Wir werden im Kostenrahmen bleiben

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung,

Von 1924 bis noch 1972 als Schulhaus genutzt, kam das Ensdorfer Rathaus in die Jahre. Nach mehreren „unbedingt nötigen“ Umbauten in den folgenden Jahren war nun eine „Generalsanierung“ nötig. Diese zieht sich voraussichtlich noch bis ins Frühjahr hin.

„Ermöglicht wurde die umfangreiche energetische Sanierung des Gebäudes erst durch das Konjunkturpaket II der Bundesrepublik Deutschland“, erzählt Bürgermeister Markus Dollacker. „Nach dem Umbau haben wir dann zum ersten Mal ein richtiges Rathaus, nicht mehr ein umfunktioniertes Schulhaus. Der bisherige ‚Klassenzimmercharme’ wird dann  verschwunden sein.“

Der Antrag für die Aufnahme in das Konjunkturpaket wurde am 19. März 2009 persönlich von Bürgermeister Dollacker bei der Regierung der Oberpfalz in Regensburg eingereicht. Man ging zunächst von rund 275000 Euro Kosten aus. Bereits am 7. Mai 2009 wurde eine 87,5-prozentige Förderung zugesagt: 239700 Euro! Bis zur Einreichung der kompletten Unterlagen erhöhte sich der Gesamtantrag auf 332000 Euro. An Eigenmitteln muss die Gemeinde Ensdorf somit 92300 Euro aufwenden. „Ohne die staatlichen Zuschüsse wäre das Rathaus wohl noch mehr als zehn Jahre im alten Zustand geblieben, denn wir hätten die Kosten für Sanierung und Umbau alleine unmöglich stemmen können“, ist der Bürgermeister überzeugt. 

Das Rathaus ist seit Wochen eingerüstet, der Haupteingang geschlossen. Die Verwaltung befindet sich derzeit in den bereits fertig gestellten Räumen im linken Teil, erreichbar durch den Nebeneingang. Momentan werden Kanzlei, Sitzungssaal, sanitäre Anlagen und Sozialraum umgebaut. Dann wird die Fassade ausgebessert und neu gestrichen. Die energetische Sanierung soll noch im November abgeschlossen sein. Restliche Innenarbeiten werden noch bis zum Frühjahr 2011 dauern.

Was ist bereits geschehen? Heizungsumbau und Anschluss an die Fernwärme der Hackschnitzelheizung „Biomasse-Heizwerk Ensdorf GmbH & Co. KG“, betrieben durch die Waldbauernvereinigung. Einsatz von isolierverglasten Sprossenfenstern, Dämmung von Kellerdecken und Dach, Einbau neuer Außentüren. Im Zuge der Baumaßnahme und Sanierung wurde auch eine öffentliche Toilette mit Behinderten-WC sowie Sozialeinraum und Duschen für den Bauhof eingerichtet. Im Rathaus wurde eine Treppe „gedreht“ und eine neue eingebaut, die gesamte Elektroinstallation erneuert, die nicht mehr benötigten Kamine rückgebaut. Die Gemeindeverwaltung einschließlich Gemeindekanzlei und Sitzungssaal wird neu eingerichtet, alle erhalten neue Möbel. „Wir werden mit all dem im Kostenrahmen bleiben“, versichert Bürgermeister Markus Dollacker gegenüber der „Mittelbayerischen Zeitung“. „Nach Abschluss aller Arbeiten werden wir den Bürgern das ‚neue’ Rathaus bei einem Tag der offenen Tür vorstellen.“