Reife tänzerische Leistung

| Hans Babl | Mittelbayerische Zeitung

Noch etwas übernächtig und müde nach einer regnerischen waren die zehn feschen Kirwapaare am Sonntagmorgen. Aber sie waren dennoch schon wieder fit und besuchten den feierlichen Kirchweih-Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Jakobus.

 Zum anschließenden Frühschoppen im Festzelt spielte die „Blaskapelle Ensdorf“ unter Leitung von Hubert Haller zünftig auf.. Nach einem kräftigen Kirchweihessen wurde bei angenehmen Temperaturen von den Kirwapaaren traditionell der Kirwabaum ausgetanzt. Dennoch eine durchaus durstige Angelegenheit! Dem konnte abgeholfen werden. Mit dem Ruf „der Rausch loust nouch!“ wurde immer wieder nicht nur aus dem geschmückten Kirwakrug getrunken. Die Tänze „Siebenschritt“, „Sternpolka“, „Ausanand’ .zuaranand’“, „S’ Fensterl“ „Walzer und Zwiefachen hatten sie sich selbst unter Leitung von Manuel Wondrak einstudiert. Begleitet wurden sie von „Hennagschroa“. Die reife tänzerische Leistung – von Juchzern und den Fragen nach der besten Kirwa, den schönsten Kirwamoidln und feschesten Kirwaboum sowie dem längsten Kirwabaum  und „wer hot des schöinste Kirwawetter?“ unterbrochen – „Mir ham’s natürlich!“ – wurde von vielen Besuchern und Schaulustigen beklatscht. „Hennagschgroa“ sorgte auch für die musikalische Begleitung bei den sinnigen und hintersinnigen Gstanzln, mit denen die Kirwapaare vor allem das Geschehn anderer  Kirwan „aufs Korn“ nahmen.

„Da Klosterdirekor hot an Baam mit aufg’stellt, jetz wenn adann geht, wer’n ma merka: der fehlt“ wurde gesungen. Und zum absoluten Rauchverbot: „Ab 1. August derf’ ma im Bierzelt nimmer raucha. Jetz kinnt’s dem Unglaub (Zeltvermieter) sog’n. dass ma next’s Johr koa Zelt nimmer braucha!“ Und für die Wolfsbacher: „In Wolfsbach ham letzt Woch’ 100 Ster Holz brennt und nebnbei is fast no ihr Stammkirwaband o’brennt!“ Für die Riedener: „Die Riedener Kirwaleit ham’s Grill’n niat erdfund’n. Damit d’ Würstln schmecka, müassn d’ Ensdorfer kumma! Niat amal der Herrgott kann d’ Riedner vertog’n, desweg’n hot letzt’s Jahr da Blitz in eanem Baum ei’g’schlogn!“  Auch die Vilshofener bekamen ihr Fett weg: „D’ Vilshofener ham letzt’s Jahr ihr Lisl niat g’miagt, da ham s’ es am Sonntag beim Austanzen zerlegt!“ Für  die Ammerthaler Kirwa: „A wüster Baumund a o’brochene Spitz. Für Ammerthal mog des taug’n, in Ensdorf  war des a Witz!“  

Das alte „Oberkirwapaar“ Susanne Auer und Christian Bayer musste abtreten. Als neues „Oberkirwapaar“ wurden Corina Bauer und David Reindl ausgetanzt und  warf gleich viele Süßigkeiten unter das Volk, den Kindern zur Freude

Am Sonntagabend dann sorgten die „Crocodilesl“ lautstark für Stimmung und Tanzmusik im Kirwa-Festzelt. Vereinzelt sah man sogar Tänzer! Über den Seniorennachmittag und den Abend der Vereine mit der Verlosung des Kirwabaumes am Montag berichtet die „Mittelbayerische Zeitung“ noch gesondert.