Ausstellung „Erdchartaweg Amberg-Sulzbach“

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Bis Weihnachten ist während der Öffnungszeiten der Umweltstation im Ostflügel des Kreuzgangs des Ensdorfer Klosters die Ausstellung „Erdchartaweg Amberg-Sulzbach“ zu sehen. 26 Beispielprojekte aus dem Landkreis werden dabei auf großen Tafeln vorgestellt.

Auf die Philosophie und Grundhaltung des Klosters, „die Bewahrung der Schöpfung“, wies Ensdorfs Bürgermeister Markus Dollacker hin. „Dadurch wird den Besuchern die Achtung vor der Natur, das regionale Wirtschaften und in der Konsequenz die soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit auch in konkreten Dingen nahe gebracht“, erklärte er bei der Ausstellungseröffnung. „Allerdings ist auf dem Erdchartaweg Amberg-Sulzbach gerade in unserer Region noch kein konkretes Projekt benannt“, bedauerte er. Der Bürgermeister freute sich, dass Gemeinde und Kloster Ensdorf mit der Ausstellung „einer weiteren regionalen Initiative in der Bildung für nachhaltige Entwicklung  ein Podium bieten“ könne, dem „Erdchartawegverein Amberg-Sulzbach e. V.“

Dieser im Februar 2010 gegründete Verein hat sich zum Ziel gemacht, eines der Schlüsselprojekte im Leitbild des Landkreises zu fördern, den Erdchartaweg. „Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, Demokratie umzusetzen, Gewaltfreiheit und Frieden nicht nur in der Theorie, sondern in anschaulichen Projekten zu fördern. Das Leitbild des Landkreises darf nicht Theorie bleiben, sondern muss konkret in die Tat umgesetzt werden“, betonte Projektleiterin Verena Gerhardt-Hüttner. In einem ersten Schritt wurden 26 Beispielprojekte gefunden, welche die Idee der Erdcharta und des Erdchartaweges verdeutlichen: vom Wanderweg bis zum Bauernmuseum, von der Naturheilpraxis bis zum Mehrgenerationenhaus, vom Solarförderverein bis zur Bürgerbeteiligung an Windkraft – eine breite Vielfalt von engagierten Bürgerinnen und Bürgern zeigen, dass es möglich ist, auch im Kleinen etwas zu bewegen. Durch den Erdchartaweg sollen in der Region vor allem die weichen Standortfaktoren gestärkt, und nachhaltige Prozesse in allen Lebensbereichen gestärkt werden.

„Durch den Erdchartaweg soll zum einen der landkreisweite Zusammenhalt gestärkt und gleichzeitig das Bewusstsein für die Eingebundenheit in die Weltgemeinschaft deutlich gemacht werden“, so Projektleiterin Evi Steiner-Böhm. Die in der Ausstellung gezeigten 26 Projekte setzen eine oder mehrere Leitlinien des Landkreises im täglichen Leben bereits um. „Unser Ziel ist es, dass wir so den Erdchartaweg und dadurch auch die Erdcharta im Landkreis bekannt machen und uns dann deutschland- und weltweit in das bereits bestehende Netz einfügen.“

„Etwas zu schaffen und aufzubauen, das künftigen Generationen Möglichkeiten und Perspektiven gibt. Dazu sind wir verpflichtet“, erklärte 2. Vorsitzende Brigitte Bachmann. „Leider sehe ich im unteren Vilstal noch ‚weiße Flecken’.“ Deshalb bat sie Bürgermeister Markus Dollacker mit seinen Kollegen „etwas dagegen zu tun“.  

Für die nächsten vier Jahre hat sich „Erdchartaweg Amberg-Sulzbach e. V.“ folgende Ziele gesetzt: eigene homepage. Interessante und innovative Projekte im Landkreis sammeln und in ihrem jährlich erscheinenden Magazin VIAS der Öffentlichkeit vorstellen und so den Erdchartaweg in allen Gebieten des Lebens im Landkreis ins Gespräch bringen. Die Idee Erdcharta mittragen. Großbausteine für die Bildung in Kindergärten, Schulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen entwickeln, z. B. ein regionales Schulbuch und Weiterbildungskonzepte. Interessante Ansätze und Projekte weltweit finden und den Austausch von Ideen fördern. Jugendliche dazu motivieren, sich im Sinne der Erdcharta in unserem Landkreis zu engagieren. Den Erdchartaweg zu einem starken „weichen Standortfaktor“ machen.

Infos und Ansprechpartnerinnen für den Erdchartaweg gibt es unter www.erdchartaweg-as.de.

Der Erdchartawegist eine art nachhaltiger Erlebnispfad. Basis ist die 1987 von der UN-Kommission für Umwelt und Entwicklung vorgeschlagene Charta  zum Schutz der Erde (Erdcharta) mit ihren 16 Grundsätzen. Als Erdcharta-Projekt können alle Projekte, Kunst- und Naturdenkmäler, Einrichtungen oder Initiativen ausgewiesen werden, die eine der 16 Leitlinien der Erdcharta verdeutlichen. Der Erdchartaverein Amberg-Sulzbach wurde im Februar 2010 gegründet. Ziel des Vereins ist, die Umsetzung dieses Erdchartaweges zu fördern. In einem ersten Schritt wurden 26 Beispielprojekte gefunden, welche die Idee der Erdcharta verdeutlichen. Sie werden in der Ausstellung vorgestellt. Eine breite Vielfalt von engagierten Bürgern zeigt, dass es möglich ist, auch im Kleinen etwas zu bewegen.