Neuer Direktor im Kloster

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Bei den Salesianern Don Boscos vollzieht sich der Wechsel in den Ämtern immer am Fest Mariä Himmelfahrt, also am 15. August. In Ensdorf verabschiedete sich Pater Georg Matt als Direktor des Salesianerklosters Ensdorf und übernahm eine Doppelpfarrei in Konstanz. Neuer Direktor ist seither Pater Christian Liebenstein.

 Christian Liebenstein wurde 1960 in Oy-Mittelberg als erstes von vier Geschwistern geboren. Seine Eltern hatten einen Bergbauernhof mit Milchwirtschaft, den sein Bruder noch heute betreibt. Sein Vater ist verstorben, seine Mutter lebt noch. Die Familie hatte schon seit den Großeltern über das Don-Bosco-Magazin Verbindung zu den Salesianern.  

So war es kein Wunder, dass auch er früh Verbindung zu dem Orden fand, der sich der Jugendarbeit verschrieben hat. Seine erste echte Begegnung mit den Salesianern hatte der heutige Ensdorfer Klosterdirektor von 1971 bis 1980 im Gymnasium in Buxheim, wo er auch das Abitur ablegte. 1980/81 folgte konsequent das Noviziat in Jünkerath in der Eifel, von 1981 bis 1989 das Studium der Sozialpädagogik und Theologie in Benediktbeuern, wobei es von 1983 bis 1985 beim Praktikum in Don-Bosco-Zentrum Regensburg  im Rahmen der sozialpädagogischen und ordensinternen Ausbildung zur „ersten Berührung mit der Oberpfalz“ kam. Es folgte 1989/90 das Diakonatspraktikum in der Pfarrei St. Wolfgang in München und die Priesterweihe 1990.

Von 1990 bis1993 war Pater Christian Liebenstein Bildungsreferent und Jugendseelsorger im Schülerzentrum (heute Schulpastorales Zentrum) Schloss Fürstenried, München. Durchgehend ist sein Weg in der Jugendbildung und Jugendseelsorge. So verwundert es nicht, dass er von 1993 bis 1997 Nachfolger von Pater Alfons Blüml als Stadtjugendseelsorger in Regensburg, und von 1997 bis 2006 Diözesanjugendpfarrer in der Diözese Augsburg als Nachfolger des heutigen Salesianerprovinzials Pater Josef Grünner wurde. „Eine gute Zeit“. „Ein besonderes Erlebnis für mich war die Organisation und Gestaltung der Tage der Begegnung und die Fahrt zum Weltjugendtag nach Köln 2005“, berichtet er im Gespräch mit der „Mittelbayerischen Zeitung“. Anschließend war Pater Liebenstein von 2006 bis 2008 Leiter des Schulpastoralen Zentrums Schloss Fürstenried war, dann bis 2010 Direktor im Provinzialat und Provinzsekretär in München. Zum 15. August diesen Jahres berief in Provinzial Pater Josef Grünner vom Orden der Salesianer Don Boscos zum Direktor und Leiter der Bildungsstätte im Kloster Ensdorf, dem Haus der Begegnung.

Im Gespräch mit der MZ betont Direktor Pater Christian Liebenstein: „Seelsorge und Jugendbildungsarbeit ist mein Thema“. Seine persönlichen besonderen Weiterbildungen sind „Sozialtherapeutisches Rollenspiel“ und „Mediation“. Letzteres als Konfliktlösung liegt  ihm besonders am Herzen. Diese hat er vor, in Kurse – auch Haus der Begegnung einließen zu lassen. Im Übrigen betont er: „Ich komme nicht mit einem perfekten fertigen Konzept nach Ensdorf, um alles anders oder besser machen zu wollen. Ich schaue mich erstmal um und versuche auf den Strukturen von meinem Vorgänger Pater Georg Matt, von Pater Hans Kastl und Verwaltungsleiter Jürgen Zach geschaffenen Strukturen aufzubauen und diese weiterzuentwickeln.“ Zusätzliche Möglichkeiten sieht er in verstärkten Bildungsangeboten für junge Erwachsene und Familien und in der Fortführung der Pilgerbetreuung.

Sein Amt als Klosterdirektor ist neu zugeschnitten. Er ist zugleich Direktor des Klosters und Leiter der Bildungsstätte Haus der Begegnung als Nachfolger der Patres Georg Matt und Hans Kastl. Er will aber auch bewusst in der Seelsorge mitarbeiten. „Ich bin ja nicht alleine neu nach Ensdorf gekommen. Pater Alfred Lindner wird sehr viel in der Gästebetreuung und als Referent in der Bildungsstätte Haus der Begegnung zu tun haben. Pater Josef Wenzl ist Pfarrvikar und wird so verstärkt in der Seelsorge tätig sein. Außerdem ist er mein Stellvertreter als Klosterdirektor. Im Übrigen sehen wir schon immer Seelsorge und das Abhalten von Gottesdiensten in der Pfarrei und weit darüber hinaus als gemeinsame Aufgabe von uns Salesianern in Ensdorf. Daran wird sich auch nichts ändern.“