7. Ensdorfer Gemeindefest

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Der Wetterbericht meldete zwar bis zuletzt „wechselndes Wetter und sehr kühl“. Doch zum Festzug zum 7. Ensdorfer Gemeindefest öffnete Petrus die Schleusen und es goss wie aus Kübeln. Zwar ließ der Regen abends nach, doch dafür schlug die „Schafskälte“ durch. Dies hinderte die Ensdorfer aber nicht, zum Fest zu kommen.

Von Johann Fink und Herbert Zielbauer auf dem ehemaligen BayWa-Gelände durch die Ensdorfer Wetterkanone angeschossen, setzte sich der Festzug pünktlich um 16 Uhr – trotz strömenden Regens - in Bewegung. Angeführt von der Blaskapelle Ensdorf, und beklatscht von den Gästen. Als „Promis“ marschierten mit: Landrat Richard Reisinger, MdL Reinhold Strobl, Bezirksrat Bürgermeister Richard Gaßner aus Kümmersbruck, Ensdorfs Bürgermeister Markus Dollacker, Schirmherr Ludwig Kneißl vom Versicherungsbüro Kneißl in Amberg,  die Oberpfälzer Bierkönigin Julia I. und ihre Prinzessinnen Christin I. und Lena I. sowie Braumeister Wolfram Seebauer von der Brauerei Bischofshof und das Organisationsteam mit Werner Scharl, Erich Brem ,und Manuel Wondrak.

Mit schmissiger Marschmusik spielte die Blaskapelle Ensdorf den Festzug mit den Fahnenabordnungen der Feuerwehren Ensdorf und Wolfsbach, der Edelweißschützen aus Wolfsbach, der DJK und der Reservisten, den Abordnungen des Obst- und Gartenbauvereins, der Wanderfreunde, der CSU und SPD und den Kirwapaaren aus Ensdorf zum Ortskern und der „Festmeile Ensdorf“. Dort begrüßte  Organisationsleiter Werner Scharl die Besucher und Gäste, die trotz des strömenden Regens gekommen waren. Letztere bekamen einen hölzernen Bierdeckel mit dem Motiv des Stephansturmes. Ursprünglich gedacht, damit „koa Fliagn ins Bier fallen kinna, bei dem Schnürlregn aber guat geeignet, damit ’s Bier niat wassrig wird“. Bierkönigin Julia I. brachte es auf den Punkt: „Hab Sonne im Herzen, obs stürmt oder schneit, wir feiern in Ensdorf heit!“ Mdl Reinhold Strobl meinte: „Der Schirmherr wird ja hoffentlich a Regen- und Hagelversicherung fürs Fest abgeschlossen ham!“ Landrat Richard Reisinger dankte den Leuten, die über der Festbühne ein Zelt aufgebaut hatten. Bezirksrat Richard Gaßner war sich sicher, dass der Regen die Ensdorfer nicht vom Feiern abhalten kann. Gleicher Meinung waren auch Braumeister Wolfram Seebauer und Bürgermeister Markus Dollacker. Schirmherr Ludwig Kneißl freute sich, als gebürtiger Ensdorfer die Schirmherrschaft und den Bieranstich übernehmen zu dürfen. Und ganz souverän waltete er bei strömendem Regen seines Amtes. Wenn er schon keinen Sonnenschein, sondern Regen mitgebracht hatte, so zapfte er gekonnt mit nur drei Schlägen den 50-Liter-Banzen Freibier an, ohne dass er ein Tropfen des edlen Gerstensaftes vergossen hat. Alle Ehrengäste wünschten den Besuchern trotz des Wetters „ein schönen Festes mit viel Spaß, guten Durst und reichlich Hunger“. Dann erscholl der Ruf: „O’zapft is!“.

Später am Samstag begann das offene Bierkastendrücken, die Kirwagemeinschaft Ensdorf zeigte Volkstänze einschließlich Schuhplattler. Die Wandermusikanten  „D’Stodara & Er“ sowie „Henargschroa“ zogen von Stand zu Stand und die „Feuervögel“ aus Regensburg begeisterten jung und alt mit einer fulminanten Feuershow.

