Landkreislauf - Sport für alle

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Am Samstag, 14. Mai, um 8 Uhr knallt in Hohenkemnath der Startschuss zum 27. Landkreislauf, der durch den südlichen Landkreis über Amberg zum Ziel in Rosenberg führt, wo der Schlussläufer der der schnellsten Mannschaft nach 59,5 Kilometern gegen Mittag erwartet wird, der letzte wohl zweieinhalb Stunden später. Insgesamt beteiligen sich an der größten Veranstaltung des Landkreises wohl wieder über 3000 Läufer jeden Alters und jeder Klassen in rund 300 Staffeln.

Die 59,5 Kilometer lange Gesamtstrecke ist auf elf zwischen drei und acht Kilometer lange Teilstrecken aufgeteilt. Wechselstationen sind in Köfering, Theuern, Ensdorf, Thanheim, Diebis, Ebermannsdorf, Kümmersbruck, Amberg, Traßlberg und Poppenricht. Über 500 Helfer werden beim 27. Landkreislauf im Einsatz sein, vorwiegend von Feuerwehren und Sportvereinen, Polizei, Bergwacht, Sanitäter und Ärzte. Mit weit über 3000 Teilnehmern hat der von der Sparkasse Amberg-Sulzbach gesponserte Landkreislauf unter dem Motto „Sport für alle“ Volkslaufcharakter.

In Theuern befindet sich die Wechselstation beim Vilstalradweg. „Parkplätze sind am so genannten Vilsanger vorhanden. Parken kann man auch an der Gemeindeverbindungsstraße nach Lengenfeld und in Theuern selbst“, berichtete Christian Schrott vom TuS Theuern. „Eine Verpflegungsstelle haben wir nicht eingerichtet. Die Toiletten in der Außenstelle des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern können benutzt werden.“ Und wie sieht es mit der Teilnahme aus Theuern aus? „Der Skiclub Theuern stellt eine Mannschaft“, so Schrott gegenüber der MZ.

In Ensdorf ist die Wechselstation unterhalb der Brücke der Staatsstraße 2165 eingerichtet, die von der DJK betreut wird. Verpflegung wird keine angeboten, Parkmöglichkeiten sind ausgewiesen. Ein Toilettenwagen steht zur Verfügung. „Die DJK Ensdorf stellt vier Mannschaften: eine Herren-, eine Damen-, eine Mädchen- und eine gemischte Jugendmannschaft“, erzählt  DJK-Vorsitzender Lothar Trager (Siehe auch Bericht unten).

In Thanheim befindet sich die von der Freiwilligen Feuerwehr betreute Wechselstelle bei der Kirche in der Ortsstraße. Auch werden weder Getränke noch Verpflegung angeboten. Parkmöglichkeiten aus Richtung Ensdorf bei der Ortseinfahrt links. Die Toiletten im Feuerwehrgerätehaus können benutzt werden. „Eine eigene Mannschaft stellt die Freiwillige Feuerwehr nicht, doch laufen einige Mitglieder bei anderen Vereinen mit“, berichtet 1. Kommandant Hans Westiner unserer Zeitung.

Auch in Diebis wird die Wechselstation von der Freiwilligen Feuerwehr betreut. Sie ist bei Bosch-Küchen Mehrl eingerichtet und keine Verpflegungsstation. Parkmöglichkeiten und Toiletten sind allerdings vorhanden.

Die Spvgg Ebermannsdorf kümmert sich um die Wechselstation beim Berggasthof. Dort gibt es auch ausreichend Parkplätze, Toiletten und Duschen können benutzt werden. Verpflegung wird zwar nicht angeboten, doch gibt es Getränke. „Wir beteiligen uns am Landkreislauf mit einer Damen- und Herrenmannschaft“, so Georg Roth von der Spielvereinigung.

Beim Sportzentrum am Butzenweg betreut der TSV Kümmersbruck die Wechselstation. „Dort sind ausreichend Parkplätze, Duschen und Toiletten vorhanden“, erklärt Werner Geiger. „Wir bieten – im Gegensatz zu anderen - auch Essen und Getränke an.“ Der TSV stellt allerdings keine eigenen Staffeln zum Landkreislauf.

DJK Ensdorf

Die DJK Ensdorf beteiligt sich seit 1991 am Landkreislauf. Heuer zum vierten Mal mit vier Mannschaften. Dabei hat sie schon tolle Ergebnisse erzielt. So belegte die Damenmannschaft 1992, 1993 und 1997 jeweils den 3. Platz bei den Damen. 2002 errang man den 7. Gesamtplatz und den 5. Platz bei den Herren. 2010 platzierte sich die erstmals teilnehmende Mädchenmannschaft gleich auf Rang 16.

