverringerung in den Haushalten kann dies erreicht werden. „Dies kann und soll uns Ansporn und Motivation sein, Haushalten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und diesen sowie der Umwelt einen ökologischen und ökonomischen Nutzen mit Nachhaltigkeit zu verschaffen“, so Kopf.

Hintergrund des Projektes Stromspar-Check sind die stark gestiegenen Energiekosten, die immer häufiger dazu führen, dass einkommensschwache Haushalte ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können und in noch größere finanzielle Bedrängnis geraten. Die deutschlandweit mehr als acht Millionen Empfänger von staatlichen Transferleistungen verfügen nur über begrenzte Mittel für Investitionen in Energieeffizienztechnik. Auch das Wissen um den sparsamen Einsatz von Energie und Wasser ist nicht immer gegeben. Hier setzt die Aktion Stromspar-Check an. Ziele des Projektes sind: Kostenentlastungen für einkommensschwache Haushalte, Kostenentlastung für Kommunen durch Einsparung von Wasser- und Heizkosten, Reduzierung von CO2-Emissionen, Verbreitung der Nutzung bewährter Energie- und Wasserspartechniken, sichtbarer Beitrag armer Menschen zu Klimaschutzzielen der Bundesregierung sowie der Bewahrung der Schöpfung, Sensibilisierung einkommensschwacher Haushalte für Klimaschutz und Energieeinsparung.

Der Stromspar-Check für einkommensschwache Haushalte besteht aus zwei Hausbesuchen: einer Verbrauchsanalyse und einer Verbrauchsempfehlung. Beim ersten erfassen die beiden eigens ausgebildeten Stromsparhelfer Gerhard Gronimus und Valentyn Marchuk den Ist-Zustand sämtlicher Stromquellen, auch der Warmwasserbereitung durch elektrische Boiler oder Durchlauferhitzer. Ein „Energiesparfahrplan“ wird erstellt. Beim zweiten werden kostenlos notwendige Soforthilfen wie Energiesparlampen, schaltbare Steckdosenleisten, Zeitschaltuhren, Wassersparduschköpfe usw. installiert, individuelle Stromsparanregungen und Tipps zur Einsparung von Strom, Wasser und Heizenergie gegeben. Die erzielbaren Einsparungen werden anhand eines Berichtes erläutert. Interessierte melden sich bei den ZEN-Stromsparhelfern unter Tel. (0 96 24) 90 36 48, E-Mail: stromsparcheck (at) zen-ensdorf (dot) de

„Hartz-IV-Bezieher sparen durch Stromspar-Check in mehr als 50000 Haushalten mittlerweile jährlich 4 Millionen Euro Stromkosten und 14000 Tonnen CO2 ein. Die Energie- und Wasserkosten werden je Check um durchschnittlich 126 Euro oder 13 Prozent gesenkt. Langfristig werden mit jedem Check mehr als zwei Tonnen Kohlendioxid eingespart. Im Landkreis und der Stadt Amberg konnten in den letzten beiden Jahren bereits über 200 Haushalte von dem Angebot Stromspar-Check profitieren“, betont Barbara Kalker, Regionalkoordinatorin, Projekt Stromspar-Check.