Auch am zweiten Tag des 7. Ensdorfer Gemeindefestes prasselten immer wieder Regenschauer hernieder. Allerdings kam zwischendurch auch immer mal wieder die Sonne zum Vorschein. Es blieb jedoch empfindlich kühl, so dass der Besucherstrom auch zu wünschen übrig ließ. Auch sagten wegen des schlechten Wetter einige Teilnehmer ab

Der Vejdacher Fanfarenzug spielte zünftig auf. Den von Pfarrer Pater Hermann Sturm zelebrierten Festgottesdienst umrahmte der Mama-Mia-Chor aus Teugn mit neuen geistlichen Liedern musikalisch. Dann zogen die Gäste zu den Klängen des Vejdacher Fanfarenzuges zum Festplatz, wo die Blaskapelle Ensdorf unter Leitung von Hubert Haller zu einem großen Frühschoppen aufspielte.

Nach dem Mittagessen verabschiedeten sich die Vejdacher mit einem Marsch durch die Ensdorfer Festmeile. Interessant war die Beizvogelschau der Auffangstation für Wildtiere und Exoten. Bussard, Wanderfalke, Uhu und Steppenadler waren zu sehen. Aktiv werden konnte man bei der Spielstraße der Jugendfeuerwehr Ensdorf. Kraft und Technik war gefragt beim Bierkastendrücken. Direktor Pater Christian Liebenstein führte Besucher durch das Kloster, Pfarrer Pater Hermann Sturm durch Asamkirche und Sakristei. Isabel Lautenschlager führte auf den restaurierten Stephansturm, der abends von der Freiwilligen Feuerwehr angestrahlt wurde. Ausgestellt waren Fahrzeuge mit Hybrid-, Gas- und Elektroantrieb. Informieren konnte man sich über Solarenergie und Wärmepumpen. Der Modell-Eisenbahn-Club Unteres Vilstal zeigte seine imposant Anlage.

Für Kinder waren natürlich Schiffsschaukel, Nagelstöcke, Eis- und Süßigkeitenstand, Spielstraße der Feuerwehr und die Beizvogelschau von besonderem Reiz. Auch das Kinderschminken der „Mittelbayerischen Zeitung“. Die Tombola der Caritas-Sozialstation war begehrtes Ziel für Groß und Klein. Beratung gab es zu Wellness und Gesundheit, zu kaufen Schmuck, Tees und Gewürze, Stoffe und Gardinen. Ein Foto-Studio war eingerichtet.

Beim Handwerkermark  konnte man alte Techniken wie die eines Besenbinders, Korbmachers und Schmieds kennen lernen. Anton Pirzer aus Hirschau schnitzte Dachschindeln, verkaufte Bänke und Hockstöcke, deren Erlös zu 100 Prozent einem Schulprojekt in Nepal zu Gute kommt. Gewerbetreibende aus Ensdorf und der Regionen stellten sich und ihre Produkte vor. 

Ihr Können zeigten die „Dancing Queens“ und die Gruppe „Spiel und Spaß“ der DJK Ensdorf. Die Ensdorfer Kirwagemeinschaft führte Volkstänze auf. Square Dances zeigten die „Bavarian Starlights“.  Am Abend dann überzeugte der Rock’n-Roll-Club Schubidu aus Amberg. Zünftig und fleißig spielten die Wandermusikanten „Bose + Fonse“ sowie die „Schwarzbuam“

An zwei Tagen tischten die Vereine Schmankerln aus der Oberpfalz auf, die Reservisten Bratwürstl und Saiblinge, die Wanderer resche Ripperln, Kaffee und Kuchen, das „Okrobhaus“ Katerfrühstücke und leckere Suppen, die CSU Pizzen und Flammkuchen sowie die SPD Erdbeerbowle. Die Ensdorfer Kirwagemeinschaft betrieb eine Cocktailbar. Alle hatten auch kühle Getränke parat.

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