Heuer hat die DJK Ensdorf wieder vier Mannschaften am Start. Betreuer der Männermannschaft ist Franz Meiler. Angela Dotzler betreut die Damenmannschaft. Betreuer der Mädchenmannschaft und der gemischten Jugendmannschaft ist Hans Auer.  „In der Mädchen- und die Jugendmannschaft laufen heuer ausschließlich Kinder und Jugendliche unserer DJK-Leichtathletikabteilung. Das Durchschnittsalter bei der Mädchenmannschaft liegt bei rund 15 Jahren, bei der gemischten Jugendmannschaft  bei 13,5 Jahren. Der älteste Teilnehmer ist mit 62 Jahren Dr. Manfred Theis. Die jüngste Teilnehmerin Verena Preischl ist gerade mal zehn Jahre alt und darf die Heimstrecke Ensdorf-Thanheim laufen“, erzählt Johann Auer der „Mittelbayerischen Zeitung“.

Dieses Jahr wurde von der DJK kein spezielles Training für den Landkreislauf durchgeführt, die einzelnen Läufer trainieren individuell und nur öfter. „Im letzten Jahr hatten wir erstmals eine Mädchenmannschaft am Start. Mit ihr trafen wir uns ein halbes Jahr lang ein- bis zweimal im Monat zum gemeinsamen Lauf über fünf bis sechs Kilometer“, berichtet Auer. „In diesem Jahr passte aus verschiedenen Gründen das gemeinsame Training nicht so recht. Also trainiert jeder individuell wie auch die Läufer der anderen DJK-Mannschaften.“

„Direkte Ziele haben wir uns heuer eigentlich nicht gesetzt. Wichtig für uns ist, dass sich niemand verletzt, dass wir rechtzeitig am Start sind und vor allem, dass wir Spaß am Laufen haben“, betont Auer weiter. Dennoch haben die einzelnen Mannschaften gewisse Wunschvorstellungen: Die Mädchen wollen unter die ersten 20 Damenmannschaften kommen, die Damen unter den ersten 30 Damenmannschaften einlaufen. Die Männer sind etwas genügsamer oder vorsichtiger in ihrem Wunschdenken. Sie sind zufrieden, wenn sie  im Ziel unter den ersten 50 Herrenmannschaften sind. Die gemischte Jugendmannschaft will unter die ersten 200 Mannschaften insgesamt kommen.

Hans Auer, ein gebürtiger Riedener und in Ensdorf verheiratet,  ist zweiter Spartenleiter Leichtathletik der DJK Ensdorf, Betreuer der DJK-Jugendmannschaften beim Landkreislauf und heuer mitverantwortlich für die „Heimstrecke“ Ensdorf-Thanheim. Er ist ein „alter Hase“ beim Landkreislauf, denn er nimmt bereits zum 22. Mal daran teil, denn von 1989 bis 1992 lief er für die Wasserwacht. Die MZ hat den 55-jährigen begeisterten Läufer interviewt:

„Da ich ein leidenschaftlicher Läufer bin, kommt mir der Landkreislauf natürlich entgegen und ich freue mich jedes Jahr wieder, wenn der Lauf ansteht“, erzählt Auer und erklärt: „Es gibt einfach viele Gründe für das Laufen. Laufen bedeutet für mich: Freiheit‚den Kopf frei bekommen, an der frischen Luft sein.“ Es sei für ihn jedes Jahr wieder faszinierend, beim Landkreislauf Teil einer Mannschaft zu sein, diese Masse von Läufern hautnah zu erleben und selbst mittendrin dabei zu sein. „Das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Mannschaft ist schon etwas Besonderes. Wenn man sieht, wie jeder alles gibt, um noch einige Sekunden für die eigene Mannschaft herauszuholen. Der Großteil unserer Männer- und Damenmannschaft läuft schon seit Jahren mit und es macht immer noch riesig Spaß“, betont er. Doch nicht nur das eigentliche Laufen sei das Besondere am Landkreislauf, auch das Beobachten, wo die eigene Mannschaft während des Wettkampfes steht, welchen Platz man momentan einnimmt, ob man im Zeitplan liegt, ob noch etwas nach Vorne geht, ab alle Läufer rechtzeitig beim Wechsel waren usw., sei faszinierend. „Auch das ganze Drum-Herum – angefangen beim Training, die Aufstellung der Mannschaft, wer läuft welche Strecke bis hin zur Siegerehrung – gehört zum Landkreislauf. An alles muss gedacht werden.“

„Doch ganz so ernst wie früher sehen wir das nicht mehr“, räumt Hans Auer ein. „Vor einigen Jahren noch sind wir jede Strecke abgelaufen, um zu sehen, wie anspruchsvoll die einzelnen Teilstrecken sind, wer diese oder jene von der Mannschaft sie am besten bewältigen könnte. Jetzt vergeben wir die Strecken einfach nach vorheriger Absprache.“